Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Allgäu: Wie und wann Wanderwege gesperrt werden - DAV berichtet

Gefahr in den Bergen

Wann wird ein Wanderweg in den Allgäuer Alpen gesperrt?

    • |
    Die Pöllatschlucht bei Schwangau ist bereits seit einigen Jahren gesperrt.
    Die Pöllatschlucht bei Schwangau ist bereits seit einigen Jahren gesperrt. Foto: Benedik Siegert (Archivbild)/Stefanie Witzlinger

    Wenn Berge bröckeln, Muren abgehen oder Bauarbeiten im Gange sind, kann es in den Alpen vorkommen, dass Wanderwege aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. So ist beispielsweise ein Weg auf den Hochvogel schon seit knapp zehn Jahren nicht mehr begehbar, weil immer wieder Felsbrocken herabstürzen.

    In der Pöllatschlucht nahe Schloss Neuschwanstein verhält es sich ähnlich. Und auch am Grünten gibt es einen Weg, der wegen Steinschlaggefahr nicht begehbar ist. Aber ab wann müssen Wege gesperrt werden? Und wie werden Gefahren ausfindig gemacht?

    Ein Mal pro Jahr kontrolliert der DAV die Allgäuer Wanderwege

    Die Wege sind meist im Besitz von Gemeinden oder Privatleuten, die dann auch dafür zuständig sind. Der Deutsche Alpenverein (DAV) hat ebenfalls ein Auge darauf. „Wir begehen sie ein Mal pro Jahr und dokumentieren Schäden, besonders wenn die Verkehrssicherheit betroffen ist“, sagt Michael Turobin-Ort, Geschäftsführer der Sektion Kempten-Allgäu.

    Auch Wanderer meldeten sich, wenn ihnen auf ihrer Route etwas auffalle. „Erst vor kurzem hat jemand auf ein lockeres Drahtseil hingewiesen“, sagt Turobin-Ort. Der DAV sei dankbar, wenn Menschen sich melden. So könnten die ehrenamtlichen Mitglieder schnell handeln.

    Gesperrt werden Wege im Allgäu nur, wenn es tatsächlich gefährlich wird

    Gesperrt werde ein Gebiet nur, wenn es wirklich gefährlich wird. „Ein gewisses Risiko gibt es in den Bergen immer. Das sollte jeder wissen“, sagt der DAV-Geschäftsführer. Je nach Grad der Gefahr würden erst Warnschilder aufgestellt, die beispielsweise davon abraten, sich zu lange in einem bestimmten Gebiet zu bewegen.

    Nicht alle Wanderer halten sich laut Turobin-Ort daran. „Wenn ein Weg aber tatsächlich abgesperrt ist, sollte man wirklich nicht in das Gebiet hineinlaufen“ – selbst wenn es lediglich wegen einer Baustelle sei. Denn auch da könne Geröll oder ähnliches herunterfallen.

    Aushänge und Apps informieren Wanderer über etwaige Sperrungen

    Damit Wanderer nicht erst während der Tour erfahren, dass ihre Route gesperrt wurde, ist der DAV im engen Kontakt mit den Berghütten. „Dort gibt es große Aushänge, die die Leute kaum übersehen können“, sagt Turobin-Ort. Hüttenbetreiber vermeldeten zudem Sperrungen auf ihren Internet-Seiten.

    „Und es gibt Apps, in denen man nachschauen kann, ob Wege gesperrt sind“ – zum Beispiel „alpenvereinaktiv“ oder „komoot“. Insgesamt komme dies aber eher selten vor. Und auch Unfälle gab es laut Turobin-Ort in der Alpenvereinssektion Kempten-Allgäu in diesem Zusammenhang bisher nicht.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden