Die Suche nach seinem Trabi hält ihn auf Trab. Leidenschaftlich gerne tuckerte Samuel Schönmetzler (25) aus Altusried (Landkreis Oberallgäu) gerne mit seinem strahlend-grünen „Trabant Deluxe 601“ (Baujahr 1988/26 PS) durchs Allgäu. Umso mehr ärgert ihn der Diebstahl seines geliebten Ost-Oldtimers. Unbekannte haben den Trabi vorige Woche entwendet. „Ich kann’s einfach nicht glauben“, schüttelt der Allgäuer wütend den Kopf.
Der Trabi wurde Schönmetzler buchstäblich vor der Nase geklaut
Der Wagen im Wert von etwa 4000 Euro wurde ihm buchstäblich vor der Nase geklaut. Schönmetzler hatte ihn nur für kurze Zeit vor einen Schuppen bei Vorderbrennberg - nur wenige Kilometer von der Grenze zum baden-württembergischen Teil des Allgäus - gestellt und ihn mit einer Plane abgedeckt. „Mein Trabi stand nur ausnahmsweise draußen, weil ich den Stadel winterfest machen wollte“, sagt er. Irgendjemand müsse das beobachtet haben. Trabis sind in Sammlerkreisen mittlerweile begehrt. „Vielleicht ist er auch auf dem Weg in ein anderes Land, wo er dann verkauft wird. Er hatte erst 35.000 Kilometer auf dem Buckel“, sagt Schönmetzler.
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Nach Trabi-Diebstahl: Altusrieder hofft in den sozialen Netzwerken auf Hinweise
Mit Fotos und Aufrufen in den sozialen Netzwerken hofft er, dem auffällig lackierten Gefährt auf die Spur zu kommen. Für ihn hat es eine besondere emotionale Bedeutung: „Auf das Auto war ich richtig stolz. Ich hab den Trabi gleich nach der Lehre vom eigenen Ersparten einem Freund abgekauft“, sagt der gelernte Zimmerer, der heute in der Logistik-Abteilung eines metallverarbeitenden Betriebes angestellt ist.
Für den jungen Allgäuer, der noch nicht geboren war, als die DDR zusammenfiel, sei das Auto einfach Kult gewesen. „Am liebsten bin ich mit meinem Hund an Bord unterwegs gewesen. Die Reaktionen der Leute waren immer genial. Die fanden das einfach nur cool, wären am liebsten selbst mitgefahren“, erzählt Schönmetzler.
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Bei einer Verfolgungsjagd hätten die Trabi-Diebe schlechte Karten
Mit einer Körpergröße von 1,95 Meter hielt er es zwar nie lange in seinem kleinen Trabant aus. Doch die Ausfahrten, zum Beispiel an den Bodensee, genoss er dennoch. „Allein schon der Geruch des Zweitakt-Motors wird mir fehlen“, sagt er. Doch vielleicht gelingt es ja noch, die Diebe zu ermitteln. Bei einer Verfolgungsjagd hätten sie auf jeden Fall schlechte Karten: „Bei Temo 100 wird es einem in meinem Trabi schon etwas mulmig", erzählt Schönmetzler.