„Erforschen, verstehen und bewahren“ – unter diesem Motto hat die „Internationale Union der Speläologie“ 2021 zum Jahr der Höhlen und des Karstes ausgerufen. Speläologie ist der Fachbegriff für Höhlenkunde. Dabei spielt auch das Allgäu eine Rolle. Zum einen gibt es hier eine sehr prägnante Höhle: das Hölloch im Mahdtal bei Oberstdorf, von dem bislang 13 Kilometer Gesamtlänge bei einer Höhendifferenz von 480 Metern erkundet sind. Zum anderen lebt die Vorsitzende des Verbands der deutschen Höhlen- und Karstforscher, Bärbel Vogel, in Nesselwang.
Im Untergrund gebe es noch viel zu entdecken und für Wissenschaften zu erforschen, sagt Bärbel Vogel. Frühere klimatische Verhältnisse ließen sich etwa anhand der Tropfsteine ablesen. „Sie sind wie die Jahresringe in Bäumen in Wachstumsphasen aufgebaut“, sagt Vogel: „Das verrät Experten, wie das Klima an der Oberfläche zu der Zeit war, als der Tropfstein gewachsen ist.“ Die Temperatur einer Höhle entspreche dabei dem Jahresschnitt der Temperatur an der Oberfläche.
Höhlen vor Gefahren bewahren
Höhlen müssen vor vielfältigen Gefahren bewahrt werden – vom Abbau von Bodenschätzen bis zum Eintrag von Schadstoffen. Schäden, die unvorsichtige Laien in Höhlen anrichten, seien nicht wieder zu beheben und es brauche lange Zeiträume, bis sich etwas Neues bildet, erläutert Vogel.Interessierten stehen aber eine Reihe von Schauhöhlen offen, um sich von der Faszination der Unterwelt anstecken zu lassen. Während des „Jahres der Höhlen“ stellt der deutsche Verband auf seiner Homepage www.vdhk.de jeweils die „Schauhöhle der Woche“ vor.
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