Die Lawinengefahr in den Allgäuer Alpen ist aktuell noch gering, wird in den kommenden Tagen aber zunehmen. Das berichtet der Lawinenwarndienst Bayern. Ein Problem sei frischer Triebschnee, also Schnee, der vom Wind verblasen wurde.
Im frischen Triebschnee könnten Wintersportler im kammnahen Steilgelände und in eingewehten Rinnen und Mulden Schneebrettlawinen auslösen. "Die Anzahl und der Umfang der Gefahrenstellen nehmen im Tagesverlauf und mit der Höhe zu", hieß es am Mittwoch. "Schneebrettlawinen können stellenweise mittlere Größe erreichen."
Laut Lawinenwarndienst können sich auf schneereichen, sehr steilen Wiesenhängen und Felsplatten vereinzelt Gleitschneelawinen auch von selbst lösen.
Lawinengefahr: Auch in Österreich ist Triebschnee das Problem
Mit den ergiebigen Niederschlägen steige die Lawinengefahr die nächsten Tage weiter an, so die Experten.
Ähnlich ist die Lage in Österreich. Oberhalb von 1600 Meter gilt die Lawinenwarnstufe 1, darunter die Stufe 1. "Frischer Triebschnee kann von einzelnen Wintersportler als kleine bis mittelgroße Schneebrettlawine ausgelöst werden", meldete die Landeswarnzentrale Vorarlberg. Auch in Tirol gilt aktuell die Lawinenwarnstufe 2, also mäßig. "Es sind weiterhin mittlere und vereinzelt große Gleitschneelawinen möglich. Dies an steilen Grashängen unterhalb von rund 2600 Metern. Zonen mit Gleitschneerissen sollten gemieden werden", hieß es.
Erst vergangene Woche war bei einem Lawinenabgang in Tirol ein Mann aus Bayern ums Leben gekommen. Der 19-Jährige war Teil einer siebenköpfigen Wandergruppe, die am Bärenkopf südlich von Pertisau am Achensee unterwegs war, als sich eine Lawine löste. Der Mann wurde laut Polizei 330 Höhenmeter mitgerissen und von der Lawine vollständig etwa einen Meter tief verschüttet. Retter konnten ihn später nur noch tot bergen, ein zweiter Mann, der ebenfalls mitgerissen worden war, überlebte mit Verletzungen.