Hammerwerfer Tristan Schwandke vom TV Hindelang hat seine Saison beendet. Obwohl er – wie bereits berichtet – beim Leichtathletik-Meeting in Luzern in der Schweiz mit 74,03 Metern nicht nur seinen ersten Triumph bei einem internationalen Wettkampf feierte, sondern damit auch die halbe Norm für die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Doha Ende September schaffte, verkündete der 27-jährige gebürtige Würzburger jetzt, dass er keine weiteren Wettkämpfe in dieser Saison bestreiten und den Fokus stattdessen voll auf die Olympia-Qualifikation im nächsten Jahr legen möchte.
„Ich habe in dieser Saison all meine Ziele erreicht – und sogar mehr“, sagte er und legte Zahlen nach: Durchschnittlich habe er vier bis fünf Meter über den Vorjahresweiten geworfen. Schweren Herzens verzichte er auf die WM auf der arabischen Halbinsel, für die er aber auch noch einen weiteren 76-Meter-Wurf gebraucht hätte. „Einerseits ist es ungewiss, ob ich mich noch einmal um zwei Meter hätte steigern können, andererseits hätte ich bis Oktober im Wettkampfmodus bleiben müssen.“ Dies passe aber nicht zur Planung seines nächsten großen Ziels, der Teilnahme an den Olympischen Spielen in Tokio 2020. „Die Wettkampfzeit war für mich extrem anstrengend – ich bin tausende von Kilometern gefahren –, deshalb möchte ich die Saison nicht mit Zwang bei ungewissem Ausgang verlängern. Ich beginne jetzt sofort mit dem Training für die kommende Saison, in der ich wieder Deutscher Meister werden und mir den Traum einer Olympia-Teilnahme erfüllen möchte. Hierfür brauche ich eine perfekte Vorbereitung“, sagt Schwandke, der sich Anfang September erst einmal eine zweiwöchige Norwegen-Kreuzfahrt gönnt. Danach beginne das intensive Kraft- und Techniktraining. Im Winter ist ein Hallentraining in der Schweiz geplant, um bereits im Frühjahr beim Europacup in Portugal die ersten Punkte für die Olympia-Qualifikation einzufahren.
Schwandke beendet seine bislang erfolgreichste Saison. Zuletzt in Haßloch siegte er mit 72,24 und 72,64 Metern souverän. Elf seiner zwölf Würfe landeten jenseits der 70- und vier davon über der 72-Meter-Marke. Bei allen elf nationalen Starts siegte er und holte sich als Krönung den deutschen Meistertitel in Berlin und eine Woche später Silber bei der Team-EM in Polen.