Seit die Infektionszahlen rapide ansteigen, steigt auch die Nachfrage nach Impfungen – sowohl bei Auffrischungs- wie auch Erstimpfungen. Um alle bedienen zu können, hat die bayerische Staatsregierung entschieden, die Kapazitäten der Impfzentren wieder zu erhöhen.
So könne man auch die niedergelassenen Ärzte besser unterstützen, freut sich der Lindauer Landrat Elmar Stegmann. „Das Landratsamt kann nun die Kapazitäten in Lindau wieder nach oben fahren und auch in Lindenberg wird es in Kürze wieder ein Impfangebot geben.“ Wie dies aussehen wird, werde in den nächsten Tagen bekannt geben. „Neu ist, dass ab kommender Woche wieder Termine für Impfungen vergeben werden, Impfen ohne Anmeldung wird dann nicht mehr möglich sein“, sagt Stegmann. Neu ist auch, dass in den Impfzentren des Landkreises nur noch Menschen geimpft werden, die dort auch wohnen.
Ostallgäuer Impfzentren öffen wieder an fünf Tagen
Die Kapazitäten werden auch im Ostallgäu bei den Impfzentren in Kaufbeuren und Marktoberdorf aufgestockt – von jetzt drei beziehungsweise zwei Tagen in der Woche auf fünf. Spätestens ab Anfang Dezember sollen Impfwillige von Montag bis Freitag bedient werden – ab kommender Woche ausschließlich mit Termin. „So muss auch niemand länger in der Kälte stehen und wir können nach und nach mehr Termine anbieten, sobald wir wieder das Personal aufgestockt haben“, erklärt Gregor Blumentritt, der Leiter der Ostallgäuer Impfzentren. Knackpunkt sei momentan das nicht-ärztliche Personal: „Uns fehlen Verwaltungs- und Impfkräfte.“ Das Rote Kreuz als Betreiber der Einrichtungen versuche nun vor allem diejenigen zu reaktivieren, die nach dem Herunterfahren der Kapazitäten zum 1.Oktober gegangen waren. Blumentritts aktuelle Beobachtung: „Die Booster-Impfungen nehmen zu – auch die Erst-Impfungen steigen, dümpeln aber noch so vor sich hin...“
Nachfrage steigt: In Kempten machen Erstimpfungen aktuell ein Drittel aus
In Kempten sind die Zahlen anders: Von den 336 dort am Dienstag geimpften Personen waren je ein Drittel Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfung, berichtet der zuständige Chef vom BRK, Alexander Schwägerl. Weil es schon Wartezeiten gebe, würden ab Dienstag die Kapazitäten erhöht. Er gehe davon aus, dass ab übernächster Woche an jedem Öffnungstag (dienstags bis samstags von 14 bis 20 Uhr) bis zu 400 Impfungen verabreicht werden können. Beim BRK werde noch diskutiert, ob Interessierte weiterhin ohne Termin kommen können. „Das wäre niedrigschwelliger, führt aber zu Wartezeiten.“ Man erwäge, für einen Block am Beginn eines Öffnungstages Termine zu vergeben und danach könne jeder kommen, wann er oder sie wolle.
Etwas Geduld braucht man derzeit auch im Impfzentrum in Bad Wörishofen, sagt die Unterallgäuer Koordinierungsärztin Dr. Carola Winkler. Daher sollen die Öffnungszeiten wieder erweitert werden. Das weitere Vorgehen werde noch in dieser Woche mit dem benachbarten Impfzentrum in Memmingen abgeklärt. Aktuell ist das Bad Wörishofer Impfzentrum Montag, Mittwoch und Freitag von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Eine Terminvereinbarung ist nicht nötig.
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