Sein neues Kundenzentrum für Hausgeräte hat Liebherr in Ochsenhausen eröffnet. Auf über 3530 Quadratmetern können Besucher das aktuelle Sortiment der Kühl- und Gefriergeräte hautnah erleben. Über 15 Millionen Euro investierte das Unternehmen in den Neubau. Markant ist schon die Glasfassade: 36 Kühlschränke sind dort eingearbeitet. Sie sollen bald nachts beleuchtet werden und damit quasi „schweben“.
Die Familiengesellschafterinnen Isolde Liebherr und Stéfanie Wohlfarth sowie Mitglieder der Spartengeschäftsführung von Liebherr-Hausgeräte eröffneten nach 23 Monaten Bauzeit das neue Gebäude. Auf fünf Stockwerken sind neben einem 322 Quadratmeter großen Showroom neue Büroflächen für 130 Arbeitsplätze sowie Konferenz-, Schulungs- und Veranstaltungsräume entstanden.
Besucher aus aller Welt können das Gerätesortiment live erleben. Zu den gewerblichen Kunden in Deutschland gehören beispielsweise Aldi und Lidl, aber auch die Bäckerei- und Getränke-Industrie sowie Kliniken und Apotheken. Gleichzeitig bieten die neuen Räume ein zeitgemäßes Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter, beispielsweise ist jeder Schreibtisch höhenverstellbar. Modernste Kommunikationstechnik ermöglicht ein vernetztes Arbeiten und die Integration einer umweltfreundlichen Pflanzenwand im Empfangsbereich sorgt für ein gutes Raumklima.
Finanz-Geschäftsführer Detlef Walther schmunzelt bei der Eröffnung: „Das neue Gebäude steht nicht im Einklang mit dem Arbeitszeitgesetz und der Vereinbarkeit von Beruf und Familie – denn wer hier arbeitet, will nicht mehr nach Hause gehen.“
In Ochsenhausen fühle sich Liebherr heimisch, sagt Stéfanie Wohlfarth mit Blick auf ihren Großvater, Firmengründer Hans Liebherr. Der hatte 1949 im nur wenige Kilometer entfernten Kirchdorf nahe der Landesgrenze zwischen Baden-Württemberg und Bayern den Grundstein für das heute weltweit agierende Unternehmen gelegt – mit dem Bau des ersten mobilen Drehkrans. 1954 gründete der Ingenieur und Tüftler in Ochsenhausen die Sparte Kühlschränke – ein Schritt mit Weitblick, denn damals gab es nur in jedem zehnten deutschen Haushalt ein solches Gerät. Das Unternehmen setzte auf hochwertige Geräte (der teuerste Kühlschrank kostet etwa 10 000 Euro) und entwickelte immer wieder Neuheiten – zum Beispiel 1971 das erste Kühlgerät mit elektronischer Steuerung, 1987 die „No Frost“-Funktion (mit der der Kühlschrank nie mehr abgetaut werden muss) oder 1993 den ersten FCKW-freien Kühlschrank. Auch jetzt gibt es immer wieder Neuerungen. So können auch Privatkunden beispielsweise die Front ihres neuen Kühlschranks online selbst gestalten – ohne Aufpreis. Aber auch die digitale Steuerung der Geräte samt Überwachung und Bestellung der Lebensmittel ist möglich.