Die Geschichte, die eine 59-jährige Frau aus dem nördlichen Ostallgäu einem befreundeten Kollegen im Herbst 2021 auftischte, war ebenso herzzerreißend wie gelogen: Sie kenne eine junge Frau namens „Selina“, die kürzlich bei einem Unfall ihren Mann und ihr Kind verloren habe, und unterstütze diese nach Kräften. Der 42-Jährige trat mit der vermeintlichen Witwe über WhatsApp in Kontakt und entwickelte so starke Gefühle für sie, dass er ihr in Notlagen immer wieder mit Geld aushalf. Was er nicht ahnte: „Selina“ war eine reine Erfindung der 59-Jährigen, von der auch die Textnachrichten stammten. Der Gesamtschaden lag bei fast 13.000 Euro. Wegen mehrfachen Betrugs wurde die Ostallgäuerin nun vor dem Kaufbeurer Schöffengericht zu einer Haftstrafe verurteilt.
Amtsgericht Kaufbeuren