Völlig eskaliert ist am Donnerstagabend eine Kontrolle in einem Zug der Deutschen Bahn im Ostallgäu kurz vor dem Bahnhof Buchloe. Eine Zugbegleiterin sprach im Zug Memmingen - München einen 58-jährigen Mann und dessen 79-jährige Mutter an, weil beide ihren Mund-Nasen-Schutz laut Polizei-Mitteilung "unter dem Kinn" trugen.
Der Österreicher reagierte augenblicklich aggressiv, beleidigte die DB-Mitarbeiterin und fing an, das Gespräch mit seinem Handy zu filmen. Doch damit nicht genug: Er streamte die Kontrolle sogar live ins Internet.
Polizei: Masken-Muffel aus Österreich eskaliert im Zug im Bahnhof Buchloe
Im Bahnhof Buchloe zog die Frau einen Bundespolizisten hinzu, der das Geschehen auf der Weiterfahrt nach München beobachtete. Inzwischen wurde das Zugabteil geräumt, der Maskenverweigerer filmte weiterhin während der gesamten Fahrt und schimpfte dabei lautstark über die Ereignisse. Seine - laut Mitteilung demente - Mutter saß ihm mit Kopfhörern auf den Ohren teilnahmslos gegenüber.
Völlig außer Kontrolle geriet der Mann bei der Ankunft des Zuges im Bahnhof München-Pasing. Dort warteten bereits weitere Bundespolizisten auf den Österreicher, die dieser augenblicklich wieder mit dem Handy filmte. Er werde die Polizei-Kontrolle live auf "seinem Kanal" senden, teilte er den Beamten mit und provozierte diese.
Zug Buchloe - München: Beamte bei Polizei-Kontrolle beleidigt und gefilmt
Nach der Aufnahme der Personalien zog die Bundespolizei ab, für den Mann war die Sache aber offensichtlich noch nicht vorbei. Vor den Augen von 50 bis 70 Schaulustigen sprang er am Bahnsteig umher und feierte sich selbst mit Rufen wie "Ich bin der Geilste" (Lesen Sie hier: Polizei: So viele Allgäuer haben bislang gegen die Corona-Regelungen verstoßen.)
Die Polizei ermittelte im Anschluss, dass von den Ereignissen im Zug bereits erste Videos in sozialen Netzwerken existierten. Dabei war im Livestream zu sehen, wie der Mann die Bahn-Mitarbeiterin aufs Übelste beleidigte. In der knapp fünfminütigen Video-Sequenz sagt er laut Polizei-Mitteilung: "Es könnte zu einem Polizeieinsatz mit Schwerverletzten kommen". Nachdem die Zugbegleiterin den Wagen verlassen hatte, sagte er weiter live "die wären alle im Dritten Reich bestens aufgehoben gewesen", bevor er sich lautstark über die Mentalität in Deutschland aufregte (Lesen Sie auch: Inhaber einer Allgäuer Alpe bewirtet Gäste ohne Mund-Nasen-Schutz - Anzeige!).
In weiteren Videos beschimpft er auch die Bundespolizei, weshalb diese nun wegen Beleidigung und Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz gegen den Österreicher ermittelt. Geprüft wird auch, ob die Aufnahmen und deren Veröffentlichung gegen das Kunst- und Urhebergesetz sowie andere Straftatbestände verstoßen.
