Kroatien hat seit 2023 den Euro statt den Kuna - und nicht nur das: Das bei Urlauberinnen und Urlaubern beliebte Reiseland ist nun auch Mitglied des sogenannten Schengen-Raums, dem mit Kroatien jetzt 27 europäische Länder angehören. Heißt: Es gibt in der Regel keine Personenkontrollen mehr an den Grenzen. Zudem können Autofahrer auch über die kleineren Grenzübergänge zwischen Slowenien und Kroatien fahren.
Trotz der Neuerungen gelten in Kroatien weiterhin alte Regeln - insbesondere im Straßenverkehr. Auf welche Sie besonders achten müssen, erfahren Sie in unserer Übersicht:
Geschwindigkeit: Wie schnell darf man in Kroatien fahren?
Wer mit dem Auto vom Allgäu aus nach Kroatien will, fährt entweder über Österreich (die Regeln im Überblick hier) und Italien (die Regeln im Überblick hier) oder über Österreich und Slowenien.
In Kroatien gelten folgende Tempo-Limits für Autofahrer:
- Autobahnen: 130 km/h
- Schnellstraßen: 110 km/h
- Innerhalb geschlossener Ortschaften: 50 km/h
- Außerhalb geschlossener Ortschaften: 90 km/h
Eine kuriose Sonderregel gilt in Kroatien allerdings für Autofahrer unter 25 Jahren: Sie müssen generell 10 km/h langsamer außerorts sowie auf Schnellstraßen und Autobahnen fahren als oben angegeben.
Welche Strafen drohen Rasern in Kroatien?
Wer in Kroatien zu schnell unterwegs ist, dem drohen laut bussgeldkatalog.de folgende Strafen:
- Außerorts 20 km/h zu schnell: ab 68 Euro
- Innerorts 20 km/h zu schnell: ab 135 Euro
- Außerorts über 50 km/h zu schnell: ab 675 Euro
- Innerorts über 50 km/h zu schnell: ab 1350 Euro
- Bei Rot über die Ampel: ab 265 Euro
Alkohol am Steuer: Wie teuer wird es in Kroatien?
In Kroatien liegt die Grenze für Alkohol bei 0,5 Promille - für Fahrer unter 25 Jahren liegt sie allerdings bei 0 Promille wie auch für Fahrer von Fahrzeugen mit einem Gewicht von über 3,5 Tonnen. Wer gegen die Regel verstößt und erwischt wird, muss ein Bußgeld bezahlen:
- Ab 0,5 Promille bzw. 0 Promille Alkohol: mindestens 405 Euro
- Ab 1,5 Promille Alkohol sind eine Haftstrafe und ein mehrmonatiges Fahrverbot möglich
Wiederholungstätern drohen (innerhalb von zwei Jahren) sogar ein Fahrverbot von zwei Jahren und eine Gefängnisstrafe von 60 Tagen.
Handy am Steuer:
Telefonieren am Steuer ist in Kroatien nur unter Verwendung einer Freisprecheinrichtung erlaubt. Verboten ist dagegen, das Handy in der Hand zu halten oder es ohne Freisprechanlage zu nutzen.
- Handy am Steuer: 135 Euro
Was kostet Falschparken in Kroatien?
In Kroatien sind gebührenpflichtige Parkzonen als solche gekennzeichnet, Kurzparkzonen beispielsweise blau. Bezahlt wird laut ADAC entweder bar an Parkautomaten oder online per SMS. Die örtliche Kommune beauftragt private Firmen wie Pula Parking, die Parkplätze zu kontrollieren.
Wer nicht ordnungsgemäß parkt oder die Parkzeit überschreitet bekommt kein Bußgeld, sindern eine Rechnung mit einer zivilrechtlichen Forderung an die Windschutzscheibe:
- Falschparken: mindestens 20 Euro
Was ist, wenn ich in Kroatien das Bußgeld nicht bezahle?
Wer diese Forderung nicht bezahlen will, sollte sich das gut überlegen: Die privaten Firmen für die Kontrolle der Parkflächen beauftragen Anwaltskanzleien oder Inkassobüros aus Kroatien, um die Halterin oder den Halter des Fahrzeugs zu ermitteln. Diese erhalten zu der Parkforderung hohe Anwalts- beziehungsweise Inkassogebühren sowie Halterermittlungs- und Übersetzungskosten. Und die sind deutlich teurer - bis zu 500 Euro.

Der ADAC rät daher, das eigene Auto und die Parksituation zu fotografieren - zur Beweissicherung. Wer einen Zahlschein am Auto hat und tatsächlich falsch geparkt hat, sollte vor Ort bezahlen. So könne man ein teures Verfahren vermeiden. Bei der Zahlung außerdem Autokennzeichen, Datum, Ort, Betrag und Aktenzeichen angeben sowie danach die Zahlung quittieren lassen und den Beleg mindestens fünf Jahre lang aufheben. Erst dann verjährt die Parkforderung.
Wichtig: Eine rechtskräftige, zivilrechtliche Entscheidung wegen eines Parkverstoßes in Kroatien kann in Deutschland durchgesetzt werden. Wer also gerichtliche Schreiben, Urteile oder einen Europäischen Zahlungsbefehl aus Kroatien erhält, sollte sich sofort rechtlichen Rat einholen.
Muss ich in Kroatien Maut bezahlen?
Ja: Autobahnen und Schnellstraßen in Kroatien sind mautpflichtig. Es gibt allerdings dafür keine Vignette wie in Slowenien. Die Höhe der Maut in Kroatien wird nach der jeweils gefahrenen Strecke berechnet - ähnlich wie in Italien. Autofahrer bekommen am Beginn der mautpflichtigen Strecke ein Ticket, die Gebühr bezahlen sie am Ende der Strecke an Mautstationen - entweder in bar, per Kredit- oder Bankkarte.
Weitere Informationen zur Maut in Kroatien bei Hrvatske Autoceste oder Binaistra.
Welche Verkehrsregeln muss ich in Kroatien sonst noch beachten?
- Eine Warnwestenpflicht gilt für Fahrer und Insassen, die ihr Fahrzeug verlassen - und zwar außer- und innerorts
- Wer ohne Gurt unterwegs ist und erwischt wird, muss ein Bußgeld von mindestens 65 Euro bezahlen
- Wer ein Haustier (Hund, Katze) nach Kroatien mitnehmen will, braucht dafür einen EU-Heimtierausweis sowie das Tier einen Mikrochip
- Lichtpflicht für Autofahrer (Abblendlicht) gilt vom letzten Sonntag im Oktober bis zum letzten Sonntag im März, für Motorradfahrer das ganze Jahr
- Kinder unter 16 Jahren müssen auf dem Fahrrad mit Helm fahren - hier wird ein Bußgeld von 40 Euro fällig
- Das Radfahren mit Kopfhörern ist generell verboten
Bußgeld: So teuer wird's in anderen Ländern
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