Der Verein Deutsche Umwelthilfe fordert Bayern dazu auf, die Gebühren für das Anwohnerparken zu erhöhen. Wie viel kostet der Bewohnerparkausweis im Allgäu und wie stehen Städte in der Region zu einer möglichen Erhöhung der Gebühren?
Bild: Philipp von Ditfurth, dpa (Symbolbild)
Der Verein Deutsche Umwelthilfe fordert Bayern dazu auf, die Gebühren für das Anwohnerparken zu erhöhen. Wie viel kostet der Bewohnerparkausweis im Allgäu und wie stehen Städte in der Region zu einer möglichen Erhöhung der Gebühren?
Bild: Philipp von Ditfurth, dpa (Symbolbild)
Wer in einer Stadt oder größeren Gemeinde in Bayern wohnt, kann sein Auto mit einem Anwohnerparkausweis aktuell günstig auf öffentlichen Stellplätzen um die eigene Wohnung herum parken. Aktuell gilt im Freistaat - und damit auch im Allgäu - , dass Städte und Gemeinden für das Bewohnerparken zwischen 10,20 Euro und maximal 30,70 Euro pro Jahr verlangen dürfen. Werden die Gebühren bald erhöht?
Die Gebühren für das Bewohnerparken in den Allgäuer Städten weichen teilweise voneinander ab.
In den größeren Städten und Gemeinden im südlichen Oberallgäu gibt es keine Bewohnerparkausweise für Anwohnerinnen und Anwohner. In Oberstdorf gibt es allerdings eine Parkerlaubnis für Einheimische. Die Parkkarte kostet 100 Euro im Jahr. Damit können Einheimische auf öffentlichen Parkplätzen im Rahmen der Höchstparkdauer parken. In Immenstadt kostet die Karte 120 Euro pro Jahr.
In Oberstaufen gibt es ein ähnliches Modell, die Bürgerkarte Plus. Auch damit dürfen die öffentlichen Parkplätzen im Rahmen der Höchstparkdauer genutzt werden. Die Karte ist allerdings nicht für Dauerparker gedacht, sondern für das Parken während man einkauft oder Erledigungen tätigt.
Auch in Marktoberdorf gibt es nach Auskunft des Leiters des Bauamtes keine solche spezielle Parkregelung für Anwohnerinnen und Anwohner. Generell verlangt die Stadt beim Parken nahezu in der gesamten Innenstadt für eine Dauer von zwei Stunden gar keine Parkgebühr.
Der Bayerische Städtetag fordert bereits seit Jahren, dass die im Freistaat geltende Gebühren-Obergrenze für das Bewohnerparken höher gesetzt wird, berichtete die Deutsche Presse-Agentur. Ein aus Sicht des Städtetags sinnvoller Gebührenrahmen wäre 20 bis 200 Euro pro Jahr.
Auch die Deutsche Umwelthilfe hält die Obergrenze für das Bewohnerparken in Bayern für zu niedrig. Der Verein fordert, dass die Parkausweise mindestens 360 Euro pro Jahr kosten sollten. Der Freistaat möchte deshalb offenbar bald einen Vorschlag vorlegen, wie teuer das Anwohnerparken in Bayern künftig sein darf.
In der Stadt Kempten wird schon länger über die Gebühren für Park- und Stellplätze diskutiert. Während andere Städte in Deutschland ihre Gebühren auf 200 oder teils 360 Euro erhöhen, bleibe es in Kempten laut Maximilian Bodenmüller, Leiter des Bauverwaltungs- und Bauordnungsamts, Ziel, „moderat“ anzupassen.
In Kaufbeuren ist derzeit keine Erhöhung der Gebühren geplant. "Wir warten ab, was vonseiten der bayerischen Staatsregierung kommt", teilt Peter Igel, Sprecher der Stadt Kaufbeuren, auf Anfrage unserer Redaktion mit. Auf Neuregelungen durch den Freistaat Bayern werde entsprechend reagiert.
Eine ähnliche Haltung dazu hat die Stadt Memmingen. "Erst wenn die gesamte Thematik Parken sowie attraktiverer ÖPNV, gut ausgebautes Radwegenetz plus sichere Fußwege zusammen kommen, wird auch die Diskussion um die Erhöhung der Preise des Bewohnerparkens und des Parkens im Stadtraum zu führen sein", heißt es auf Anfrage. Sollte der Freistaat Bayern jedoch die geltende Gebührensatzung ändern, "werden wir hier natürlich ebenfalls unsere Gebühren anpassen müssen". Ansonsten werde die Diskussion im Zuge des Mobilitätskonzepts für die Stadt geführt werden. Dann werde der Memminger Stadtrat über diese Frage entscheiden. (mit dpa)