Wo er mit seinem knallroten Camper auftaucht, sind staunenden Blicke garantiert: Feuerwehrmann Michael Schäffeler, 34, aus Leutkirch hat ein ausrangiertes Feuerwehrauto zu einem Wohnmobil mit vier Schlafplätzen umfunktioniert.
Sein 34 Jahre alter Mercedes Benz 711D, 7,50 Meter lang und 2,5 Meter breit, ist mit allerlei technischen Finessen ausgestattet. Dazu gehören große Seitenfenster, Standheizung mit integrierter warmer Dusche, LED-Beleuchtungstechnik, elektrische Rollläden, eine Markise – und sogar eine Smart-Home-Steuerung.
„Damit habe ich mir einen Traum erfüllt. Ich fühle mich dem Auto sehr verbunden. Es war aber eine echte Herausforderung“, sagt der handwerklich geschickte Einzelhandelskaufmann, der seit zehn Jahren der Freiwilligen Feuerwehr in seinem Heimatort Engerazhofen angehört und keine Übung verpasst.

Er gehört zu den Atemschutzgeräte-Trägern. Sein Vater ist der Gruppenleiter und auch der Großvater war schon Mitglied bei der Feuerwehr – Schäffelers Faszination verwundert also nicht. Hinzu kommt die Begeisterung fürs Campen, die als Kind bei Zelturlauben gelegt wurde. Beide Leidenschaften hat er nun in seinem „Feuerwehr-Camper“ vereint.
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Das ausgemusterte Einsatz-Fahrzeug mit 130 PS kaufte er 2018 bei einem Händler in der Nähe von Ulm. Gerade einmal 24400 Kilometer standen auf dem Tachometer. Durch jahrelange Unterbringung in einer trockenen Garage und konstante Pflege sei es noch richtig gut in Schuss gewesen. In vollkommen neuen Glanz strahlte es drei Jahre später. Rund 2000 Planungs- und Arbeitsstunden waren nötig.
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„Es sollte einfach alles passen“, sagt er schmunzelnd. Auch finanziell streckte sich der Allgäuer: Knapp 30.000 Euro seien in Kauf und Umbau geflossen. Ganz wichtig sei ihm gewesen, dass das Feuerwehrfahrzeug als solches erkennbar bleibt.
Allerdings musste er gewisse Vorschriften beachten und beispielsweise Sirene und Blaulicht demontieren. Bleiben durfte dagegen die Vorbaupumpe, die über den Fahrzeugmotor betrieben wird. „Die Leute fallen aus allen Wolken, wenn ich irgendwo aufkreuze. Die Reaktionen sind einfach super“, freut er sich. Seine Reisen führten ihn schon nach Österreich, Italien, Frankreich und in die Schweiz. Weitere Ziele sollen folgen. „Ich genieße es, mit meinem Fahrzeug völlig autark unterwegs zu sein.“