Diese beiden Rastplätze an der A7 im Allgäu sind beim Test durchgefallen: Vorwald-Ost bei Durach (links) und Seebach bei Dietmannsried.
Bild: Felix Ebert, Montage: Klaus Kiesel
Diese beiden Rastplätze an der A7 im Allgäu sind beim Test durchgefallen: Vorwald-Ost bei Durach (links) und Seebach bei Dietmannsried.
Bild: Felix Ebert, Montage: Klaus Kiesel
Sicherheit, Familienfreundlichkeit, Barrierefreiheit sowie Sauberkeit und Hygiene: Nach diesen vier Kriterien hat der Auto Club Europa (ACE), Deutschlands drittgrößter Automobilclub, Rastplätze an Autobahnen in ganz Deutschland unter die Lupe genommen. Und zwar insgesamt 684 Anlagen, die nicht bewirtschaftet werden - das entspricht etwa 46 Prozent aller Rastplätze. Im Allgäu wurden insgesamt 19 Rastplätze - mit und ohne WC - untersucht.
Das Ergebnis des ACE-Tests für Rastplätze mit WC kann sich im Allgäu sehen lassen: Alle acht Anlagen wurden mit der Note "sehr gut" bewertet. Dagegen lässt das ACE-Ergebnis bei den Rastplätzen ohne WC zu wünschen übrig: Neun der elf Anlagen wurden lediglich mit "gut" bewertet, zwei Rastplätze fielen bei dem Check sogar durch.
Beim ACE-Rastplatz-Check sind zwei Rastplätze ohne WC im Allgäu durchgefallen:
Der A7-Rastplatz Seebach bei Dietmannsried schnitt beim ACE-Test im Allgäu am schlechtesten ab. In Sachen Sicherheit erhielt er auf einer Skala zwischen 0 und 100 Prozent gerade mal 22, in Puncto Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit sogar 0 Prozent sowie bei Sauberkeit und Hygiene 60 Prozent. Der Rastplatz Vorwald-Ost bei Durach erhielt beim Thema Sicherheit nur 44 Prozent, Familienfreundlichkeit 29 Prozent, Barrierefreiheit 0 Prozent und Sauberkeit und Hygiene 40 Prozent.
Die beiden Allgäuer Rastplätze sind damit zwei der 14 in Bayern beziehungsweise 94 in Deutschland, die beim ACE-Rastplatz-Check 2022 durchgefallen sind.
Im Allgäu gibt es neun Rastplätze ohne WC, die der ACE mit der Note "gut" bewertet hat:
Der ACE hat achtmal die Note "sehr gut" für Autobahn-Rastplätze mit WC im Allgäu vergeben:
Die insgesamt 684 getesteten Rastplätze an Autobahnen in Deutschland hatten die ehrenamtlichen Tester des ACE immer zweifach geprüft. Sie unterschieden in der Auswertung zwischen Rastplätzen mit und ohne WC, um eine bessere Vergleichbarkeit zu haben. Dabei ergaben sich übrigens große Unterschiede.
Während etwa 11 Prozent der Rastplätze mit WC mit dem Prädikat "Exzellent" ausgezeichnet wurden, schnitt keine Raststätte ohne WC nur annähernd so gut ab. Unter den Anlagen mit WC fielen lediglich 7 Prozent durch, bei den Rastplätzen ohne WC waren es etwa 25 Prozent.
Große Unterschiede zeigen sich auch bei den einzelnen Kriterien: Dreiviertel aller Rastplätze mit WC stuft der ACE als verkehrssicher ein, bei den Anlagen ohne WC sind es nur knapp 34 Prozent. In Sachen Barrierefreiheit ist der Unterschied noch größer: 87 Prozent der Rastplätze mit WC sind laut dem Test barrierefrei, bei Anlagen ohne WC nur etwa 6 Prozent.
Wie sicher und sauber geht es auf den Rastplätzen entlang der Autobahnen in Bayern zu? Der ACE vergibt für diese vier Rastplätze mit WC in Bayern die Bestnote "exzellent":
Doch für den Freistaat ergibt sich beim Check allerdings ein gemischtes Bild. Denn hier liegt gleichzeitig der schlechteste Rastplatz ohne WC in ganz Deutschland - genauer gesagt im Landkreis Bamberg: Der Rastplatz an der A73 bei Zapfendorf. Der schlechteste Rastplatz mit WC in Deutschland ist der Rastplatz Seeretzer Feld an der A1 in Schleswig-Holstein in beide Richtungen.
Test vor Ort: Mitarbeiter des Auto Club Europa hatten im Juli 2022 mehrere Rastplätze an der A7 und A96 im Allgäu inspiziert. So lautete das Fazit von Sven Hübschen, Regionalbeauftragter des ACE für den Bereich Schwaben.
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