Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

An diesen Orten im Allgäu sehen Naturschützer Platz für weitere Windräder

Kontroverse und neue Standort-Vorschläge

An diesen Orten im Allgäu sehen Naturschützer Platz für weitere Windräder

    • |
    • |
    • |
    Nicht selten erblickt man sie im Allgäu: Windräder. Dem Bund Naturschutz sind es nicht genügend.
    Nicht selten erblickt man sie im Allgäu: Windräder. Dem Bund Naturschutz sind es nicht genügend. Foto: Ralf Lienert (Archiv)

    Der Bund Naturschutz pocht erneut auf den Ausbau der Windkraft im Allgäu. In der Planungsregion laufe aktuell die Ausweisung von sogenannten Voranggebieten für Windenergie, heißt es dazu in einer Pressemitteilung.

    Viel Potenzial für Windräder im Ostallgäu - doch was ist mit dem Rest der Region?

    Vor allem im Ostallgäu liegt dem Bund Naturschutz zufolge das Potenzial für Windkraft: „Aktuell ist eine hohe Konzentration der vorgeschlagenen Vorranggebiete im mittleren und nördlichen Ostallgäu gegeben. Wir bitten daher insbesondere um Prüfung von zusätzlichen Vorranggebieten in anderen Teilen der Region“, steht in der Pressemitteilung.

    Jüngst stieß der Ausbau von Windkraft in manchen Ostallgäuer Gemeinden jedoch nicht auf große Begeisterung. Der Markt Unterthingau wehrt sich beispielsweise gegen neue Windräder, da das Trinkwasser auf diese Art beeinträchtigt würde. Der Bürgermeister von Kaltenbach sieht die Marktgemeinde indes sowieso schon von Windrädern umzingelt. Und auch im Oberallgäu regt sich Widerstand: Der Gemeinderat Missen lehnt Windkraft-Vorranggebiete ab.

    Bund Naturschutz nennt Vorschläge für weitere Windkraft-Standorte im Allgäu

    Der Bund Naturschutz sieht im Allgäu dennoch mehrere Möglichkeiten. Entlang der B12 sei noch Platz und Straßen- und Bahntrassenabstände könnten ebenfalls reduziert werden, wie es im Regionalen Planungsverband Donau-Iller, der Teile des Unterallgäus einschließt, bereits der Fall sei.

    Zudem ist es aus Sicht des Bund Naturschutzes „nicht ersichtlich, warum die Suchräume nördlich Dietmannsried und östlich Haldenwang nicht weiter verfolgt werden“, da sich dort für Windräder geeignete Plätze befänden.

    Ähnlich verhalte es sich mit einem Gebiet östlich des Autobahndreiecks bei Durach, „weil hier bereits eine erhebliche Vorbelastung gegeben ist.“

    Lesen Sie auch: Warum ein böses Erwachen droht, wenn Gemeinden geplante Windrad-Standorte ablehnen

    Naturschützer sehen nicht genügend Vorschläge aus dem Landkreis Lindau

    Auch im Landkreis Lindau, wo bisher lediglich zwei Standortvorschläge geliefert wurden, bittet der Bund Naturschutz um erneute Prüfung weiterer Orte. Als Beispiele werden die Gegenden rund um Altensberg beziehungsweise den Grünenbach Tobel (Gemeinden Gestratz und Grünenbach), rund um Kreuzbühl, Fischbach, Bischlecht und Unterreid (Gemeinde Grünenbach) sowie Teilflächen der Riedholzer Kugel genannt.

    Windkraft-Standorte: Natur im Allgäu soll geschützt werden

    Auf der Suche nach weiteren Standorten betont der Bund Naturschutz bei aller Notwendigkeit weiterer Windenergie, dass auf Natur- und Artenschutz Rücksicht genommen werden soll. „Grundsätzlich sind Offenlandstandorte meist weniger problematisch als Waldstandorte“, sagt Maximilian Schuff, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Lindau.

    Standorte in gut erschlossenen Fichtenmonokulturen kämen infrage, alte Mischwälder seien dagegen tabu. Außerdem kommen sogenannte FFH-Gebiete (Fauna-Flora-Habitat-Gebiete) und Moore nicht infrage.

    So kann das Allgäu laut Naturschützern den bayernweiten Klimazielen helfen

    Ziel müsse laut Bund Naturschutz bleiben, die bayerischen Klimaziele zu erreichen. Zu diesem Zweck sollen bis 2027 1,1 Prozent der Flächen in den Regionen für Windenergie ausgewiesen werden - bis 2032 bayernweit sogar 1,8 Prozent. „Windenergie leistet einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Minderung“, sagt Josef Kreuzer, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Ostallgäu Kaufbeuren. Sie sei in Bezug auf den Flächenverbrauch die effizienteste regenerative Energiequelle und liefere im Jahresverlauf relativ gleichmäßig Energie.

    Im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energieträgern wie Wasserkraft oder Biomasse hätten Wind- und Sonnenenergie zudem verhältnismäßig geringe negative Umweltauswirkungen und ein hohes Ausbaupotenzial, heißt es in der Pressemeldung.

    Lesen Sie auch: Könnte auch in Ihrer Nähe ein Windpark entstehen?

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden