Die Sache mit dem Bargeld ist komplex, emotional, anstrengend. Sollte es abgeschafft werden, befürchten Gegner den Weltuntergang. Befürworter kommen dagegen aus dem Argumentieren nicht mehr heraus, wenn es darum geht, Scheine und Münzen aus den Geldbeuteln zu verbannen.
Eines ist klar: Aktuell befindet sich die Gesellschaft, vor allem in Deutschland, in einer Art Zwischenwelt. Und vielleicht sollten wir uns endlich mal entscheiden. Deutlich wird das Dilemma zum Beispiel in Lindau am Parkplatz des Karl-Bever-Platzes, kurz vor der Brücke auf die Insel. 1,80 Euro pro Stunde sind fällig.
Barzahlung oder Kartenzahlung: Momentan befindet Deuschland sich in einer Zwischenwelt
Zwei Kassenautomaten stehen dort. Und die wollen gefüttert werden, mit Münzen und Scheinen. Kartenzahlung? Geht nicht. Eine Autolänge weiter steht zum Glück ein EC-Automat. Karte rein, Geld raus. Doch so einfach ist es nicht. Das Kreditinstitut des Autors dieser Zeilen schreibt einen Mindestbetrag von 50 Euro vor. Und diese 50 Euro kommen auch in Form eines Scheines heraus. Damit geht es zurück zu den Automaten. Dort lauert aber bereits die nächste Hürde: Neben Münzen kann das Gerät maximal einen 20-Euro-Schein schlucken.
An sich kein verkehrter Gedanke: Wer will schon 48,20 Euro in Münzen ausbezahlt bekommen? Also zurück über die Brücke zur nächsten Bäckerei. Die Hoffnung, ein süßes Teilchen für die Nerven zu bekommen und den 50 Euro-Schein aufzulösen, wird aber schnell getrübt. Die Bäckerei-Fachverkäuferin betrachtet kritisch den Schein auf der Theke und bittet: „Haben Sie es nicht kleiner oder könnten Sie am besten
?“