Nach einer wochenlangen Corona- Pause ist es am Montag endlich wieder soweit: Erstklässler dürfen wieder in die Schule kommen (was sich ab Montag sonst noch in Bayern ändert, lesen Sie hier). An der Marktoberdorfer Sankt-Martin Grundschule sind es 68 Kinder, die um acht Uhr mit dem Unterricht starten. "Das erfordert einen maximalen organisatorischen Aufwand von unserer Seite", sagt Schulleiter Jörg Schneider. Denn zum Schutz vor dem Corona-Virus müssen die Schüler Abstands- und Hygierenregeln einhalten werden. Der Schulleiter im Interview über die Herausforderungen, die die Schule bewältigen muss.
Herr Schneider, seit drei Wochen befinden sich wieder Viertklässler im Schulhaus. Wie ist die Stimmung?
Jörg Schneider: Es herrscht eine gute Lernatmosphäre. Die Kinder werden aufgrund der Corona-Maßnahmen momentan in Kleingruppen unterrichtet. Das ist für sie angenehmer, als in großen Klassen zu sitzen. Es schallt wieder Gelächter über den Schulhof. Das ist schön zu sehen.
Ab Montag kommen die Erstklässler dazu, 68 weitere Kinder. Was muss im Vorfeld alles organisiert werden?
Schneider: Wir setzen im Moment die Informationen des Kultusministeriums um, an die wir uns sehr eng halten. Die Eltern erhalten Briefe mit allen Informationen. Wir legen die Lerngruppen fest, markieren Wege und Anstellplätze, bei denen der notwendige Abstand eingehalten wird. Das erfordert einen maximalen organisatorischen Aufwand von unserer Seite und stellt uns vor völlig neue Herausforderungen.
Wie läuft der Unterricht in den ersten Klassen ab?
Schneider: Der Unterricht beginnt um acht Uhr und endet um 10.45 Uhr. Die ersten Klassen werden in zwei Gruppen aufgeteilt, die sich in einem roulierenden System wochenweise abwechseln. In der einen Woche kommt Gruppe A zum Unterricht in die Schule, in der nächsten Woche Gruppe B. So haben wir den nötigen Platz in den Klassenräumen. Auch unsere drei vierten Klassen wurden in sechs Gruppen eingeteilt. Allerdings befinden sich alle Viertklässler durchgehend im Haus, weil sie auf ihren Übertritt vorbereitet werden.
Das heißt, die Erstklässler werden teilweise noch zu Hause geschult?
Schneider: Ja, genau. Das ist für unsere Lehrer natürlich eine große Herausforderung. Einerseits müssen sie den Unterricht für die Schule vorbereiten. Parallel dazu müssen sie den Stoff für die Schüler zu Hause ausarbeiten. Auch die zweite und dritte Jahrgangsstufe lernt bis Pfingsten dauerhaft daheim. Wir meistern das jedoch gut, da die Zusammenarbeit super klappt. Auch die Notfallbetreuung wird gerecht untereinander aufgeteilt. Kollegen springen füreinander ein.
Wie werden bei Ihnen im Haus die Sicherheitsbestimmungen umgesetzt?
Schneider: Auf den Gängen und dem Schulhof müssen die Schüler einen Mund- und Nasenschutz tragen. Im Klassenraum selbst herrscht keine Maskenpflicht. Sonst wäre es mit der Kommunikation schwierig. Zudem achten wir darauf, dass sie häufig Hände waschen und die Abstände einhalten. Den Schulgong haben wir abgeschaltet. Die Stunden dauern nun länger und die Schüler bleiben in ihrem Klassenzimmer sitzen. Im Laufe des Vormittages wechselt die Lehrkraft. Die Klassenleiter unterrichten im Wechsel mit einem anderem Lehrer. Durch den Tausch, wird jede Klasse einmal am Tag von ihrer Klassleitung betreut, die sie am besten kennt.
Haben Sie Bedenken, dass etwas am Montag nicht funktionieren könnte?
Schneider: Natürlich sind siebenjährige Kinder, was die Abstands- und Hygienevorschriften betrifft, eine besondere Herausforderung. Doch wir haben unser Möglichstes getan, um den Schulbetrieb problemlos zu gewährleisten. Wir achten darauf, dass sich möglichst wenig Schüler zur selben Zeit am selben Ort befinden. So können wir das gut händeln.
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