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Allgäuer Alpen: Hütten im Allgäu ziehen Bilanz - Alpsommer geprägt von Viren, Regen und Schnee

Der Alpsommer geht zu Ende

Schnee, Wasser, Virus: Allgäuer Hüttenwirte ziehen Bilanz

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    Die Landsberger Hütte im Tannheimer Tal hat noch bis einschließlich 15. Oktober geöffnet. Andere Hütten in den Allgäuer Alpen schließen bereits nach dem Feiertag am 3. Oktober. Das Wetter soll sogar noch bis Ende Oktober schöne Wandertage im Allgäu ermöglichen.
    Die Landsberger Hütte im Tannheimer Tal hat noch bis einschließlich 15. Oktober geöffnet. Andere Hütten in den Allgäuer Alpen schließen bereits nach dem Feiertag am 3. Oktober. Das Wetter soll sogar noch bis Ende Oktober schöne Wandertage im Allgäu ermöglichen. Foto: Ralf Lienert

    Zeigt der Kalender Ende September an, dann heißt es für den Großteil der Hütten in den Allgäuer Alpen und darüber hinaus: Schlussspurt in Richtung Saisonende. Nach dem 3. Oktober schließen die ersten Hütten. Im Rückblick ziehen von unserer Redaktion befragte Wirte trotz teils witterungsbedingter Hürden eine positive Bilanz. Nach den turbulenten Corona-Jahren ist es in den Bergen nun wieder etwas ruhiger geworden.

    Schnee bis in den Juli: Das war der Alpsommer 2023

    Der Schnee hielt sich heuer bis weit in den Mai hinein, erinnert sich Reinhard Frühholz. Er ist der Wirt der Landsberger Hütte im Tannheimer Tal (Tirol). Gefühlt habe er Mitten im Winter die Saison gestartet, sagt er. Doch bereits die Pfingstferien seien auf der 1810 Meter hoch gelegenen Alpenvereinshütte sehr gut gelaufen. Insgesamt komme er auch in dieser Saison wieder auf 9500 bis 10.000 Übernachtungsgäste. In weit höheren Lagen über 2000 Meter war das anders. Dort hielt sich der Schnee noch deutlich länger. Tagelang schaufelten Freiwillige Ende Juni den Heilbronner Weg, einen hochalpinen Wanderweg zwischen Rappensee- und Kemptner Hütte in den Allgäuer Alpen, frei (wir berichteten). Nordseitig hielt sich Altschnee noch bis in den Juli.

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    Christoph Erd, Hüttenwirt des Prinz-Luitpold-Hauses in den Allgäuer Alpen, kann ebenfalls auf eine gute Saison zurückblicken. Zwar habe es im August während der Hochphase des Sommers stark geregnet. Doch dafür sei es in den vergangenen Wochen noch einmal sehr schön gewesen. Reinhard Frühholz konnte dem Regen im August auch Gutes abgewinnen: „Wir sind ja froh, wenn es regnet.“ In den Bergen brauche man auch die schlechten Tage. Denn nur so könne man genügend Wasser für die Saison gewinnen. Der Mangel daran beschäftige Hüttenwirte und Alpenverein zunehmend.

    Nach Corona wieder normalisierter Ansturm in Alpen

    Nachdem während der Pandemie, als Auslandsreisen teils verboten waren, noch mehr Wanderer als sonst in die Berge strömten, habe unter seinen Gästen im Prinz-Luitpold-Haus heuer wieder eine entspanntere Stimmung geherrscht, sagt Hüttenwirt Erd: „Es hat sich wieder normalisiert.“ Ähnliches berichten die Pächter der Kemptner Hütte. Geblieben sei auf der Landsberger Hütte laut Reinhard Frühholz dennoch einiges, was sich in Corona-Zeiten bewährt hätte. Etwa die hölzernen Wände zwischen den einzelnen Schlafplätzen im Matratzenlager. Gruppen würden jetzt häufig in Sechser- oder Vierer-Nischen zusammengelegt. Sie kommen mit anderen Wanderern so nicht in Kontakt.

    Zwar nicht das Coronavirus, dafür aber das Norovirus bereitete einigen Wanderern und Hütten in dieser Saison Sorge. Mitte Juni hatten im Gemeindegebiet Oberstdorf mehrere Wanderer über Magen-Darm-Beschwerden geklagt. Neun Patienten mussten mit dem Hubschrauber aus den Bergen geflogen werden. Niemand sei jedoch schwer erkrankt gewesen, hieß es später bei einer Pressekonferenz des Landratsamtes Oberallgäu.

    Wie wird das Wetter im Oktober in den Bergen?

    Nach dem 3. Oktober schließen nun die ersten Hütten. Doch bleibt das Wetter gut zum Wandern? Zunächst wird an diesem Wochenende eine Kaltfront aufziehen, sogar Neuschnee ist in den Allgäuer Alpen möglich, sagt Diplom-Meteorologe Joachim Schug. Nächste Woche werden dann Rekordtemperaturen für diese Jahreszeit in den Bergen erwartet. Am Nebelhorn in Oberstdorf könne es bis zu 15 Grad warm werden. Anfang Oktober gehen die Temperaturen dann etwas zurück, bis Ende Oktober soll es anhaltendes warmes Wetter geben, sagt Schug. Ein früher Wintereinbruch werde von Wetterexperten nicht erwartet.

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