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Waldbrandgefahr in den Allgäuer Bergen: Was bringt der Regen und wie wird das Wetter über Ostern?

Wetter im Allgäu

Zu Ostern kündigt sich Regen an - hilft er gegen die Waldbrandgefahr im Allgäu?

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    Ein Blitzeinschlag soll den Brand im Gebirge vor über zwei Jahren am Zunderkopf unweit von Schloss Neuschwanstein ausgelöst haben.
    Ein Blitzeinschlag soll den Brand im Gebirge vor über zwei Jahren am Zunderkopf unweit von Schloss Neuschwanstein ausgelöst haben. Foto: Benedikt Siegert (Archivbild)

    Bisher lässt der Regen im Allgäu auf sich warten, insgesamt ist es zu trocken. Deshalb ist die Waldbrandgefahr in großen Teilen der Region auf Stufe vier (“hohe Gefahr“) von fünf gestiegen.

    Zuletzt vermeldete der Deutsche Wetterdienst eine leichte Entspannung. Doch bereits für Mittwoch erwarten die Experten in Teilen des Allgäus wieder einen Anstieg auf Stufe vier. Zum Beispiel für Oy-Mittelberg und Petersthal im Oberallgäu, für den Bereich Kaufbeuren und Memmingen. Über die Osterfeiertage ist nun etwas Regen angesagt, laut Experten bleibt es aber eher zu trocken.

    Wie wird das Wetter über Ostern im Allgäu?

    Für Gründonnerstag und Karfreitag sei flächendeckender Regen zu erwarten, sagt der in Sonthofen geborene Diplom-Meteorologe Joachim Schug. Mit fünf bis 20 Litern pro Quadratmeter ist das allerdings eher der „Tropfen auf den heißen Stein“. Der Samstag und der Sonntag werden laut Schug voraussichtlich wieder „trocken, schöner, föhnig und mild“. „Die Waldbrandgefahr geht nur langsam zurück“, sagt der Wetterexperte. Vorerst sei kein größerer Kälteeinbruch in Sicht.

    Die erste Aprilhälfte war laut Schug im Allgäu, Kleinwalsertal sowie am Bodensee meist trocken. Der Grund dafür war ein stabiles Hochdruckwetter, das „um diese Jahreszeit eher ungewöhnlich ist“, sagt Schug. Der Pegel des Bodensees ist zum Beispiel extrem niedrig. Und in den Bergen liege vergleichsweise wenig Schnee.

    Waldbrände im Gebirge sind besonders herausfordernd

    Kritisch blickt der Schwangauer Jörg Häusler vor allem auf höhere Lagen zwischen 900 und 2000 Metern. Er ist unter anderem bei der Bergwacht Bayern für den Katastrophenschutz zuständig, kennt sich mit Vegetationsbränden aus. „Weiter oben beginnt die Vegetation gerade erst“, sagt er. Dem Gras fehle das Wasser, es sei fast schon so trocken wie Heu. Wenn jetzt die Sonne nicht scheint, suggeriere das eine falsche Sicherheit, denn die Brandgefahr sei dennoch hoch - selbst wenn es mal drei Stunden lang regnet, berichtet er. Hinzu komme die Urlaubszeit. Einheimische und Gäste sind in der Region und in den Bergen unterwegs. „Hauptursache für Brände sind immer noch die Menschen“, sagt er zum Beispiel mit Blick auf achtlos weggeworfene Zigaretten.

    Die klimatischen Veränderungen bringen häufiger auch Gewitter ohne Regen. Ein Blitzeinschlag könne dann einen Waldbrand im Gebirge auslösen, sagt Häusler. Ein solcher Blitz soll auch den Brand am Zunderkopf im Ostallgäu, unweit von Schloss Neuschwanstein, im Juli 2022 ausgelöst haben. Die Einsatzkräfte sprachen damals von einem Großeinsatz in schwierigem, alpinem Terrain. Feuerwehr, Bergwacht und Polizei kämpften in der Bleckenau zwei Tage gegen den Waldbrand. Die Feuerwehr berichtete damals: „Wäre ein Wind gekommen, hätten wir ein riesiges Problem gehabt.“

    Waldbrandgefahr: Beobachtungsflüge über dem Allgäu

    Damit Waldbrände sich gar nicht erst ausbreiten können, finden immer wieder Beobachtungsflüge der bayerischen Luftrettungsstaffel statt. Vergangene Woche waren die Piloten am Freitag und Samstag über dem Allgäu unterwegs. Sie hielten Ausschau nach möglichen Rauchsäulen. Die Regierung von Schwaben ordnet solche Flüge an. Täglich werde die Lage mit Experten abgestimmt, teilt der Pressesprecher mit. Am Sonntag zum Beispiel wurden die Flüge wieder eingestellt, weil die Waldbrandgefahr leicht gesunken war und es teilweise leichten Regen gab.

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