Seit Montag gelten neue Regeln für Geschäfte in Bayern. Abhängig vom Inzidenzwert im Landkreis dürfen Läden entweder "Click & Meet" mit und ohne Test oder "Click & Collect" anbieten. Für Baumärkte, Gartenmärkte, Gärtnereien, Blumenläden, Schuhläden oder Buchhandlungen gelten keine Sonderregeln mehr.
So müssen sich auch diese Geschäfte in Bayern nach den Inzidenz-Regeln richten:
- Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 gilt "Click & Meet" ohne Testpflicht.
- Über einer 100er-Inzidenz gilt nur noch "Click & Meet" mit Testpflicht.
- Über einer Inzidenz von 200 werden die Märkte geschlossen.
Von den Regeln ausgenommen sind Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte, Drogerien, Apotheken und Optiker.
Aber wo gilt nun was? Wo können Menschen im Allgäu in welchem Laden einkaufen gehen? Braucht es dafür eine Anmeldung und einen negativen Test? Und was ist der Unterschied zwischen "Click & Meet" und "Click & Collect"? Ein Überblick was in welchem Landkreis gilt.
Inzidenzwert: Hier müssen die Geschäfte schließen (Stand Montag, 12. April)
Die Inzidenz-Werte im Ostallgäu (278,4) und in Kaufbeuren (243,3) liegen seit mehr als drei Tagen über der 200er-Marke. Auch Sonn- und Feiertage werden dabei mitgezählt. Daher bleiben die Einzelhandelsgeschäfte dort am Montag zu.
Memmingen hat am Montag eine Sieben-Tage-Inzidenz von 208,6. Am Sonntag lag der Wert bei 197,3. Dort haben die Einzelhandelsgeschäfte heute noch offen. Falls der Inzidenzwert bis Mittwoch über 200 ist, müssen auch dort die Geschäfte schließen.
"Click & Collect", also vorbestellte Waren im Geschäft abholen, ist auch bei einem Inzidenzwert von über 200 erlaubt. Dabei gelten die bekannten Corona-Regeln mit FFP2-Maske und Abstand. Ein An- oder Ausprobieren vor Ort ist nicht möglich.
Gewerbekunden dürfen unabhängig von den Inzidenzwerten ohne Corona-Test und Voranmeldung einkaufen.
Corona-Regeln: Hier gilt "Click & Meet" mit Test
In Kempten (198,1), im Unterallgäu (183,0) im Oberallgäu (160,2) und im Landkreis Lindau (104,9) dürfen die Läden "Click & Meet" anbieten. Das heißt: Shopping mit Termin. Allerdings ist das nur noch mit einem aktuellen negativen Corona-Test möglich. Kunden müssen dabei nach der neuen Regelung einen negativen Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden ist, oder einen PCR-Test, der nicht älter als 48 Stunden ist, vorweisen.
"Es ist für uns und unsere Kunden sehr verwirrend", sagt Bernhard Eichin, Mitglied der Geschäftsführung des Kutter Gartencenters in Kempten und Memmingen. "Bei uns steht das Telefon daher nie still." Kunden rufen verunsichert an und wissen nicht, ob und wie sie nun im Gartencenter einkaufen gehen können.
Eine weitere ungeklärte Frage ist laut Eichin, welche Regeln für geimpfte Menschen gelten: Müssen auch sie in Zukunft einen negativen Corona-Test vorweisen?
Sowohl im Gartencenter in Kempten als auch in Memmingen ist nach aktuellem Stand Einkaufen mit Terminvergabe möglich. Für die Geschäftsstelle in Memmingen könnte sich das allerdings ab Donnerstag ändern, sollte der Wert bis Mittwoch weiterhin über 200 liegen. Dann müsste auch das Kutter Gartencenter in Memmingen schließen und dürfte nur noch "Click & Collect" anbieten.
Auch im V-Baumarkt in Kaufbeuren ist am Montag noch "Click & Meet" möglich. Und das obwohl die Sieben-Tage-Inzidenz bereits seit mehr als drei Tagen über der 200er-Marke liegt. Laut Martin Glöckner, Assistent der Geschäftsführung der V-Märkte, müsse das dreitägige Überschreiten des Werts erst von der Stadt bestätigt und als offizielle Mitteilung an die Geschäfte verschickt werden. Zwei Tage nachdem die Mitteilung bei den Läden eingegangen ist, treten die Regeln dann erst in Kraft. "Wir haben den Beschluss am Montag bekommen, deswegen ist ab Mittwoch zu", sagt Glöckner.
Bau- und Gartenmärkte im Allgäu: Unverständnis für die neuen Regeln
"Wir können es ehrlich gesagt nicht verstehen", sagt Eichin. Die Regierung appelliere an die Menschen, dass sie Zuhause bleiben. Gartencenter hätten Güter, mit denen sich die Menschen daheim beschäftigen können und sich ihr eigenes Zuhause schön machen können. "Und die dürfen wir dann nicht verkaufen." Zwar können die Menschen immer noch Pflanzen im Internet bestellen und abholen. Doch das sei schwierig, sagt Stefanie Bauer, stellvertretende Marktleiterin des Kutter Gartencenters in Kempten. "Die Menschen wollen ihre Balkonblumen ja vorher anschauen."
Im Umkehrschluss kaufen die Menschen ihre Pflanzen woanders, sagt Eichin. "Nämlich im Discounter." In den engen Supermärkten werde die Frequenz an Kunden so immer höher, während die Gartencenter genügend Platz und Lüftungsmöglichkeiten hätten.
Werden die Regeländerungen kontrolliert?
Die Polizei werde natürlich prüfen, ob Geschäfte entgegen der Regelungen geöffnet haben, sagt Holger Stabik, Sprecher des Präsidiums Schwaben Süd/West. Vor allem, wenn sich Zeugen bei der Polizei melden. Doch dass die Beamten nun beispielsweise intensiv Parkplätze von Allgäuer Baumärkten kontrollieren werden, sei nicht der Fall.
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