Landtagspräsidentin Ilse Aigner zeichnete im Münchner Maximilianeum 42 Persönlichkeiten mit dem Bayerischen Verfassungsorden 2024 aus, darunter vier Allgäuer. Mit dem Orden würdigt der Bayerische Landtag Bürgerinnen und Bürger, die sich in besonderer Weise um die Verwirklichung der Grundsätze der Bayerischen Verfassung verdient gemacht haben.
Unter den neuen Ordensträgerinnen und Ordensträgern finden sich Josef Ludwig Epp aus Bad Grönenbach, Simon Gehring aus Durach, Monika Mayer aus Altusried und Petra Schulte-Ritter aus Sulzberg.
Bayerischer Verfassungsorden 2024 als „höchste Auszeichnung“
Aigner unterstrich in ihrer Rede: „Heute heben wir das Beste in unserer Gesellschaft hervor: das Gelingende, das Positive, das Gemeinschaftliche. Wir bauen denjenigen Menschen hier im Hohen Haus – im Herzen der Demokratie in Bayern – die große Bühne, die sich über Jahre beruflich und vor allem ehrenamtlich um das Füreinander, das Miteinander in unserem Land verdient machen. Das sind Menschen, die unser Land, unser Leben, unsere Welt ein Stück besser machen. Heute ehren wir sie mit unserer höchsten Auszeichnung.“
Bayerischer Verfassungsorden: Religionspädagoge Josef Ludwig Epp unter den Preisträgern
Der langjährige Religionspädagoge und Klinikseelsorger Josef Ludwig Epp erhielt den Orden für sein herausragendes Wirken in der Trauerarbeit. Zuhören und Trösten, die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen, Hoffnung vermitteln und da sein, für Sterbende und ihre Angehörigen, im Klinikum und im Hospiz – diesem kräftezehrenden Einsatz hat sich Epp verschrieben.
Auch im Rahmen von Vorträgen und Büchern schafft es der Allgäuer, seine Erfahrungen und Überzeugungen weiterzutragen. Er sagt: „Christlicher Glaube muss in der heutigen Zeit als authentische Lebenshilfe erfahrbar sein und eine zweckfreie und bedingungslose Zuwendung zu jedem einzelnen Menschen beinhalten.“ Zudem hat er sich 30 Jahre lang in der Kommunalpolitik engagiert.
Euregio-Gründer Simon Gehring erhält Bayerischen Verfassungsorden 2024
Kultur, Musik und Soziales prägen seit vier Jahrzehnten das ehrenamtliche Engagement von Simon Gehring, Projektleiter beim Allgäuer Zeitungsverlag. Die von ihm organisierten länderübergreifenden Kulturveranstaltungen der Euregio via salina begeistern seit mehr als 20 Jahren Tausende von Menschen. Der Gründer des Euregio Musikfestivals und des Euregio Blasorchesters ist selbst begeisterter Musiker und Dirigent.
Seit 20 Jahren ist Gehring Vorsitzender des Fördervereins Mundart Allgäu. Er gilt als Macher und Ideengeber etlicher Projekte. Als Gründungsmitglied und Schatzmeister des Allgäuer Hilfsfonds ist er sozial aktiv. Als Kreisrat im Oberallgäu gilt sein kommunalpolitisches Engagement in den Bereichen Kultur, Musik und Soziales.
Bayerischer Verfassungsorden für Landwirtin Monika Mayer aus Altusried
Monika Mayer betreibt zusammen mit ihrem Mann einen Bio-Milchviehbetrieb und setzt sich seit mehr als zwei Jahrzehnten für die Belange der Landwirtschaft ein. Nach einem Jahrzehnt als Ortsbäuerin in Altusried war sie von 2011 bis 2022 Kreisbäuerin. Sie rief die Naturparkschultage auf Bauernhöfen mit ins Leben und half, die Eröffnung des Alpseehauses im Naturpark Nagelfluhkette zu verwirklichen.
Sie bringt sich politisch ein, um die Anliegen ihres Berufsstandes voranzubringen und die Zukunft der Landwirtschaft zu sichern, etwa am runden Tisch „Rettet die Bienen 2019“. Eines ihrer größten Anliegen ist die Aktion „Genial“, mit der sich die Landwirtin mit Herz erfolgreich gegen gentechnisch veränderte Pflanzen einsetzt.
Petra Schulte-Ritter in München mit Bayerischem Verfassungsorden geehrt
Petra Schulte-Ritter erhielt den Orden insbesondere für ihr herausragendes ehrenamtliches Engagement im Bereich der Flüchtlingshilfe für die Ukraine. Die Mediengestalterin beim Allgäuer Zeitungsverlag setzt sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich beim TSV Sulzberg ein. Als 2015 zahllose Menschen auf der Suche nach Schutz auch nach Deutschland flüchteten, nahm sie zusammen mit ihrer Familie zwei Jungen aus Syrien und Pakistan auf.
Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 ergriff Schulte-Ritter zusammen mit ihrem Mann Thomas erneut die Initiative und organisierte bislang 56 Hilfstransporte von Sulzberg in die Ukraine. Sie kann dabei auf ein Team von zahlreichen Ehrenamtlichen bauen, das jeden Samstag in Sulzberg-Bahnhof Spenden sammelt. Am 20. Dezember fahren zwei große Lkw mit Hilfsgütern nach Liviv.
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