Es stimmt, die Zahl engagierter Katholiken wird kleiner. Doch es gibt sie noch. Für jene in der Unterallgäuer Gemeinde Memmingerberg muss es wie ein Schlag ins Gesicht sein, wenn nun der Abriss der dortigen Pfarrkirche im Raum steht. Das muss man sich einmal vorstellen: Das Gebäude wurde in den 1960er-Jahren gebaut und soll jetzt nicht mehr zu sanieren sein? Weitere Fragen schließen sich an: Warum wurden die Baumängel eigentlich nicht Zug um Zug beseitigt, um nicht auf einmal einen ganzen Berg an Problemen lösen zu müssen? Wer trägt hierfür die Verantwortung?
Es gibt eine gute Idee, wie es weitergehen könnte
Klar ist aber auch, dass die Kirche für heutige Verhältnisse überdimensioniert und nur noch ganz selten voll besetzt ist. Darauf gilt es zu reagieren. Es ist eine gute Idee, über eine Teilung des Gebäudes nachzudenken: Der eine Teil bleibt der Ort für die Gottesdienste, der andere wird für soziale Zwecke genutzt und könnte beispielsweise zu einer Begegnungsstätte werden.
Falls die Kirche tatsächlich verschwinden soll, muss es ja wohl einen (kleineren) Ersatzbau geben. Wobei sich dann jedoch die Frage stellt, ob Abriss und Neubau viel billiger sind als die Sanierung des bestehenden, noch nicht einmal 60 Jahre alten Gebäudes. Und was wäre es für eine verheerende Symbolik für die krisengeschüttelte katholische Kirche, wenn Bagger anrücken und ein Gotteshaus abreißen?
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