Über weite Teile des Allgäus ist am Dienstag eine Betrugswelle gezogen. Laut Polizei waren 41 Mitteilungen über Anruf-Betrugsfälle an diesem Tag beim Polizeipräsidium Schwaben Süd/West eingegangen. In einem Fall waren die Betrüger erfolgreich und erbeuteten eine fünfstellige Summe.
Die Masche war dabei immer dieselbe: Die Betrüger riefen ihre Opfer an und gaben sich als Enkel, Polizisten oder Ärzte aus. Die Nachricht: Ein Familienmitglied habe einen schweren Unfall verursacht oder erlitten. Dann forderten sie eine fünfstellige Geldsumme. Entweder zur dringenden Begleichung von Arztkosten oder zur Zahlung einer Kaution, weil der Angehörige in Untersuchungshaft sitze.
Anrufbetrüger treiben am Dienstag ihr Unwesen im Allgäu: Mann verliert 30.000 Euro
Bislang ist der Polizei ein Fall bekannt, bei dem die Betrüger am Dienstag erfolgreich waren. Dabei hatte ein Senior aus Kempten einen Anruf eines angeblichen Staatsanwaltes erhalten. Der schockte den Mann, indem er ihm erzählte, seine Tochter habe jemanden überfahren. Die Tochter sei nun festgenommen worden und könne nur durch die Zahlung einer Kaution in Höhe von 70.000 Euro aus der Haft entlassen werden. Der Senior begab sich zu seiner Bank, hob dort 30.000 Euro ab und übergab das Geld an einem vereinbarten Treffpunkt einem Unbekannten. Erst am Abend kamen dem Mann Zweifel und er rief seine Tochter an. So flog der Betrug auf.
Ein weiterer Fall flog erst kurz vor knapp auf, als ein Kemptener 15.000 Euro bei seiner Bank abheben wollte und ein Bankmitarbeiter ihn auf einen möglichen Betrug aufmerksam machte. Der Senior war mit derselben Masche aufs Glatteis geführt worden.
Mit diesen Maschen erbeuteten Anrufbetrüger im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West in diesem Jahr bereits über 1,7 Millionen Euro.
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