Bei Pulverschnee die Piste runterheizen und dann bei Sonnenschein gemütlich in eine Hütte einkehren. Für viele ist das nicht mehr nur ein "teures Vergnügen" - es wird schlichtweg unbezahlbar.
Die Preise sind in den vergangenen Jahren rasant in die Höhe geklettert. Eine Tageskarte etwa in den Skigebieten im Zillertal kostet im kommenden Winter sage und schreibe 72,50 Euro.
Wie viel würden Allgäuer fürs Skifahren ausgeben? Wo liegt die Grenze? Und machen die Menschen schon Abstriche? Wir haben uns in der Kemptener Innenstadt umgehört.
Helga Worms (72): "Es ist unverschämt, dass alles teurer wird. Meine aktive Zeit, als ich selbst noch Ski gefahren bin, ist zwar aufgrund einer Knieverletzung vorbei. Früher bin ich oft in Oberstdorf Ski gefahren. Aber ich würde keine 65 Euro für eine Tageskarte zahlen. Das ist ja nicht mehr normal. Skifahren entwickelt sich wirklich zu einem Luxussport. Aber das liegt auch an der , dass alles teurer geworden ist. Die Politiker sollten aufhören, um den heißen Brei zu reden. Ständig feinden sich alle an und nichts kommt dabei rum."

Bettina (54) und Nikola Bendler (24): "Wir fahren meistens nur ein oder zwei Mal im Jahr Ski. 50 Euro ist da aber die Schmerzgrenze für ein Tagesticket. Wenn wir Skifahren, dann kehren wir auch in einer Hütte ein und gönnen uns was. Aber ich glaube auch, dass die Unternehmen mehr verlangen, als sie aufgrund von Corona und dem Krieg müssten. Mich wundert es, dass trotzdem immer so viel in den Skigebieten los ist", sagt Bettina Bendler. Ihre Tochter Nikola sieht das ähnlich: "Aber die Leute zahlen es ja. Die können so viel verlangen, wie sie wollen, es kommen ja trotzdem genug Menschen. Aber ich glaube, der Lifestyle im Allgäu, dass jeder hier Ski fährt, das wird aussterben. Und dann ist es vielleicht ganz Deutschland, die einmal im Jahr Skifahren gehen."

Felix Stech (27): "Skifahren ist 'arschteuer' geworden. Gerade der Sprung zwischen Studentenpreis und normaler Tageskarte, das ist oft fast doppelt so viel. Ich fahre an die 50 Mal im Winter, dabei mache ich aber oft Skitouren. Das ist rentabler, man muss sich ja nur einmal die Ski kaufen. Während Corona haben viele Menschen Skitouren für sich entdeckt, weil die Lifte ja geschlossen waren. Das hat sich allerdings negativ auf die Naturschutzgebiete in den Bergen ausgewirkt."

Wolfgang (57) und Silvia Weber (55): "Wir kommen aus Hessen und machen öfter hier Urlaub. Wir sind natürlich froh, wenn die Piste gut gewartet ist. Außerdem sind natürlich Löhne und Energiekosten enorm gestiegen. Aber trotzdem muss Skifahren bezahlbar bleiben", sagt Silvia Weber. "Viele Unternehmen profitieren von der Inflation. Die Preiserhöhungen sind unverhältnismäßig", sagt ihr Mann Wolfgang. Ihn stört aber auch der Massentourismus in den Bergen: "Nicht jeder Hang muss einen Lift haben. Überall gibt es Lifte und Seilbahnen, das schadet der Natur."
