Was ist die beste Reisezeit für das Allgäu? Lohnt sich eine Reise im Herbst? Diese Fragen stellen sich viele Menschen, denn tatsächlich ist diese Region im Süden Deutschland eine der beliebtesten Reiseregionen überhaupt. Das liegt auch am ausgeglichenen Klima im Allgäu. Die Sommer sind angenehm warm - wobei die Zahl der heißen Tage über 30 Grad in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Im Winter wiederum fällt im Allgäu recht viel Schnee, was gerade in den höheren Lagen beste Bedingungen für Ski und Wintersport verspricht.
Beste Reisezeit im Allgäu: Mai bis September
Die beste Reisezeit im Allgäu ist Mai bis September. Etwa ab Mitte Mai beginnt in der Region die Wandersaison - vorher kann es in höheren Lagen gut sein, dass die Wanderwege noch voll Schnee und Eis, und damit kaum begehbar sind. Der Frühling ist vor allem bei bergbegeisterten Paaren, die die Ruhe in der Natur suchen, beliebt. Aber auch Familien zieht es in den Pfingstferien ins Allgäu.
In den Monaten Juli bis September sind die zahlreichen Seen - etwa der Forggensee, der Hopfensee oder die beiden Gaisalpseen - im Allgäu beliebte Ziele. Der Sommer ist auch die beliebteste Reisezeit im Allgäu für Familien. Das hat allerdings auch Nachteile: Während der Schulferien ist es an den Seen und auf den Parkplätzen rund um Ausflugsgebiete und Sehenswürdigkeiten wie Neuschwanstein häufig sehr voll - sogar von Overtourism ist die Rede.
Mitte September bis Oktober gehören dann wieder den Naturliebhabern und Wanderfreunden im Allgäu. Beste Reisezeit ist September natürlich auch für diejenigen, den den berühmten Viehscheid im Allgäu (anderenorts bekannt als Almabtrieb) vor Ort miterleben wollen.
Im Oktober lässt es sich im Allgäu noch bestens wandern. Aber Vorsicht: In den höheren Lagen kann schon Schnee liegen - oder fallen. Ein Blick auf den Bergwetterbericht ist Pflicht, wenn man im Oktober in die Allgäuer Berge will.
Für Wintersport-Begeisterte beginnt die beste Reisezeit im Allgäu in der Regel Mitte Dezember. In höheren Lagen dauert die Skisaison bis Mitte April.
Beste Reisezeit für Allgäu: Klimatabelle - Temperaturen und Regentage im Allgäu
Die Klimatabelle für Kempten, der größten Stadt im Allgäu, zeigt die Klimabedingungen in der Region.
- 2024: Höchstwert: 32,4 Grad. Tiefstwert: -17,3 Grad. 40 Sommertage über 25 Grad. 43 Frosttage, zeitweise unter 0 Grad (Stand: 08/24)
- 2023: Höchstwert: 33,5 Grad. Tiefstwert: -15,5 Grad. 59 Sommertage über 25 Grad. 91 Frosttage, zeitweise unter 0 Grad
- 2022: Höchstwert: 33,5 Grad. Tiefstwert: -15,7 Grad. 58 Sommertage über 25 Grad. 112 Frosttage, zeitweise unter 0 Grad
- 2021: Höchstwert: 30,8 Grad. Tiefstwert: -17,7 Grad. 33 Sommertage über 25 Grad. 136 Frosttage zeitweise unter 0 Grad
- 2020: Höchstwert: 33 Grad. Tiefstwert: -9,4 Grad. 37 Sommertage über 25 Grad. 112 Frosttage zeitweise unter 0 Grad
- 2019: Höchstwert: 34,6 Grad. Tiefstwert: -14,6 Grad. 43 Sommertage über 25 Grad. 102 Frosttage zeitweise unter 0 Grad
- 2018: Höchstwert: 32,9 Grad. Tiefstwert: -16,8 Grad. 63 Sommertage über 25 Grad. 104 Frosttage zeitweise unter 0 Grad
- 2017: Höchstwert: 32 Grad. Tiefstwert: -23,5 Grad. 49 Sommertage über 25 Grad. 118 Frosttage zeitweise unter 0 Grad
(Quelle: Wetterkontor.de)
Obwohl das Allgäu also ein ausgeglichenes Klima hat, gibt es doch einige Wetter-Besonderheiten.
- So landete die Stadt Kaufbeuren im Ostallgäu 2021 auf Platz zwei der sonnenscheinreichsten Orte in ganz Deutschland. Dort schien die Sonne in 2037 Stunden, was 16 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt liegt. Im Jahr zuvor war Kaufbeuren sogar die sonnenreichste Stadt Deutschlands mit beachtlichen 2261 Stunden Sonne. 2011 und 2007 stand mit Scheidegg (Westallgäu) ebenfalls schon ein Allgäuer Ort an der Spitze des Sonnen-Rankings.
- Wie in den meisten Jahren wurde in Balderschwang im Oberallgäu 2021 wieder der meiste Niederschlag bundesweit gemessen. Insgesamt fielen dort 2385 Liter pro Quadratmeter als Regen oder Schnee. Zum Vergleich: Im Unterallgäu fällt in etwa nur halb soviel Niederschlag in einem Jahr.
- Der Raum Balderschwang/Grasgehren gilt auch deshalb als eines der schneereichsten Gebiete in ganz Deutschland und wird auch als „Bayerisch-Sibirien“ bezeichnet. Laut Statistik fallen jeden Winter im Durchschnitt etwa sieben Meter Neuschnee auf die Dächer des in 1044 Meter Höhe gelegenen Wintersportortes Balderschwang, der am Oberallgäuer Riedbergpass, unmittelbar an Grenze zu Vorarlberg liegt.
- Pro Monat gibt es im Allgäu im Schnitt 14 Regentage (mindestens 1,0 mm Niederschlagsmenge), hat Klima.org errechnet. Bayernweit sind es 15.