Regennasse Straßen können beim Autofahren genauso gefährlich sein wie Glatteis im Winter. Zahlreiche Unfälle werden durch Aquaplaning verursacht. Doch was ist das eigentlich genau, wie kommt es dazu und wie kann man es verhindern? Die wichtigsten Fakten rund um Aquaplaning.
Wasserglätte: Was ist Aquaplaning und wo tritt es auf?
Bei großen Wassermassen auf den Straßen kann es passieren, dass Autos beim Fahren ins Schlingern oder sogar Schleudern geraten. Wenn die Reifen auf stehendes Wasser treffen, wird dieses verdrängt. Bei einer großen Menge kann es jedoch unter Umständen nicht schnell genug abfließen und schiebt sich wie ein Keil unter die Reifen, sodass das Auto für kurze Zeit quasi schwimmt.
So wird es von der Fahrbahn getrennt und kann weder richtig gelenkt noch gebremst werden und gerät ins Schleudern. Aquaplaning kann aus diesem Grund auch als "Wasserglätte" bezeichnet werden. (Lesen Sie auch: Aquaplaning auf der A96: Fahrer kommt bei Aichstetten von der Fahrbahn ab)
Spurrillen und andere Vertiefungen: Wie kann man Aquaplaning erkennen?
Besonders bei Straßenschäden, Spurrillen, Vertiefungen oder Unterführungen sowie in Kurven ist mit Aquaplaning zu rechnen - also überall dort, wo sich Regenwasser ansammeln und nur schlecht abfließen kann. An diesen Stellen ist besondere Vorsicht geboten. Hier fällt es schwerer, richtig zu lenken und die Räder können durchdrehen.
Es empfiehlt sich, bei anderen Verkehrsteilnehmern den aufkommenden Wasserschwall zu beobachten. Außerdem kann man Aquaplaning auch hören: Das Wasser triff auf den Unterboden des Fahrzeugs, oder verursacht ein Rauschen in den Radkästen. Der ADAC empfiehlt daher, die Musik beim Fahren leiser zu drehen und auf Kontrollleuchten - wenn vorhanden - zu achten.
Aquaplaning - was wenn man in Kurven ins Schleudern gerät?
Wie auch bei Glatteis im Winter gilt: langsam fahren. Experten empfehlen eine Geschwindigkeit von unter 80 Kilometer pro Stunde. Bremsen sollte man nicht, dabei kann die Kontrolle über das Auto verloren gehen. Dasselbe gilt für lenken und beschleunigen. Laut ADAC sollte der Fahrer Ruhe bewahren, das Lenkrad gerade halten, auskuppeln und das Auto rollen lassen, bis es wieder sicher mit allen vier Reifen am Boden ist.
Generell gilt, vorausschauend zu fahren und nach Ansammlungen größerer Wassermassen Ausschau zu halten. Vor allem auf Landstraßen und Autobahnen kann es zu Aquaplaning kommen, denn gerade dort ist man mit erhöhter Geschwindigkeit unterwegs.
Der ADAC rät außerdem dazu, das Abblendlicht einzuschalten und den Scheibenwischer den Sichtverhältnissen entsprechend laufen zu lassen.
Maßnahmen vor Fahrtantritt
Die Profiltiefe der Autoreifen ist bei Aquaplaning entscheidend. Sie sollte dem ADAC zufolge nicht unter 4 Millimeter betragen, um so überschüssiges Wasser bestmöglich verdrängen zu können. Aus diesem Grund sollten Autofahrer nicht zu lange mit abgenutzten Sommerreifen unterwegs sein. Weiter spielt der Reifendruck eine Rolle, sollte regelmäßig geprüft und richtig eingestellt werden. Ebenfalls geprüft werden sollten die Laufrichtungsbindung und die Stoßdämpfer. Der ADAC empfiehlt außerdem ein Fahrsicherheitstraining, um im Fall der Fälle vorbereitet zu sein.
Die Tipps im Überblick
- langsam fahren (unter 80 Kilometer pro Stunde)
- nicht bremsen, lenken oder beschleunigen
- Ruhe bewahren
- auskuppeln und Auto rollen lassen
- nach Wasseransammlungen auf der Fahrbahn Ausschau halten
- Abblendlicht und Scheibenwischer einschalten
- Reifenprofiltiefe, Reifendruck, Laufrichtungsbindung und Stoßdämpfer überprüfen
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