Die Corona-Zahlen steigen – an einigen Krankenhäusern müssen wieder mehr Patienten behandelt werden und auch das Personal ist betroffen. So bereiten sich Kliniken, Rettungsdienste und Pflegeheime auf die nächste Welle vor.
So bereiten sich die Johanniter in Kempten auf die nächste Corona-Welle vor
„Wir haben unser Lager vorsorglich mit Masken und Hygieneartikeln gefüllt – das reicht auf jeden Fall für fünf Monate“, sagt Markus Adler. Der Bereichsleiter Rettungsdienst der Johanniter in Kempten spricht von einer „momentan ruhigen Lage – aber das kann sich schnell ändern“. Daher sei man derzeit am Überlegen, ob beispielsweise alle Urlaubsanträge gewährt werden können.
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)„Das ist ein Spagat: Einerseits haben die Mitarbeiter die Erholung nötig, andererseits könnte das Löcher in den Dienstplan reißen.“ So wie in den Osterferien. Da gab es so viele Quarantäne-Fälle, dass das Personal flexibel für mehrere Standorte eingesetzt werden musste, um die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.
Malteser-Chef: "Trage beim Einkauf immer noch Maske"
Gedanken macht sich auch Bruno Ollech, Geschäftsführer der Malteser in Memmingen. Vor jeder Schicht werden die Rettungskräfte auf Corona getestet und die Schutzkleidung nach jeder Schicht gereinigt. Masken und Handschuhe sind Standard. Sollte es eng werden, könne man neben den zwölf hauptamtlichen Rettern noch auf etwa zehn Ehrenamtliche zurückgreifen. Mit Sorge blickt Ollech auf den Herbst: „Corona ist bei vielen Leuten nicht mehr präsent – es ist aber da...“ Er selbst trage auch beim privaten Einkauf immer noch Maske – „aber da bin ich meist der Einzige“.
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„Derzeit sind zehn Mitarbeiter in Quarantäne. Die Auswirkungen sind noch gering, da es zu keinen Häufungen innerhalb von Abteilungen kommt“, sagt Roger Kolb. Der Memminger Klinikdirektor verweist auf Mehrarbeit in der Notaufnahme, da dort Patienten getestet und gegebenenfalls isoliert werden müssten. Verschiebungen von Operationen gebe es aber bisher nicht. Derzeit befinden sich im Klinikum Memmingen 15 Corona-Patienten – davon einer auf der Intensivstation.
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)Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren: "Höherer Krankenstand der Mitarbeitenden"
Ähnliche Zahlen haben die Kliniken Ostallgäu-Kaufbeuren. Die Lage sei angespannt, sagt Sprecherin Gabriele Apfelbacher. Weil auch der Krankenstand der Mitarbeitenden aus allen Bereichen höher sei als sonst zu dieser Jahreszeit – auch wegen Covid-Infektionen.
Von funktionierenden Hygiene- und Betretungskonzepten spricht Claudia Kintrup. Die Geschäftsführerin der Lebenshilfe Ostallgäu-Kaufbeuren setzt das Personal gerade in den Wohngruppen variabel ein, falls es Ausfälle geben sollte. Das habe sich im Lockdown bewährt.
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