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Der Piep sei mit Dir

Kempten

Der Piep sei mit Dir

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    Kabarettist Maxi Schafroth in der Big Box
    Kabarettist Maxi Schafroth in der Big Box Foto: Christoph Kölle

    Dem fremden Nachbarn einfach mal unvermittelt mit dem Zeigefinger auf die Schulter tippen und dabei „Piep“ sagen. Dieser „Friedensgruß für Unkonfessionelle“ trage durchaus zur Völkerverständigung bei. Behauptet zumindest Kabarettist Maxi Schafroth aus Stephansried bei Ottobeuren. Und fordert sein Publikum in der ausverkauften Kemptener Kultbox sogleich zur praktischen Umsetzung auf.

    Besonders effektiv sei diese Maßnahme, sollte sie einen Württemberger oder gar einen Nordrhein-Westfalen treffen. Die Zuschauer machen folgsam mit – und so endet ein „fetzig-poppiger Heimatabend“, wie der 34-jährige Schafroth seine beiden Kemptener Auftritte vor jeweils 750 Besuchern angekündigte, in nachweihnachtlicher Harmonie.

    Begonnen hatte Maxi Schafroth, inzwischen auch als Nockherberg-Derblecker und Stammgast derARD-Satiresendung „extra 3“ bundesweit bekannt, den „Heimatabend“ unter dem Motto „Faszination Bayern“ als Staatssekretär aus dem Heimatministerium. Gemeinsam mit dem dreiköpfigen „Chor der Jungen Union Miesbach“ sang er im Trachtenjanker Gstanzln, die Allgäuer Eigenschaften wie vermeintlich übertriebene Sparsamkeit in oberbayerischer Mundart thematisierte.

    Überhaupt zieht sich der Gegensatz zwischen Allgäu und Oberbayern (hier speziell München und Starnberg) oder auch der Vergleich mit Metropolen wie Hamburg, Berlin oder Düsseldorf wie ein roter Faden durch Schafroths Programm. Gern erzählt er auch von seinen Gastspielen im Norden der Republik („deana kasch jeden Scheiß verzehla“) und wie er auf der anderen Seite die Auftritte in der Heimat genießt („des freit mi, wenn ihr do lachat, ihr verschtanded des“).

    Zum Gelingen dieser Auftritte trägt auch Jugendfreund Markus Schalk an der Gitarre bei, wobei Schafroth erstaunliche Qualitäten als (Blues-) Sänger und Imitator beweist. Und ganz am Schluss wird er noch ein bisschen ernst: „Für 2020 wünsch ich mir mehr Frauen in Führungspositionen.“ Schließlich bestimme auf dem heimischen Hof auch die Mama, wo’s langgeht.

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