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Boarding-Häuser im Allgäu: Eine Mischung aus Hotel und Wohnung

Wohnen im Allgäu

Boarding-Häuser im Allgäu: Eine Mischung aus Hotel und Wohnung

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    Hotels bekommen immer mehr Konkurrenz von Boarding-Häusern. In diesen können Gäste auch länger wohnen und sich selbst versorgen.
    Hotels bekommen immer mehr Konkurrenz von Boarding-Häusern. In diesen können Gäste auch länger wohnen und sich selbst versorgen. Foto: Oliver Berg, dpa (Symbolbild)

    In einer Welt, in der Arbeitskräfte immer mobiler sind, entstehen auch neue Bedürfnisse – unter anderem beim Wohnen. „Ich sehe, dass der Hotelsektor in Bewegung ist“, sagt der Kaufbeurer Wirtschaftsförderer Peter Igel. „Die Zahl der Geschäftsreisenden und Mitarbeiter, die Projekte über ein paar Wochen betreuen, nimmt zu.“ Dadurch sei auch die Nachfrage nach Unterkünften gestiegen, in denen diese Menschen länger wohnen und sich selbst versorgen können.

    Boarding-Häuser: Der Service ist abgespeckt - dafür haben die Zimmer eine Küche

    Eine Lösung bieten zum Beispiel sogenannte Boarding-Häuser. Das sind Unterkünfte mit möblierten Zimmern und Küche, der Service ist abgespeckt. In Kaufbeuren gebe es bisher noch kein Boarding-Haus, sagt Igel. „Aber viele Investoren haben Interesse, da was umzusetzen.“ Laut Bauamtsleiter Fabian Damm kommen auch in Memmingen mehrere derartige Bauanfragen. In der Stadt werden bereits einige Boarding-Häuser betrieben. So hat die Firma Alois Müller das frühere Arbeitsamtsgebäude zu einer solchen Unterkunft umgebaut.

    Die Kundschaft sei gemischt, sagt Leiterin Sabine Wolff: „Wir haben viele Langzeitbucher, die zwei bis drei Monate bleiben.“ Doch zumindest vor Corona seien auch zahlreiche Kurzzeitgäste gekommen. „Viele reisen an, übernachten und fliegen dann vom Allgäu Airport weiter.“ Genauso gebe es Geschäftsleute, die beispielsweise in München wohnen, unter der Woche im Boarding-Haus unterkommen und am Wochenende nach Hause fahren. (Lesen Sie auch: Trotz Lockdown: Warum die jungen Geschäftsführer vom Erfolg des B&B Hotels in Kempten überzeugt sind)

    In Wolfertschwenden und Altusried entstehen solche Boarding-Häuser

    Auch im Unterallgäuer Wolfertschwenden hat der Gemeinderat kürzlich dem Bau eines Mehrfamilienhauses mit integrierten Boarding-Zimmern zugestimmt. In Altusried (Landkreis Oberallgäu) werde ebenfalls eine solche Unterkunft entstehen, in der die Gäste für maximal ein Vierteljahr wohnen könnten, sagt Bürgermeister Joachim Konrad.

    An dieser Stelle soll in Wolfertschwenden (Unterallgäu) ein Boarding-Haus entstehen.
    An dieser Stelle soll in Wolfertschwenden (Unterallgäu) ein Boarding-Haus entstehen. Foto: Armin Schmid

    Die Zimmer seien einerseits für Touristen gedacht, andererseits für Fachkräfte, die für eine gewisse Zeit in nahe gelegenen Unternehmen arbeiten. „Es ist also schon etwas, das bei uns im Ort gesucht wird“, sagt Bürgermeister Joachim Konrad. Weitere solche Unterkünfte gibt es nach Angaben der Allgäu GmbH beispielsweise in Immenstadt und Oberstdorf. (Das könnte Sie auch interessieren: Corona-Schließung: Hotel im Allgäu fordert drei Millionen Euro)

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