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Ansturm der Pfingst-Ausflügler: Polizei lobt, ärgert sich aber auch

Wochenend-Bilanz

Ansturm der Pfingst-Ausflügler: Polizei lobt, ärgert sich aber auch

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    Viel los am Sonntag: Am Tegelberg stehen Ausflügler für die Talfahrt an.
    Viel los am Sonntag: Am Tegelberg stehen Ausflügler für die Talfahrt an. Foto: Ralf Lienert

    Erst die Flaute, dann doch noch der große Ansturm: An den Ausflugszielen im Allgäu war von Lindau über Oberstdorf bis Füssen vor allem am Sonntagnachmittag und am Montag alles voll. Besonders Autofahrer, die von vollen Parkplätzen auf Straßenränder, Wiesen und Privatgrund auswichen, machten Anwohnern und Polizei zu schaffen.

    Ansturm am Pfingstwochenende sorgt für Park-Chaos in Hinterstein

    Nach einem mäßigen Start bei wechselhaftem Wetter am Samstag sah es bis Sonntagmittag so aus, als ob es nicht allzu viele Menschen an die Seen und in die Berge ziehen würde. Doch das Wetter war schön und stabil – und immer mehr Besucher kamen. In Hinterstein bei Bad Hindelang brach zeitweise das Chaos aus. Ausflügler parkten mit ihren Autos sogar Hofeinfahrten zu, berichtet Dominic Geißler, Pressesprecher der Allgäuer Polizei. Er zitiert einen Anwohner: „So einen Ansturm an Pkw und Menschen haben wir noch nie erlebt. Wir haben keine Luft mehr zum Atmen.“ Alleine in Oberstdorf verwarnte die Polizei am Pfingstwochenende rund 480 Falschparker. Einige wurden angezeigt, weil sie in Schutzgebieten parkten. Unzählige Tagesausflügler stürmten die Wanderwege an der Gaisalpe. Die Parkplätze waren früh ausgelastet, die Ränder der Straße zwischen Reichenbach und Schöllang zugestellt.

    Ein weiterer Schwerpunkt war der Füssener Raum. Alle Parkplätze am Tegelberg, Buchenberg, Hopfen am See, Schwanensee und Hohenschwangau waren ab 13 Uhr restlos belegt. Im Bereich Schwangau/Halblech ahndete die Polizei in der Nacht auf Montag 76 Parkverstöße. Im Raum Immenstadt/Rettenberg standen 33 Autos regelwidrig im Landschaftsschutzgebiet. Bei Oberstaufen-Steibis wurde die Zufahrtsstraße zur Hochgratbahn zeitweise gesperrt: Der Verkehr war so dicht, dass Rettungskräfte nicht mehr durchgekommen wären.

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    Aberhunderte zog es zum Eistobel bei Grünenbach im Westallgäu. „Wir werden überrannt“, sagte Bürgermeister Markus Eugler am Sonntag. Auch hier parkten so viele Autofahrer verbotswidrig, dass Eugler ein Schild aufstellte: „Parken an der Staatsstraße verboten. Strafzettel!“ Auf der Lindauer Insel stockte und stand der Verkehr, weil die Parkplätze voll waren.

    Der Verkehr auf überregionalen Straßen war dagegen trotz vieler Ausflügler „nicht auffällig belastet“, sagt Polizeisprecher Geißler. Einzig auf der A 980 zwischen dem Dreieck Allgäu und Waltenhofen kam es am Montag wegen einer Baustelle zu Stau. Mehr Verkehr – mehr Unfälle: Alleine am Montag kam es in der Region zu 37 Unfällen; bei 24 davon wurden Menschen verletzt.

    Die meisten Ausflügler akzeptierten Abstandsregeln und Maskenpflicht

    Mehr Arbeit für die Polizei mit Parksündern, dafür deutlich weniger wegen Corona-Verstößen: Die meisten Menschen akzeptierten Abstandsregeln und Maskenpflicht, lobt Geißler. So hätten Beamte zwischen Freitag und Montag bei rund 1800 Kontrollen nur 40 Verstöße mit Bußgeldern ahnden müssen. "Kaum Corona-Verstöße", heißt es auch von der Polizei in Füssen. Dort zogen die Wanderwege, Seen und vor allem Königschlösser viele Ausflügler an. "Auf der Marienbrücke stand sogar ein Security-Mitarbeiter, der darauf achtete, dass die Leute eine Maske tragen", freute sich ein Sprecher. Selbst an dem so gut besuchten Hotspot mit dem Bilderbuch-Blick aufs Schloss Neuschwanstein seien die Abstände eingehalten worden.

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    30.05.2020, Bayern, Oberstdorf: Ein Wanderer mit Mundschutz fährt in der Gondel der Fellhornbahn. Nach den Maßnahmen um das Coronavirus sind die Bergbahnen in Bayern wieder in Betrieb. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Verwendung weltweit
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