Donald Trump wird wieder Präsident der USA, das steht seit Mittwoch fest. Und der Wahlsieg Trumps hat weltweit Folgen - auch für die Menschen im Allgäu. Denn wenn der neue US-Präsident seine Ankündigungen wahr macht, wird sich das auch hierzulande auf die Preise, unser Erspartes, und in vielen Unternehmen möglicherweise auch auf die Lohnentwicklung auswirken. Ein Überblick.
Was bedeutet der Wahlsieg Trumps für die Wirtschaft in Bayern?
Der Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen ist ein Rückschlag für unsere Wirtschaft, davon gehen führende Ökonomen und Wirtschaftsvertreter aus. Vor allem die von Trump angekündigten Einfuhrzölle könnten die Wirtschaft belasten, gerade in Bayern: „Als exportorientierte bayerische Wirtschaft sehen wir vor allem Trumps Ankündigungen von Strafzöllen auf US-Importe in Höhe von zehn bis 20 Prozent mit Sorge“,, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft. „Diese würden Produkte bayerischer Hersteller teurer und damit weniger wettbewerbsfähig auf dem US-Markt machen.“
Was bedeuten die angekündigten Strafzölle konkret für uns?
Durch die Zölle werden Waren, die bayerische Firmen in die USA verkaufen, auf dem dortigen Markt teurer und damit unattraktiv. Damit sinken die Absätze und die Umsätze. Konkret: Unsere Firmen verkaufen in der Folge weniger Waren in den Vereinigten Staaten, verdienen weniger Geld - und haben so wiederum weniger Spielraum für Lohn- und Gehaltserhöhungen.
Das ifo-Institut geht davon aus, dass die deutschen Exporte in die USA um etwa 15 Prozent zurückgehen könnten. Zusätzlich dürften auch die deutschen Ausfuhren nach China um zehn Prozent sinken, weil die Exporte Chinas in die USA wegen der Zölle massiv schrumpfen dürften.
Was heißt das für den deutschen Arbeitsmarkt?
Mit sinkenden Absätzen in den USA könnten auch Jobs bei exportorientierten Branchen in Deutschland wackeln, etwa bei Autobauern und deren Zulieferern, sowie im Maschinenbau. „Für die Autoindustrie hätten zusätzliche Einfuhrzölle massive negative Auswirkungen“, warnte Brossardt.
Ein Risiko für die bayerischen Autobauer besteht zudem darin, dass die neue Trump-Regierung die Erleichterungen für EU-Exporte in Hinblick auf den Inflation Reduction Act aufheben könnte: „Bestimmte europäische E-Fahrzeuge wären nach den ursprünglichen IRA-Regeln nicht förderfähig. Die Regierung Biden hatte sich hier um pragmatische Lösungen bemüht. Eine Trump-Administration könnte diese Regelung rückgängig machen.“
Was bedeutet Trumps Sieg für Anleger und Sparer?
Wer in US-Aktien oder weltweite ETF investiert hat, erlebte am Mittwoch nach dem Wahlsieg Trumps ein regelrechtes Kursfeuerwerk. Gleiches gilt für Anleger, die in den Bitcpin investiert hatten. Denn Trump hatte zum einen angekündigt, die Unternehmenssteuern den USA zu senken. Zum anderen hatte er den Aufbau einer nationalen Währungsreserve in Bitcoin in Aussicht gestellt. Auch mittelfristig ist nicht ausgeschlossen, dass die Börse von der Trump-Wahl profitiert - vor allem US-Konzerne im Banken- und Energiesektor könnten von den angekündigten Deregulierungen profitieren und deren Kurse damit steigen.
Für Sparer könnte der Wahlsieg Trumps perspektivisch mehr Einnahmen bedeuten. „Wenn Trump Steuern in den USA senkt und mehr Schulden macht, werden die Zinsen steigen“, sagte ifo-Chef Fuest gegenüber der Bild-Zeitung. Es könnte also bald wieder mehr Geld fürs Ersparte geben. Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Wer einen Kredit aufnehmen muss, etwa für den Immobilienkauf, wird künftig wieder mehr bezahlen.