Betrüger im Internet haben inzwischen einen beträchtlichen Anteil an der Kriminalitätsstatistik der Polizei. Auch in der Region Allgäu/Schwaben nimmt der Trend beim Warenbetrug im Internet zu.
Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten betreut die Gegend von den Allgäuer Alpen und dem Bodensee im Süden bis hin ins östliche Allgäu und nach Neu-Ulm und den Landkreis Günzburg im Norden.
Dort stiegen die Fallzahlen vom Jahr 2018 auf das Jahr 2019 um etwa 30 Prozent auf über 400 Taten an. Im Jahr 2020 waren es schon rund 500 angezeigte Taten hinsichten Online-Warenbetrugs. Besonders am Black Friday sei bei allzu verlockenden Schnäppchen Vorsicht geboten, teilt die Allgäuer Polizei deshalb mit.
Gefälschte Online-Shops seien mittlerweile äußerst professionell erstellt und wirkten seriös. Sie seien teilweise auch auf den zweiten Blick nicht mehr von echten Online-Shops oder Verkaufsportalen zu unterscheiden, heißt es in einer Mitteilung.
Anfänglich wiesen Fake-Shops noch kein Impressum oder AGBs auf. Diesen Fehler begehen die Betrüger heute nur noch selten. Früher fanden auch häufig ausländische Konten Verwendung, auf die das Geld überwiesen werden sollte. Heute sind es oft schon deutsche Kontonummern, die allerdings auch nur dem Betrugszweck dienen.
Die Allgäuer Polizei rät deshalb vor der Black-Friday-Schnäppchenjagd 2021:
- Überprüfen Sie den Shop in einer Suchmaschine. Bei vielen negativen Erfahrungen sollte man eher die Finger davon lassen.
- Seriöse Shops bieten sichere Zahlungsmethoden mit Käuferschutz oder den Kauf auf Rechnung an. Auf keinen Fall sollte man Geld vorab überweisen.
- Wenn Sie Opfer wurden, bringen Sie ihren Fall zur Anzeige. Nur so kann die Polizei Strukturen ermitteln und Täter dingfest machen.
Die Betrüger locken potentielle Opfer hauptsächlich mit zwei Komponenten: Der günstige Preis und eine scheinbar gute Verfügbarkeit von Artikeln, die wegen hoher Nachfrage gerade schwer zu bekommen sind. Wenn man bestellt hat, bekommt man im besten Fall minderwertige Ware zugeschickt. Meistens wird aber gar nichts zugestellt.
Auf Kontaktaufnahme reagieren die Fake-Shop-Betreiber entweder mit Ausflüchten, um den Kunden bei der Stange zu halten oder aber gar nicht. "Lassen Sie sich nicht von vermeintlichen Schnäppchen blenden. Bietet ein Shop Artikel zu deutlich geringeren Preisen als die Konkurrenz an, dann sollte man misstrauisch sein. Insbesondere gilt Vorsicht ab rund 20 Prozent Preisunterschied", so Dominic Geißler, Pressesprecher beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West.
Lesen Sie auch:
- Black Friday 2021 - alles zu Angeboten, Online-Shops und Deals
- Black Friday - woher stammt eigentlich der Begriff?
- Zoll und teure "Schnäppchen" - So tappen Sie nicht in die Black-Friday-Falle