Lassen Sie uns die Freiheiten genießen! Auch wenn ich gestehe: Angesichts der Lockerungen habe ich durchaus ein mulmiges Gefühl. Weil sie nicht logisch sind. Das ist ein großer Nachteil unseres föderalistischen Politik-Systems: Jedes Bundesland macht das, was ihm gerade passt – teilweise bis hinunter in die Kreise und Städte. Gerade in Grenznähe sorgt das für ein Wirrwarr. Keiner blickt mehr durch, wo gerade was gilt.
"Freedom Day" im Allgäu statt weiterer gesellschaftlicher Spaltung
Warum kapieren die Politiker nicht, dass sie Unmut und Unverständnis produzieren – und auch Politikverdrossenheit? Doch der Druck in der Öffentlichkeit samt Frust und Wut sowie die Gefahr einer weiteren gesellschaftlichen Spaltung ist derzeit größer als die Gefahren, die von den Lockerungen ausgehen. Lassen Sie uns den „Freedom Day“ feiern – ohne gleich übermütig zu werden. Wir müssen wohl oder übel lernen, mit dem Coronavirus zu leben.
Maskenpflicht im Allgäu ist auch nach dem 20. März sinnvoll
Wir alle haben die Nase voll von Einschränkungen – das heißt aber noch lange nicht, dass sie nicht sinnvoll wären. Es ist gut, dass Clubs wieder offen haben, dass Restaurant- und Hotelbesuche für alle möglich sind und man auch seinen Hobbys nach Lust und Laune nachgehen kann. Doch warum nicht weiterhin mit 2G-Plus oder 3G-Regel beziehungsweise mit Maske beim Einkaufen? Ein Stück Stoff vor der Nase im Supermarkt tut niemandem weh, kann aber im Extremfall Leben retten.
Zumal angesichts der hohen Infektionszahlen im Allgäu wohl künftig Hotspot-Maßnahmen gelten. Nur kommen diese dann eben nicht vom Bund, sondern vom Freistaat. Der Ball wird einfach weitergespielt – was bei deutschlandweiten Rekord-Inzidenzen niemand versteht. Jetzt müssen neue Vorgaben für Hotspots entworfen werden. Wann nimmt das Hin und Her endlich ein Ende?
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