Patrick Rauch drückt wieder die Schulbank: Nach seiner Lehre zum Werkzeugmechaniker ist er nun an der Technikerschule Allgäu. Er bildet sich fort zum Maschinenbautechniker. Für Rauch ist bereits während seiner Ausbildung klar gewesen: „Er will noch was anderes sehen.“
Maschinenbautechniker: Zwei Jahre besucht Rauch die Technikerschule Allgäu in Kempten
Der 20-Jährige wohnt in Burggen, in der Nähe von Schongau. Zwei Jahre besucht er jetzt die Technikerschule, 2025 will er fertig sein. Über diesen Schulweg macht er auch die Fachhochschulreife, damit wäre der Weg für ein Studium frei. Das Beispiel von Rauch zeigt: Nach dem Berufseinstieg gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich noch weiter zu entwickeln.
Für viele Schülerinnen und Schüler geht es am Samstag, 2. März, bei der 27. Allgäuer Lehrstellenbörse erst einmal darum, die eigenen Interessen herauszufinden. Denn im Beruflichen Schulzentrum Kempten sind von 9 bis 15 Uhr über 100 Unternehmen vertreten und zeigen, welche Ausbildungsrichtung man bei ihnen einschlagen kann.
Die Messe findet hybrid statt, bereits jetzt kann man sich im Internet umfassend über die Firmen und weitere Themen rund um den Beruf informieren. Formate wie die Allgäuer Lehrstellenbörse findet Werkzeugmechaniker Patrick Rauch gut.
Welche Ausbildungsplätze gibt es im Allgäu? Welche Berufe gibt es im Allgäu?
„Die Firmen präsentieren sich, man bekommt gute Einblicke“, erzählt der 20-Jährige. Für ihn standen damals mehrere Berufe zur Debatte: Schreiner, Technischer Produktdesigner und Werkzeugmechaniker. „Schreiner ist dann rausgefallen, im Metallbereich sind die Voraussetzungen für mich besser gewesen“, sagt er. Letztendlich entschied sich Rauch für den Werkzeugmechaniker. Der Grund: „Ich wollte nicht so viel im Büro sitzen.“
Dass die Messe online und in Präsenz stattfindet, sieht Markus Golling positiv. Er ist Personalleiter bei der Kaufbeurer Baufirma Dobler. Er fände es kritisch, wenn die Messe nur online stattfinden würde: „Das ist gut, um sich vorab zu informieren, aber es braucht das persönliche Gespräch ganz dringend“, sagt Golling. Es gehe um den persönlichen Kontakt, um einen intensiven Austausch. „Die Bewerber wissen ja noch gar nicht, was sie beruflich machen wollen.“ Über das Gespräch könne dann auch das Interesse von Schülerinnen und Schülern für eine Branche geweckt werden.
Und welche Tipps hat der Personalleiter für Jugendliche, die auf der Suche sind? Sie sollen sich genau mit der Umgebung des Arbeitsplatzes beschäftigen und herausfinden, ob sie zum Beispiel gerne im Freien, in einer Halle oder im Büro arbeiten wollen. „Ist es ihnen wichtig, dass sie etwas erschaffen, das sie am Ende des Tages auch sehen können“, sagt Golling noch als zweites Beispiel.
Industrie- und Handelskammer: "Das persönliche Gespräch ist wichtig"
Das persönliche Gespräch hält auch der Allgäuer Regionalgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK), Björn Athmer, für den wichtigsten Austausch. Er fügt hinzu: „Eine Ausbildung ist der erste Meilenstein für die Karriere.“
Sein Tipp an Schüler, die gerade auf der Suche nach dem richtigen Beruf sind: „Setzt euch frühzeitig damit auseinander und stellt Fragen – und es gibt keine schlechte Fragen.“ Eine Ausbildung lege einen am Ende auch nicht fest: Man könne den Meister machen, Weiterbildungen oder ein Studium dranhängen. „Man ist nie am Ende angekommen beim Lernen.“
So war es auch bei Werkzeugmechaniker Patrick Rauch. Weil er sich auch sehr für den Technischen Produktdesigner interessiert, hat er sich nach seiner Ausbildung und einem Jahr als Facharbeiter für die Technikerschule entschieden. Was danach kommt? Das weiß er noch nicht. Vielleicht ein Maschinenbaustudium an der Hochschule Kempten oder er steigt wieder in den Berufsalltag ein.