Die Residenz in Kempten ist ein prächtiges Dienstgebäude: Imposante Flure mit knarzendem Fischgrät-Parkett und Kreuzgänge mit endlos hohen Decken erzählen etwas von der königlich-bayerischen Vergangenheit. Und auch von einer juristischen Gegenwart. Denn in der Residenz ist das Landgericht Kempten untergebracht. Im nicht weniger als fürstlich zu nennenden Sitzungssaal 238 hängt an der Tür ein Zettel mit dem Hinweis, dass wegen der allgemeinen Hygiene- und Abstandsvorschriften nicht mehr als acht Zuschauer hinein dürfen. Hinter der Tür sitzt nur Dr. Christopher Selke am Richterpult. In normalen Zeiten können hier wahrscheinlich 50 Zuhörer sitzen.
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