Bauernstreik und Bauernproteste haben am Montag den Verkehr in Teilen der Region zum Erliegen gebracht. Straßenblockaden und Sperrungen machten ein Durchkommen teils unmöglich. Unser Newsblog zum Nachlesen.
Montag, 19.45 Uhr: Verkehrslage im Allgäu beruhigt sich
Die Straßenblockaden im Allgäu sind beendet. Vielerorts hat sich die Verkehrslage beruhigt, es kann an der einen oder anderen Stelle aber noch zu Behinderungen kommen. Wie geht es jetzt weiter? Der bayerische Bauernverband hatte eine komplette Aktionswoche ausgerufen, die bis zum 15. Januar 2024 gehen soll. In Wiedergeltingen bei Buchloe gibt es bis zum einschließlich 13. Januar jeden Abend ab 19 Uhr eine Mahnwache.
Montag, 19 Uhr: Bauern-Proteste im ganzen Allgäu - alle Bilder der Demos (AZ+)




Montag, 18.45 Uhr: Zahlreiche Einsätze und Verstöße: Allgäuer Polizei zieht nach Bauern-Demos Bilanzlanz
Der Polizei war es am Montagnachmittag noch kaum möglich, die Einsätze oder Verstöße in Zahlen zu fassen. Sebastian Nienkemper vom Kemptener Präsidium sprach von einem „herausfordernden Tag“ für die Beamten. Alles dazu lesen Sie hier.
Montag, 18.30 Uhr: Bayerischer Bauernverband kündigt an: "Wir kämpfen weiter"
Bauern legen bei Protest im Ostallgäu mit 400 Traktoren die B12 lahm. Bei der Demonstration kündigen sie an, wie lange sie noch auf die Straße gehen wollen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Montag, 17.05 Uhr: Polizei im Westallgäu und am Bodensee zieht nach Bauern-Protesten Bilanz
Das Polizeipräsidium Ravensburg - zuständig für die Landkreise Ravensburg, Sigmaringen und den Bodenseekreis und damit weite Teile des Westallgäus - zieht am Montagabend eine positive Bilanz nach dem Bauerndemos in der Region. Nach den erwarteten und teils erheblichen Verkehrsbehinderungen am Morgen verliefen sämtliche Veranstaltungen und Kundgebungen in den Landkreisen Ravensburg, Sigmaringen und Bodenseekreis weitestgehend geordnet und störungsfrei.
In Ravensburg fand mit mehreren tausend Demo-Teilnehmern die größte Kundgebung in den drei Landkreisen statt. Über 1.000 Traktoren und Lkw fanden sich auf dem Parkplatz der Oberschwabenhalle ein, deren Fahrerinnen und Fahrer dann zu Fuß zur Kundgebung auf den Marienplatz gelangten. Dabei kam es zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Demo-Teilnehmer versehentlich von einem Lkw gestreift und leicht verletzt wurde.
Blockaden von Autobahnauf- und abfahrten wurden laut Polizei nach einer Belehrung der Beteiligten zügig aufgelöst. Lediglich zwischen Bad Waldsee und Oberessendorf blockierten Demonstranten die Bundesstraße 30 bis in den Abend hinein. Dort kam es zu massiven Verkehrsbehinderungen. In Leutkirch leistete ein Demo-Gegner Widerstand gegen die Polizei und muss nun mit einer Strafanzeige rechnen. Die Polizei hebt abschließend die gute Kommunikation zwischen Bauernverbänden und der Polizei im Vorfeld zum Protesttag hervor. Dadurch konnte "ein positiver Einfluss auf den Verlauf des Tages genommen werden".
Montag, 17 Uhr: Mit diesen Parolen werben die Bauern für ihre Ziele
Vielerorts im Allgäu protestieren am Montag Bauern gegen die Pläne der Ampelregierung. Dabei oft zu sehen: Parolen auf Plakaten, die die Bauern an ihren Traktoren befestigt haben. Doch was steht auf den Transparenten? Wir haben einige Beispiele aus dem Allgäu gesammelt.

Montag, 16.50 Uhr: Bauernproteste aktuell: Noch immer Verkehrsbehinderungen im Allgäu
Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West kommt es immer noch zu erheblichen Beeinträchtigungen, vor allem in den Bereichen der Autobahnen, Bundesstraßen und unter anderem in den Städten Kempten, Memmingen, Mindelheim, Neu-Ulm und Lindau. Vereinzelt sind auch kleinere Gemeinden betroffen, teilt die Polizei mit.
Die Beamten verzeichneten nach aktuellem Stand eine Vielzahl von nicht angemeldeten Versammlungen. Konkret kam es im Bereich Lindau und Unterallgäu zu vereinzelt unkooperativem Verhalten. Hier bestand seitens der Protestteilnehmer keine Gesprächsbereitschaft mit der Polizei. Die Polizei erhebt in solchen Fällen Beweise und leitet gegen betroffene Personen Ermittlungsverfahren ein und prüft weitere Maßnahmen.
Hier gibt es im Allgäu noch Verkehrsbehinderungen durch die Bauernproteste
- Landkreis Ostallgäu:
- Aufgrund des großen Verkehrsaufkommens kommt es zu erheblichen Behinderungen im Stadtbereich Kaufbeuren
- Landkreis Oberallgäu/Stadt Kempten
- Erhebliche Beeinträchtigungen im Stadtbereich Kempten, starker Zulauf zur angemeldeten Versammlung am Hildegardplatz
- Landkreis Unterallgäu/Stadt Memmingen
- Im Stadtbereich Mindelheim kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen, teilweise sind die Zufahrten blockiert
- Landkreis Lindau
- Aktuell vereinzelt Verkehrsbeeinträchtigungen vor allem im Stadtbereich Lindau
Montag, 16.45 Uhr: Klinikvorstand: "Personal und Patienten leiden extrem unter den Protesten"
Die Blockaden stören den Betrieb an den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren massiv: Personal kommt nicht durch, OPs werden abgesagt. Und es gibt weitere Probleme.
Montag, 15.30 Uhr: B12 im Ostallgäu wieder frei - Polizei spricht von chaotischen Verhältnissen
Nach Angaben der Polizei ist die B12 seit 13.30 Uhr zwischen Geisenried und Kraftisried wieder für den Verkehr freigegeben. Damit dauerte die angemeldete Demonstration der Landwirte eine Stunde länger als geplant. Ursprünglich sollte der Verkehr ab 12.30 Uhr wieder auf der Bundesstraße rollen.
Bauern waren zwischen 8 Uhr und 13.30 Uhr mit rund 350 Traktoren auf der Bundesstraße unterwegs und demonstrierten mit dieser Aktion gegen die Sparpläne der Bundesregierung. Auf den umliegenden Zufahrtsstraßen und den Umleitungen staute sich der Verkehr immer wieder. Die Polizei sprach von zum Teil „chaotischen Verkehrsverhältnissen“.
Montag, 15.15 Uhr: Das denken Kemptener Bürgerinnen und Bürger über die Demonstrationen - Umfrage
Unsere Reporterin hat sich in Kempten umgehört, wie Bürgerinnen und Bürger über die Proteste denken. Die Menschen in Kempten zeigen grundsätzlich Verständnis für die Anliegen der Bauern. Doch die Art des Protests wird auch kritisiert - und mit den "Klimaklebern" verglichen.
Montag, 14.50 Uhr: Demonstrationszug zieht durch Kempten - Video
In Kempten haben sich am Montagmittag Demonstrierende auf dem Hildegardplatz getroffen. Die Polizei spricht vor Ort von mehr als 750 Teilnehmenden. Der Zug setzt sich gegen 14 Uhr in Bewegung Richtung Innenstadt. Zu hören sind Rufe wie „Die Ampel muss weg“ und „Wir sind hier, wir sind laut, weil die Regierung Scheiße baut“. Die Organisationsleitung erklärte bei der Begrüßung, zusammen mit den Bauern gegen die Ampelregierung zu demonstrieren.
Zu sehen sind hauptsächlich regierungskritische Plakate und Fahnen, einige wenige enthielten Bezüge zur Landwirtschaft; auch eine Deutschlandfahne mit dem Schriftzug „Wir sind das Volk“ ist dabei.
Die Demonstration verläuft bislang friedlich. Die Teilnehmer ziehen zu Fuß los und wollen später mit dem Traktorencorso zusammentreffen. Im Anschluss ist eine Kundgebung auf dem Hildegardplatz geplant.
Die Aktionen in Kempten werden nicht vom Bauernverband organisiert, sagte der Geschäftsführer der hiesigen Geschäftsstelle, Erich Krug, im Gespräch mit unserer Redaktion. Wie die Proteste der Bauern bei den Kemptener Bürgerinnen und Bürgern ankommen, lesen Sie hier.
Montag, 14.15 Uhr: In der Füssener Altstadt geht nichts mehr - auch Grenztunnel betroffen
In Füssen ist am Nachmittag der Verkehr durch die Altstadt fast vollständig zum Erliegen gekommen. Erhebliche Behinderungen werden auch vom Grenztunnel und der A7 gemeldet. Die Polizei geht nach Angaben von Inspektionschef Edmund Martin von über 200 Traktoren aus, die zwischen Volksfestplatz im Westen der Stadt und der Augsburger Straße, der Hauptverkehrsader, Runden drehen.

Montag, 14.05 Uhr: Nach wie vor Verkehrsbehinderungen in Kaufbeuren
Nach wie vor gibt es im Kaufbeurer Stadtgebiet zähfließenden bis stockenden Autoverkehr sowie Umleitungsverkehr durch extrem langsam fahrende Traktoren. Unter anderem auf der B16 (Mindelheimer Straße) und der Augsburger Straße steht der Verkehr stadteinwärts zeitweise. Teils kommt es zu gefährlichen Überhol- und Wendemanövern sowie wütenden Hubkonzerten durch wartende Autofahrer. Verkehrsteilnehmer sollten das Stadtzentrum nach wie vor meiden.
Montag, 14 Uhr: Kemptener Logistikgruppe Dachser distanziert sich von Protesten
Die Allgäuer Logistikgruppe "Dachser" kritisiert die Protestaktionen der Landwirtschaft als „Generalkritik an der Bundesregierung“. Den eigenen Werten als Familienunternehmen folgend, handle man „differenziert und lösungsorientiert“ und bringe sich mit Projekten in die Entwicklung von Zukunftslösungen ein. Demnach beteilige man sich anders als andere Unternehmen der Speditionsbranche nicht an den Protesten. Allerdings sei nicht auszuschließen, dass einzelne selbstständige Transportunternehmen mit Fahrzeugen im Dachser-Design „auf eigenen Entschluss“ an Aktionen teilnehmen. Mehr dazu hier.
Montag, 13.40 Uhr: Die Allgäuer Bauernproteste im Video
Im ganzen Allgäu laufen aktuell die Bauernproteste. Unser Überblick im Video.

Montag, 12.45 Uhr: Bauernproteste: Klinikbetrieb im Ostallgäu "massiv gestört"
Die Straßensperren der Landwirte haben am heutigen Montag auch den Betrieb an den Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren massiv gestört. "An allen drei Standorten - Kaufbeuren, Buchloe und Füssen - ist Personal zu spät oder teilweise sogar überhaupt nicht zur Arbeit erschienen", beschreibt Klinikvorstand Andreas Kutschker die Situation am Montagvormittag. Allein in Kaufbeuren habe man bereits am Morgen sechs Operationen absagen müssen.
"Ich glaube nicht, dass den Beteiligten wirklich bewusst ist, welche Konsequenzen ihre Blockaden haben", kritisiert Kutschker. "Wenn das noch die ganze Woche so weitergeht, wird das nicht zu stemmen sein. Schließlich haben wir ja nicht endlos Kapazitäten, um geplante OPs einfach zu verschieben."
Bei den Blockaden sei es kaum möglich, Durchfahrten für medizinisches Personal zu ermöglichen, damit es rechtzeitig zum Dienst erscheint. "Von außen ist ja nicht erkennbar, ob eine Krankenschwester im Auto sitzt, die dringend an ihrem Arbeitsplatz gebraucht wird." Und auch der Rettungsdienst werde, auch wenn er mit Blaulicht fährt, behindert - schlimmstenfalls könne es dann zu lebensbedrohlichen Situationen kommen.
Montag, 12.40 Uhr: Bauernstreik in Kempten: Busverkehr nur "auf Sicht"
Die Kemptener Verkehrsbetriebe (KVB) haben jetzt die Fahrten der Linie 10 nach Lauben komplett ausgesetzt. Zudem habe die Stadt auf die extrem hohe Teilnehmerzahl bei der nachmittags geplanten Demonstration hingewiesen, sagt KVB-Betriebsleiter Thomas Kappler. Demnach sei ab jetzt und bis zum Abend mit Verkehrsbehinderungen im gesamten Stadtgebiet und auf dem Ring (Adenauerring, Schumacherring, Heussring) zu rechnen. Die Auswirkungen auf den weiteren Busverkehr könne man nicht abschätzen und nur noch „auf Sicht“ fahren.
Montag, 12.20 Uhr: Bauernprotest stellt ambulante Pflegedienste im Allgäu vor Herausforderungen
Ambulante Pflegedienste haben es am Montag nicht leicht. Der Aufwand, die einzelnen Patienten anzufahren, die von den Pflegediensten abhängig sind, ist wegen der teils blockierten Straßen wesentlich höher als sonst.
Es begann bereits damit, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter teils zu spät zur Arbeit kamen, weil die Straßen wegen der Proteste teils überlastet waren, sagt Anja Schmid, Geschäftsführerin der Katholisch-evangelischen Sozialstation Füssen. Und so kamen sie dann auch zu spät zu den einzelnen Patientinnen und Patienten. Das sei nicht nur für sie ärgerlich, sondern teils auch für Angehörige, die selbst Termine haben, aber auf den Pflegedienst warten müssen. Doch bis zum Mittag habe es noch keine Ausfälle gegeben, sagt Anja Schmid. Der Pflegedienst habe jeden Patienten erreicht, wenn auch in einigen Fällen verspätet.
So war es auch bei der Caritas-Sozialstation Buchloe, sagt Geschäftsführer Florian Franz. Die Versorgung aller Patienten sei gewährleistet – trotz Verspätungen. Einige Patienten hätten am Morgen und am Vormittag angerufen und gefragt, was geschehen sei. Sie konnten beruhigt werden. Wenn sich abzeichne, dass Pflegemitarbeiter erheblich zu spät kommen oder eine ganze Tour verspätet angefahren wird, werde den Patienten auch Bescheid gegeben, sagt Franz.
Montag, 12.30 Uhr: Bauernstreik aktuell: Einige Supermärkte im Unterallgäu geschlossen
Geschlossen bleiben an diesem Montag die Ladentüren der Edeka-Märkte von Dietmar Fackler in Erkheim, Boos und Sontheim (Landkreis Unterallgäu) sowie in Rot an der Rot und Tannheim (Landkreis Biberach). „Ich habe das für meine Märkte so entschieden, weil es mir eine Herzensangelegenheit ist, Solidarität zur Landwirtschaft zu zeigen“, sagt der Betreiber und Inhaber der fünf Märkte. Er sehe die Landwirte als wichtige Partner: „Sie sind Vorlieferanten für die Produkte, die bei uns im Regal stehen. Und wir arbeiten auch mit Landwirten zusammen, die uns direkt beliefern.“ Fackler spricht von einem Widerspruch zwischen dem Wunsch nach Regionalität und politischen Entscheidungen, die aus seiner Sicht eine kontinuierliche Schwächung der heimischen Landwirtschaft bewirken.
Zudem begreift Fackler die Aktion der Bauern als Plattform für weitergehenden Protest: Dabei gehe es ihm um die Entwicklung, dass durch „die ständigen Fehlentscheidungen unserer Regierung“ immer stärker Arbeitnehmer vor allem der kleinen und mittleren Einkommensbereiche belastet würden. „Ich gehöre zu denen, die seit Jahren schimpfen. Man kann aber nicht immer nur schimpfen und dann nicht handeln“, sagt Fackler. Darum habe er sich am Freitagnachmittag kurzfristig entschieden, bei dieser Gelegenheit die Kritikpunkte nach außen zu tragen. Die Reaktionen darauf, die er darauf in sozialen Medien und auch im persönlichen Gespräch erlebt hat, seien bislang durchweg positiv.
Ab Dienstag sind die Märkte wieder für die Kundinnen und Kunden geöffnet.
Montag, 12.10 Uhr: Bauernproteste im Allgäu haben auch Folgen für andere Branchen
Die Proteste der Landwirte haben auch Folgen für andere Branchen. Beispielsweise Sven Knedlitschek, Mitarbeiter von Autoteile Sallmann in Kempten, berichtet von Verzögerungen bei der Lieferung von Teilen an Kfz-Werkstätten. Diese müssten je Tour mit einer Verspätung von etwa einer Stunde rechnen. „Die Teile kommen später beim Kunden an.“ Auch Sallmann selbst erhalte Teile teils am Nachmittag oder Folgetag. Die Verspätungen seien allerdings Folge von Straßenblockaden, Spediteure des Autoteilehändlers würden sich nicht an Streiks beteiligen, sagt Knedlitschek.
Durch die Verkehrsbehinderungen sind zahlreiche Menschen zu spät zur Arbeit gekommen. Bei Bosch mit seinen Werken in Blaichach und Immenstadt-Seifen haben sich die Proteste bisher zumindest nicht auf die Produktion ausgewirkt. Der Grund: Schichtbeginn war um 5 Uhr morgens, bevor der Verkehr etwa auf der B19 zeitweise zum Erliegen kam. Anders sah es in Büroabteilungen mit späterem Arbeitsbeginn aus. Manche hätten sich deutlich verspätet, andere überhaupt nicht, sagt Bosch-Sprecherin Christina Claasen. Die Spanne bei der Anfahrt nach Seifen reichte demnach von einer Stunde Verspätung (von Ofterschwang aus) bis hin zu völlig reibungslos (von Rettenberg aus).
„Alle tun sich heute schwerer, ins Geschäft zu kommen“, sagt Michael Schuster, Geschäftsführer der Liebherr-Verzahntechnik GmbH in Kempten. Welche Auswirkungen es dort gab? Es sei ein bisschen zäher angelaufen, formuliert es Schuster, aber „wir leben“. Manche Beschäftigte seien auch daheim geblieben, um von dort aus zu arbeiten.
Montag, 12.05 Uhr: ÖPNV in Memmingen und dem Unterallgäu leidet unter Protesten
"Es ist bedauerlich, welche Eigendynamik die Demo genommen hat und in einer Blockade ausgeartet ist", sagt Josef Brandner vom gleichnamigen Busunternehmen, das in Memmingen und im Unterallgäu fährt. Der geschäftsführende Gesellschafter ergänzt: "In Mindelheim wurden Zugänge systematisch blockiert. Teilweise wurde ein Grill angezündet, zum Wärmen."
Am Montagmorgen seien die Busse - gerade nach Memmingen rein - über eine Stunde verspätet gefahren. "Die Kinder sind entsprechend auch zu spät in der Schule angekommen", zeigt Marcus Bindl, Bereichsleiter bei BBS Brandner, auf. Am Vormittag hätte sich die Situation zumindest im Umland etwas entspannt. "Bei Bad Grönenbach ging es dann wieder, weil die Landwirte vermutlich zur Demonstration nach Memmingen aufgebrochen sind", mutmaßt Bindl.
Montag, 11.55 Uhr: Video - so ging es in der Kaufbeurer Innenstadt zu
Montag, 11.45 Uhr Sperrung der B19 war nicht vom Bauernverband geplant
Wie der Geschäftsführer des Kemptener Bauernverbands, Erich Krug, unserer Redaktion bestätigte, war die Sperrung der B19 am Montagmorgen nicht vom Bauernverband geplant.
Montag, 11.30 Uhr: Polizei entfernt Kinder-Banner von Brücke über der B19 bei Blaichach
Oberallgäuer Kindergartenkinder wollten mit einem Plakat ihre Unterstützung der protestierenden Landwirte zeigen. Sie hatten das Banner mit der Aufschrift "Wir Kinder unterstützen euch!" an einer Brücke über der B19 zwischen Burgberg und Blaichach in Fahrtrichtung Norden angebracht. Augenzeugen berichteten unserer Redaktion, dass die Polizei das Plakat kurz darauf wieder entfernte.
Pressesprecher Holger Stabik kann den Vorfall bestätigen. Die Begründung liege dabei in der Straßenverkehrsordnung. Nach Paragraph 33 heiße es dort, dass es ein generelles Verbot "jeglicher Werbung und Propaganda durch Bild, Schrift, Licht oder Ton außerhalb geschlossener Ortschaften gebe, wenn dadurch am Verkehr Teilnehmende in einer den Verkehr gefährdenden oder erschwerenden Weise abgelenkt oder belästigt werden können." Insofern haben die Beamten das Plakat "völlig unabhängig vom Inhalt" entfernt, erklärt Stabik.
Montag, 11.10 Uhr: Autobahn-Auffahrt in Memmingen blockiert
Neben erheblichen Verkehrsbehinderungen im Memminger Stadtgebiet, wo Landwirte unter anderem die Europastraße, den Kreisverkehr bei Steinheim und die Donaustraße blockieren, ist auch ein Auffahren auf die A7 bei Memmingen-Süd nicht möglich. Traktoren blockieren dort die Allgäuer Straße. Ebenfalls die Auffahrt Woringen ist dicht. Auch zwischen Memmingen und Woringen sind zahlreiche Traktoren unterwegs und sorgen für Beeinträchtigungen im Straßenverkehr.
Montag, 11 Uhr: Sperrungen wegen Bauernprotesten in Marktoberdorf
In Marktoberdorf sind die Rauhkreuzung und die AOK-Kreuzung blockiert. Der Verkehr staut sich über einige Hundert Meter. Die B472, die Meichelbeckstraße, eine der Hauptverkehrsstraßen in Marktoberdorf, ist dicht – genauso wie die Bahnhofstraße.
Montag, 10.55 Uhr: Kurierfahrer mit teils eiligen Blutproben kommen nicht durch
Die allgäuweiten Bauernproteste bereiten Kurierfahrern ernsthafte Probleme: Das Labor AllgäuLab mit Sitz in Kempten berichtet "von erheblichen Behinderungen heute morgen", teilt Dr. Josef Cremer, leitender Facharzt für Laboratoriumsmedizin, mit. Fahrerinnen und Fahrer, die etwa Blutproben bei Allgäuer Hausärzten einsammeln, seien nicht durchgekommen.
Die Folge sei, dass Notfallproben oder eilige Blutentnahmen nicht rechtzeitig ins Labor kommen würden. Darunter sind etwa akute Herzinfarkte, akute Lungenembolien oder Dialysepatienten, die dringend ihre Werte brauchen. "Für uns ist das ein ganz großes Problem", sagt Cremer. Natürlich würden jetzt Alternativstrecken befahren, doch nicht immer sei das möglich.
Montag, 10.45 Uhr: Diese Straßen sind im Allgäu derzeit von den Bauernprotesten betroffen
Landkreis Ostallgäu:
- B12 Germaringen, Jengen, Altdorf blockiert
- B16 Pforzen, Roßhaupten blockiert
- Anschlussstellen Buchloe komplett blockiert
- B12 Bereich Marktoberdorf aufgrund angemeldeter Versammlung komplett gesperrt, mit erheblichen Beeinträchtigungen ist zu rechnen
Landkreis Oberallgäu / Stadt Kempten:
- B19 Anschlussstellen teilweise blockiert
- B12 erhebliche Verkehrsbeeinträchtigung
- Erhebliche Beeinträchtigungen im Stadbereich Kempten
Landkreis Unterallgäu:
- Mindelheim, Kreisverkehr B16 / B300 wird aktuell blockiert, B16 in Fahrtrichtung Mindelheim wird durch mehrere Fahrzeuge blockiert
- Im Stadtbereich Mindelheim kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen
- Kreisverkehr Moosbach zwischen Memmingen und Ottobeuren blockiert
- Oberrieden bei Mindelheim blockiert
- BAB 7, Anschlussstelle Bad Grönenbach erhebliche Verkehrsbeeinträchtigung durch Traktoren
- Kreisverkehr bei Memmingen-Ost, Zufahrt zum Flughafen Memmingen blockiert
Landkreis Lindau:
- Aktuell vereinzelt Verkehrsbeeinträchtigungen vor allem im Stadtbereich Lindau
(Quelle: Polizeipräsidium Schwaben Süd/West)
Montag, 10.40 Uhr: Polizei bestätigt - mehrere unangemeldete Demos im Allgäu
Wie Holger Stabik, Sprecher der Allgäuer Polizei auf Nachfrage bestätigt, gibt es im Allgäu bereits mehrere unangemeldete Demos. Laufend würden Beamte vor Ort Strafanzeigen melden, die nach und nach bearbeitet würden. "Aktuell beziehen sich die aber meist auf Versammlungsstraftaten", sagt Stabik.
Montag, 10.30 Uhr: Bauern und Polizei geraten bei Lindau aneinander
Etwa 50 Traktoren und 30 weitere Fahrzeuge versammelten sich gegen 9.50 Uhr bei Weißensberg. Laut Polizei blockieren sie dort die Autobahnauffahrt bei Lindau.
„Es war keine Protestaktion angemeldet, trotzdem haben sich auf einem Parkplatz an der Autobahnanschlussstelle Weißensberg 50 Traktoren und 30 Fahrzeuge versammelt“, sagt Lindaus Polizeichef Michael Jeschke im Gespräch mit den Kollegen der Schwäbischen Zeitung am Montagmorgen. Auf Ansprache der Polizei hätten die Fahrer der Traktoren „absolut unkooperativ“ reagiert. „Die Gespräche wurden abgebrochen“, so Jeschke. Die Polizei schrieb mehrere Anzeigen.
Montag, 10.25 Uhr: Flughafen Memmingen: "Bitte frühzeitig anreisen"
Die Bauernproteste führen in manchen Teilen des Allgäus zu einem regelrechten Verkehrschaos. Zahlreiche Autobahn Auf- und Abfahrten sind gesperrt, die B12 aktuell komplett dicht. Auch bei der Anreise zum Flughafen Memmingen gibt es Verzögerungen, obwohl die Autobahn-Zufahrt zum Allgäu Airport aktuell frei zu sein scheint, so eine Sprecherin gegenüber unserer Redaktion. "Wir bitten alle unsere Flugreisende frühzeitig anzureisen", so Airport-Sprecherin Maricci King.
"Der Flugplan wird exakt durchgeführt", sagt Airport-Pressesprecherin Marina Siladji am Montagmorgen. Sie ergänzt: "Die Airlines hatten ihre Fluggäste informiert, dass mit Verkehrsbehinderungen zu rechnen ist. Wir haben das ebenso über die Homepage und soziale Netzwerke getan. Mehr konnten wir nicht tun. Es wird kein Flugzeug warten, wenn jemand zu spät kommt."
Montag, 10.10 Uhr: Video - so legen die Bauern die B12 im Allgäu lahm
Montag, 10 Uhr: Sperrungen wegen Bauernstreik in Kempten - so ist der Stand am Montagvormittag
In Kempten sind aktuell noch die Nordspange und der Thomas-Dachser-Kreisel gesperrt. Demnächst will sich der Protestzug auf den Weg machen und über den Ring fahren. Auch dort kann es bald also zu Verkehrsbehinderungen kommen. Wer in der Früh nach Kempten gependelt ist, musste ebenfalls Geduld mitbringen. In Richtung Norden, Süden und Osten gab es Straßenblockaden.
Montag, 9.45 Uhr: Polizei gibt Update über gesperrte Straßen in der Region
- Landkreis Ostallgäu:
- B12 Germaringen, Jengen, Altdorf blockiert
- Landkreis Oberallgäu / Stadt Kempten:
- B19 Anschlussstellen blockiert
- Landkreis Unterallgäu:
- Mindelheim, Kreisverkehr B16 / B300 wird aktuell blockiert,
- Landkreis Lindau:
- BAB 96, Anschlussstellen Sigmarszell und Lindau sind blockiert
Montag, 9.30 Uhr: Verkehrslage in Füssen verschärft sich
In nächster Zeit dürfte sich die Verkehrslage in Füssen verschärfen: Die protestierenden Landwirte, die nach Polizeiangaben mit bis zu 75 Traktoren unterwegs sind, versammeln sich seit 9 Uhr zu einem Konvoi und wollen eine große Stadtrunde drehen – das dürfte zu erheblichen Verkehrsproblemen führen.
Montag, 9.15 Uhr: Proteste legen auch Verkehr in Marktoberdorf und Füssen lahm
Rund um Marktoberdorf sind zahlreiche Straßen und Kreuzungen wegen der Bauernproteste behindert. Traktoren blockierten unter anderem kurzzeitig den Altdorfer Kreisel bei Biessenhofen.
Mit großen Protestschildern und Bannern machten sie ihrem Unmut Luft. „Stirbt der Bauer, stirbt das Land“ stand beispielsweise auf einem geschrieben.
In Füssen bremsen Landwirte aus dem südlichen Ostallgäu den Verkehr auf den Hauptverkehrsachsen aus: Andere Verkehrsteilnehmer brauchen sehr viel Geduld, um an ihr Ziel zu gelangen.
Montag, 9 Uhr: Nahezu alle größeren Verkehrsadern im Allgäu blockiert
Im Allgäu sind am Montagmorgen fast alle größeren Verkehrsadern durch die protestierenden Landwirte gesperrt. Folgende Straßen sind laut Polizei unter anderem betroffen:
Landkreis Ostallgäu:
- B12 Germaringen, Jengen, Altdorf blockiert
- B16 Pforzen, Roßhaupten blockiert
- Anschlussstellen Buchloe komplett blockiert
Landkreis Oberallgäu / Stadt Kempten:
- B19 Anschlussstellen blockiert
- B12 zwischen Wildpoldsried und Kraftisried Verkehr blockiert
Landkreis Unterallgäu:
- Mindelheim, Kreisverkehr B16 / B300 wird aktuell blockiert, B16 in Fahrtrichtung Mindelheim wird durch mehrere Fahrzeuge blockiert
- Im Stadtbereich Mindelheim kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen
- BAB 96, Anschlussstelle Ungerhausen/Holzgünz, Memmingen-Ost, Erkheim, blockiert
- Kreisverkehr Moosbach zwischen Memmingen und Ottobeuren blockiert
- Oberrieden bei Mindelheim blockiert
Landkreis Lindau:
- BAB 96, Anschlussstellen Siegmarszell und Lindau sind blockiert
Landkreis Günzburg:
- Im Bereich Günzburg kommt es auf der B16 durch Traktoren zu Behinderungen
- Auf der B300 zwischen Krumbach und Thannhausen kommt es zu Beeinträchtigungen
- BAB 8 Anschlussstellen Jettingen/Scheppach und Leipheim blockiert
Landkreis Neu-Ulm:
- Die Anschlussstelle Nersingen ist komplett blockiert
- Erhebliche Beeinträchtigungen auf der B10 im Bereich Neu-Ulm
Montag, 8.30 Uhr: B12 und Nebenstrecke komplett blockiert, Verteilerkreisel und Spittelmühlkreuzung Kaufbeuren auch
Die Spittelmühlkreuzung - die größte Kreuzung in Kaufbeuren - ist seit etwa 7 Uhr blockiert, berichten mehrere Kaufbeurer unserer Redaktion. Im Stadtgebiet von Kaufbeuren kommt es laut Internet-Kartendiensten zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Auch der große Verteilerkreisverkehr und der B12-Kreisel Jengen sind blockiert ist - hier gibt es ab Germaringen Stau.
Die B12 zwischen Kraftisried und Geisenried ist in beiden Richtungen komplett gesperrt. Auch auf der B12-Nebenstrecke geht gar nichts, die Bauern blockieren mit ihren Traktoren auch dort, berichtet unser Fotograf Ralf Lienert.
Montag, 8.05 Uhr: Kempten: "Können aktuell nicht mehr sagen, ob und wann ein Bus kommt"
Fast nichts geht mehr im Öffentlichen Nahverkehr in Kempten. "Wir haben überall Einschränkungen; es gibt keinen verlässlichen Fahrplan mehr", sagt Thomas Kappler, Betriebsleiter der Kemptener Verkehrsbetriebe (KVB).
Ein Teil des Schülerverkehrs konnte noch abgewickelt werden. Jetzt stecken viele Busse fest. Das wirkt sich großflächig aus. Ein Beispiel: Weil die Memminger Straße in Kempten dicht ist, kommt die Linie 5 nicht mehr aus Thingers raus. Eigentlich sollte sie über die ZUM bis nach Waltenhofen und zurück fahren. Kappler: "Wir können aktuell nicht mehr sagen, ob und wann ein Bus kommt."
Montag, 8 Uhr: Landwirte in Memmingen fahren mit Traktoren in Richtung Innenstadt
In Memmingen rollt der Konvoi der Landwirte aktuell von der Europastraße über die Frauenhoferstraße und nun nehmen die Bauern Kurs Richtung Innenstadt. Eine Blockade an der Europastraße gab es am Morgen nicht, wohl aber eine größere Anzahl an Traktoren, die schon am frühen Morgen Richtung Stadt fuhren.
Ab 10 Uhr findet auf dem Memminger Marktplatz eine zentrale Kundgebung statt.
Montag, 7.45 Uhr: Bauernproteste heute - Polizei gibt Liste aktueller Verkehrsbehinderungen im Allgäu heraus (7.45 Uhr)
- aktuelle Blockaden und Sperrungen im Ostallgäu
- B12 Germaringen, Jengen, Altdorf blockiert
- aktuelle Blockaden und Sperrungen im Landkreis Oberallgäu/Stadt Kempten
- B19 in Fahrtrichtung Kempten bei Herzmanns komplett blockiert
- aktuelle Blockaden und Sperrungen im Landkreis Unterallgäu/Stadt Memmingen
- Mindelheim, Kreisverkehr B16 / B300 wird aktuell blockiert,
- aktuelle Blockaden und Sperrungen im Landkreis Lindau
- BAB 96, Anschlussstelle Sigmarszell wird blockiert
Montag, 7.30 Uhr: B12 im Ostallgäu ab 8 Uhr komplett gesperrt
Wie bereits vermeldet, wird ab 8 Uhr heute die B12 im Allgäu zwischen den Anschlussstellen Kraftisried und Geisenried in beiden Fahrtrichtungen komplett gesperrt. Die Ausleitung erfolgt jeweils vor den Anschlussstellen. Es wird empfohlen, den Bereich in dieser Zeit weiträumig zu umfahren. Schon jetzt staut es sich auf der B12 an mehreren Stellen.
Montag, 7.05 Uhr: Behinderungen und Sperrungen auf wichtigen Verkehrsadern im Allgäu
Auf der B19 im Oberallgäu kommt es wegen der Bauerndemos in beiden Richtungen zu massiven Verkehrsproblemen. Teilweise geht gar nichts mehr oder Autos sind nur mit Schrittgeschwindigkeit unterwegs.
In Dietmannsried werden mehrere Kreisverkehre im Rahmen der Protestaktionen von Bauern blockiert. Die Autobahnauffahrt zur A7 bei Dietmannsried ist komplett gesperrt. Auf der Überlandstrecke von Krugzell in Richtung Kempten geht der Verkehr nur schleppend voran.
Montag, 6.30 Uhr: Im Oberallgäu sind A7 und B19 bereits gesperrt
Die Bauern-Proteste im Allgäu bringen bereits am frühen Montagmorgen erste Sperrungen mit sich. Auf der B19 zwischen Immenstadt und Kempten blockieren Traktoren die Bundesstraße in Fahrtrichtung Norden. Es gibt eine Sperrung zwischen Herzmanns und Waltenhofen-Süd. Bei Waltenhofen bildet sich bereits ein Stau.
Laut Verkehrsministerium ist auch bereits jetzt die A7 bei Dietmannsried in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Inzwischen betrifft die Sperrung nur noch die Autobahnauffahrten.
Montag, 6.15 Uhr: Bauernproteste im Allgäu haben begonnen
Wie die Einsatzzentrale der Polizei in Kempten bestätigt, laufen in der gesamten Region die Proteste gerade an. Es kommt zu Verkehrseinschränkungen. An etlichen Autobahnauffahrten (etwa an der A7 bei Dietmannsried) sind schon viele Polizisten und Blaulicht zu sehen.
Montag, 5 Uhr: Bauernproteste heute im ganzen Land - Behinderungen erwartet
Aus Protest gegen Kürzungen im Agrarbereich wollen die Bauern heute am Montag an vielen Orten im Bayern auf die Straße gehen. Zu einer zentralen Kundgebung in München werden mehrere Tausend Teilnehmer erwartet. Die Polizei rechnet mit Hunderten Traktoren, die in einer Sternfahrt zum Versammlungsplatz in der Innenstadt fahren wollen. An mehreren Orten auch in unserer Region wollen die Bauern mit ihren Maschinen Autobahnauffahrten dichtmachen.
Landratsämter warnen vor Behinderungen. In manchen Schulen dürfte es Distanzunterricht geben. Schülerinnen und Schüler, die es nicht zum Unterricht schaffen, müssen sich melden und gelten laut Kultusministerium dann als entschuldigt.
Sonntag, 21.50 Uhr: Bauernverband kritisiert Protest mit symbolischen Galgen - mehrere Vorfälle im Allgäu
Kurz vor einer Protestwoche der Agrarbranche hat der Bauernverband die Teilnehmer zur Mäßigung aufgerufen. Es dürfe keine Aktionen vor Privatwohnungen von Gesprächspartnern - also Politikern - oder persönliche Anfeindungen geben, appellierte der Verband. "Demo-Symbolik wie Galgen, schwarze Fahnen oder andere Symbole extremistischer Gruppen lehnen wir entschieden ab!"
Auch im Allgäu hatten Unbekannte zuletzt mehrfach symbolische Galgen aufgestellt, um gegen die Politik der Bundesregierung zu demonstrieren. Wie Polizei und Politik im Allgäu diese Aktionen einordnen, lesen Sie hier.
Sonntag, 17 Uhr: Zunehmend Streikaufrufe und Gerüchte im Internet
Aktuell ist völlig unklar, wie groß die Kundgebungen und ihre Folgen am Montag in der Region sein werden. Denn neben den offiziell geplanten und angemeldeten Bauernprotesten wird auch von anderen Gruppen für Montag zu Streiks und Blockaden aufgerufen. Vor allem in Telegram und Whatsapp wird mobilisiert, häufig ohne erkennbaren Absender und damit nicht oder nur schwer verifizierbar.
Die Spittelmühlkreuzung in Kaufbeuren etwa könnte am Montagmittag von Demonstranten blockiert werden. Zumindest war davon in WhatsApp-Gruppen die Rede. Einen offiziellen Veranstalter gibt es aber anscheinend nicht. Weder die Polizei noch der BBV-Kreisverband Kaufbeuren-Ostallgäu oder die Stadt Kaufbeuren hatten am Sonntag davon Kenntnis. Der Obmann des Bayerischen Bauernverbands, Andreas Schmid, sagte zu unserer Redaktion, der BBV konzentriere sich auf die angemeldete und genehmigte Aktion auf der B12 zwischen Geisenried und Kraftisried.
Schon seit einigen Tagen machen vor allem via WhatsApp und Instagram Spekulationen zu Protestaktionen rund um Memmingen die Runde. So ist immer wieder die Rede davon, dass etwa die Zufahrt zum Flughafen Memmingen und die Europastraße blockiert werden sollen. Eine offizielle Bestätigung seitens der Polizei dafür gab es bis Sonntagabend aber ebenfalls nicht.
Sonntag, 16 Uhr: Bauernproteste im Allgäu im 8.1.24: Diese Schwerpunkte sind aktuell bekannt
Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West sind laut Sprecher Sebastian Nienkemper mehrere Versammlungen zu den Bauernprotesten offiziell angemeldet - "sowohl stationär als auch sich fortbewegend". Nienkemper sagt zu allgaeuer-zeitung.de, dass die Polizei mit zahlreichen Beeinträchtigungen im Straßenverkehr und Einschränkungenrechne. Man sei bei angemeldeten Veranstaltungen im Austausch mit den Organisatoren. Sollten Straftaten bemerkt werden, werde die Polizei dagegen vorgehen. Ziel sei es, die Beeinträchtigungen möglichst gering zu halten. Dennoch sei empfehlenswert, sich auf Verzögerungen einzustellen und sie falls möglich - etwa durch Homeoffice - zu umgehen. (Ob am Montag wegen der Bauern-Demo irgendwo die Schule ausfällt, lesen Sie aktuell hier)
Protest der Landwirte im Ostallgäu - B12 zwischen Marktoberdorf und Kempten total gesperrt
Im Ostallgäu ist die wichtige Bundesstraße B12 am kommenden Montag zwischen Geisenried und Kraftisried wegen der Demonstration der Landwirte komplett in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Das teilt das Landratsamt Ostallgäu mit. Die Vollsperrung soll von 8 Uhr bis 12.30 Uhr dauern. Was Autofahrern empfohlen wird, erfahren Sie hier.
Bauern-Demos im Oberallgäu - Traktorkorso über Sonthofen, Burgberg, Immenstadt und Blaichach
Der Bayerische Bauernverband plant am Montag ab 9 Uhr bis zum Mittag im südlichen Oberallgäu einen Traktorkorso mit rund 400 Traktoren.
- Der Konvoi soll abseits der B19 nahe Sigishofen starten und über das Zentrum Sonthofens nach Burgberg und von dort weiter in Richtung Goymooskreisel/Birkenallee führen.
- Zurück wird der Konvoi über Immenstadt (Kreisverkehr beim V-Baumarkt), Blaichach und Sonthofen-Rieden wieder nach Sonthofen führen.
- Diese Runde soll zweimal gefahren werden und wird von der Polizei aus Sicherheitsgründen begleitet.
- Aufgrund des Korsos kann es auch zu kurzeitigen Sperrungen der Zu- und Abfahrten der B19 im Bereich Immenstadt-Rauhenzell kommen, um gefährliche Rückstaus wartender Fahrzeuge auf die B19 zu vermeiden.
Das Landratsamt Oberallgäu geht davon aus, dass der Schulbus- und Berufsverkehr am frühen Morgen nicht beeinträchtigt sein wird. Mit Verkehrsbehinderungen und Staus sei allerdings auch nach dem Ende des Korsos zu rechnen, da die beteiligten Traktoren auf dem Nachhauseweg auch wieder am regulären Verkehr teilnehmen.
Demo auch in Kempten - "Querdenker" werben bei Telegram für Aktionen
Auch in Kempten müssen sich Verkehrsteilnehmer am Montag mehrere Stunden lang auf Behinderungen einstellen. Zwar gibt es keine offizielle, vom Bauernverband organisierte Demo, aber eine Aktion von Privatleuten. Unter anderem in sogenannten Querdenker-Kreisen im Internet - etwa bei Telegram - wird seit Tagen für die Veranstaltung geworben. Start soll zwischen 10 und 11 Uhr im Bereich der Nordspange sein, über die Mittagszeit befahren die Protestierenden voraussichtlich dann den Ring. Für nachmittags um 15.30 Uhr ist eine Kundgebung auf dem Hildegardplatz angekündigt. Mehr dazu hier.
In WhatsApp-Gruppen ist von Blockade die Rede: Spittelmühlkreuzung in Kaufbeuren im Visier von Demonstranten?
Von Lechbruck aus wollen sich zudem Bauern am Montagmorgen mit ihren Traktoren über Roßhaupten und Rieden nach Füssen aufmachen. Das erfuhr unsere Redaktion am Sonntagnachmittag. Die Landwirte wollen um 6 Uhr am V-Markt in Lechbruck starten, die Zwischenstation in Rieden ist für 6.45 Uhr angepeilt. Im Raum Füssen könnte es also beim frühen Schul- und Berufsverkehr zu Behinderungen kommen.
Bauern-Proteste im Unterallgäu - das ist der Polizei bekannt
Für den Bereich Mindelheim und Bad Wörishofen ist von 8. Januar bis 13. Januar Die Grob-Werke in Mindelheim - mit 5700 Angestellten einer der größten Arbeitgeber im ganzen Allgäu - haben allerdings am Freitag reagiert: Geschäftsführer German Wankmiller hat den Mitarbeitenden geraten, .
. Dort erwartet die Polizei derzeit keine größeren Störungen für den Verkehr.Traktoren-Demo im Westallgäu erst später
Im Westallgäu und dem Landkreis Lindau soll es eine größere Protest-Aktion erst am kommenden Freitag (12.1.2024) geben. Dann ist eine Traktoren-Demo von Lindau nach Hergatz mit rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern geplant.
Schon am Freitag kam es an der B472 bei Marktoberdorf zu einer Demonstration. Rund 350 Traktoren versammelten sich an beiden Seiten der Straße. Zudem gab es im nördlichen Ostallgäu entlang der A96 am Nachmittag bis etwa 17 Uhr eine weitereMahnwache der Bauern. Die Traktoren wurden .