Erst Schmuddelwetter, dann eine kaputte Pumpe – die Mitarbeiter des Buchloer Freibads mussten heuer einige Hürden überwinden. Daher legen sich Bastian Ochsenmayer (Zweiter von rechts) und sein Team umso mehr ins Zeug, um den Eröffnungstermin einzuhalten.
Bild: Matthias Kleber
Erst Schmuddelwetter, dann eine kaputte Pumpe – die Mitarbeiter des Buchloer Freibads mussten heuer einige Hürden überwinden. Daher legen sich Bastian Ochsenmayer (Zweiter von rechts) und sein Team umso mehr ins Zeug, um den Eröffnungstermin einzuhalten.
Bild: Matthias Kleber
Während die Rasenmäher über die Wiese rattern und für eine akkurat gestutzte Liegefläche sorgen, filtert der Poolroboter bereits das Wasser im Schwimmerbecken. Ein paar Meter nebenan säubern Freibadmitarbeiter Bastian Ochsenmayer und sein Team die Bodenplatten im Kinderbereich mit Hochdruckreinigern. Das alles passiert, damit sich Buchloer Badebegeisterte pünktlich zur Eröffnung am kommenden Samstag, 27. Mai, wieder ins (hoffentlich nicht allzu kühle) Nass stürzen können. Zwischenzeitlich standen die Chancen dafür allerdings nicht wirklich gut.
Wegen der für Mitte Mai doch recht niedrigen Temperaturen war zunächst ungewiss, ob der Termin eingehalten werden kann. „Statt zehn hatte das Grundwasser lange nur um die sieben Grad“, berichtet Thomas Forster, Leiter des Bads. Zudem war das Gras rund um die Schwimmanlagen bis vor Kurzem zu nass, um es zu mähen – und zu allem Überfluss ging dann auch noch eine Pumpe im Strömungskanal kaputt.
Rund eine Woche vor Saisonbeginn hatte Petrus dann aber doch ein Einsehen: Die Sonne ließ sich immer häufiger zwischen den Wolken blicken und das Thermometer knackte locker die 20-Grad-Marke. Also machten sich die Buchloer Freibad-Verantwortlichen munter ans Werk.
„Wir haben zwar noch einiges zu tun, aber das wird hinhauen“, gibt sich Ochsenmayer kurz vor dem Eröffnungstermin optimistisch. „Die Pumpe wird repariert und vergangene Woche hat der TÜV die Rutsche geprüft“. Dieser habe versichert: „Alles ist in Ordnung.“ Seit einigen Tagen laufe das Wasser über Filteranlagen in die Becken ein, bald soll es wieder rund gehen im Strömungskreisel.
Und sind die Wiesen erst gemäht, können sich die Gäste am kommenden Wochenende wieder auf ihren Handtücher und Picknickdecken ausbreiten, um sich bräunen zu lassen. Der Wetterbericht zumindest verspricht Temperaturen über 20 Grad und Sonne.
Damit diese aber nicht nur den Gästen auf den Pelz scheint, sondern auch das Wasser in den Becken wärmt, ist es laut Ochenmayer „besonders wichtig, die Solarpumpe regelmäßig zu kontrollieren“. Insbesondere morgens sei es elementar, dass die Maschine läuft. Über die Solaranlage auf dem Dach der Umkleiden und des Eingangsgebäudes erhitzt diese das Wasser in den Edelstahlbecken sowohl im Schwimmer- als auch im Nichtschwimmer-Bereich.
Auch das von der Stadt eingerichtete öffentliche WLAN-Netz, das Freibadgäste bereits in der vergangenen Saison testen konnten, ist wieder online. Und wem der Magen knurrt, der kann sich am Kiosk in bewährter Form mit Pommes, Currywurst sowie Schinken- und Käsesemmeln eindecken. Ein Eis oder ein Kaltgetränk für zwischendurch gibt es dort auch. Ab Samstag kostet die Familienkarte vier Wochen lang statt 100 nur 80 Euro und für Schüler und Alleinerziehende gelten in diesem Zeitraum ebenfalls ermäßigte Preise
In diesem Jahr haben Buchloer Wasserratten vorerst zum letzten Mal die Möglichkeit, unter freiem Himmel ihre Bahnen zu ziehen. Denn 2024 bleibt die Anlage wegen der anstehenden Sanierung geschlossen. Nach Angaben der Stadt kostet das Projekt, das federführend vom Buchloer Architekturbüro Förg geplant wird, rund 5,5 Millionen Euro – wobei das neue Konzept zur Wasser-Erwärmung noch nicht eingerechnet ist.
Angedacht ist laut Wasserwachts-Vorsitzendem Andreas Baumgartner ein System aus einer Fotovoltaikanlage, die in Verbindung mit einer Luft- oder Grundwasser-Wärmepumpe funktioniert. Dieses Zusammenspiel soll dafür sorgen, dass sich die Gäste des Buchloer Freibads nach der Sanierung auch an kälteren Tagen auf konstant warme Wassertemperaturen freuen können.
Der aktuelle Funktionsbau am nördlichen Ende des Freibads weicht einem Trakt, der Eingangsbereich, Umkleiden und Duschen vereint. Der Neubau bekommt im Mittelteil außerdem zwei Stockwerke. Im oberen findet die Buchloer Wasserwacht-Ortsgruppe Unterschlupf. Diese sei laut Baumgartner dort endlich sinnvoll untergebracht. „Es kommt zusammen, was zusammen gehört“, sagt er: „Das freut uns wirklich sehr.“ Darüber hinaus ist direkt am Schwimmerbecken ein Aufsichtsplatz für die Wasserwacht vorgesehen, damit die Verantwortlichen den Bereich gut im Blick haben.
Wer im Sommer 2024 in der Gennachstadt baden gehen möchte, der sitzt trotz der vorübergehenden Schließung des Freibads nicht komplett auf dem Trockenen. Denn: „Das Hallenbad steht in der Zeit ersatzweise zur Verfügung“, berichtet Stadtbaumeister Stephan Müßig.
Lesen Sie dazu den Kommentar: Am Buchloer Freibad gilt: Investieren, um nicht zu frieren