Startseite
Icon Pfeil nach unten
Allgäu
Icon Pfeil nach unten

Der Kreis schließt sich

München

Der Kreis schließt sich

    • |
    • |

    Reiner Maurer (59) ist rumgekommen. Bis nach Thailand hat ihn seine Karriere als Fußball-Trainer geführt. Jetzt ist er zurück, in München. In der Stadt, in der er eine Menge Herzblut gelassen hat, vor allem als Trainer beim TSV 1860 München. In der kommenden Saison trainiert der Mindelheimer den Regionalliga-Aufsteiger SV Türkgücü Ataspor München. Der Klub mit türkischen Wurzeln hat Großes, Neues vor. Die Regionalliga muss nicht unbedingt die letzte Stufe sein. Dazu wird der Verein ab der nächsten Saison unter profihaften Bedingungen antreten. Und Maurer soll der Mannschaft mit Kaderplaner Robert Hettich den nötigen Schliff verpassen.

    Bei Türkgücü Ataspor wird nicht viel dem Zufall überlassen, um den Durchmarsch von der Landesliga eventuell in die 3. Liga zu stemmen. Maurer ist schon seit Ende des vergangenen Jahre bei den Münchnern im Einsatz. „Ich habe viele Gespräche in dieser Zeit geführt“, sagt er. Musste er auch, denn der Kader wird nahezu rundum erneuert. Nur fünf Akteure bleiben.

    18 Neuzugänge sind geplant. Viele haben schon unterschrieben, unter anderem Furkan Kircicek vom FC Memmingen. Dieser passt gut ins Konzept von Maurer: Ein junger Spieler, der aber schon recht weit ist und nicht mehr zu großen Teilen geformt werden muss. Viele Türken werden dann nicht mehr in der Mannschaft stehen. Es wird eine Art Multi-Kulti-Mannschaft sein. Fast alle werden aber einen regionalen Bezug haben, viele wurden in München und Umgebung geboren.

    Dieses ist Teil des Konzepts von Maurer und Hettich (Maurer: „Ihn kenne ich noch als Pressesprecher bei 1860 München“): „Spieler mit bayerischen Wurzeln“, die sich mit dem Klub identifizieren. Maurer will Talente in erster Linie nicht schmieden, sondern sie fördern. Maurer will Erfolg, ohne sich groß bei alten Haudegen zu bedienen. Hinter dem Vorhaben steht der Vorstandsvorsitzende von Türkgücü Ataspor, Hasan Kivran. Maurer: „Ein interessantes Projekt.“

    Maurer lebt den Ehrgeiz, der die Voraussetzung für Erfolg ist. Für den Faktor Zufall ist in seinem Konzept kein Platz. Dementsprechend wird künftig auch bei seinem neuen Verein trainiert: Sieben Einheiten pro Woche. Die Umstellung auf den Profi-Betrieb ist für Maurer und Hettich eine Herausforderung. Im Bereich Kaderplanung setzt er viel auf das Fachwissen von Hettich, der zuvor bei Wacker Burghausen im Einsatz war. Maurer: „Er kennt die Regionalliga,“ so wie Maurer die Stadt München kennt.

    Für Maurer hat sich ein Kreis geschlossen. Beim FC Bayern trat er als Spieler seine erste Stelle als Profi an. Mit den Löwen schaffte er in den 1990er Jahren den Durchmarsch von der Bayernliga in die Bundesliga. Bei den Sechzigern war er dreimal Trainer, durfte aber dreimal sein Werk nicht zu Ende bringen. Er war nach dem Bundesliga-Abstieg der Löwen 2004 der erfolgreichste Coach der Blauen. Schnee von gestern – jetzt ist Türkgücü Ataspor.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden