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Der Vielseitige

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    Werner Specht
    Werner Specht Foto: Ralf Lienert

    Werner Specht gehört zu den großen Konstanten der Allgäuer Kulturszene und vereint zwei Welten in sich. Mit schöner Regelmäßigkeit zeigt der Westallgäuer Maler seine seelenvollen, mit Licht und Schatten spielenden Landschaftsimpressionen in Ausstellungen. Und als Liedermacher beschäftigt er sich seit vier Jahrzehnten augenzwinkernd und humorvoll mit den kleinen Dingen im Leben, dem Wandel und der Vergänglichkeit und mit der schwer zu durchschauenden Allgäuer Seele. „Liederstraße“ hat der 77-Jährige sein neuestes Album genannt, das er mit der Gruppe Westwind eingespielt hat. Darauf finden sich auch einige Überraschungen.

    „I ho Huiweh noch dear Zit, / dia dief in mir gebore isch“,singt Werner Specht im flotten, spanisch angehauchten, Eingangslied „Huiweh“. Wenig später – in „Montag Morge“ – jault Dieter Peineckes Gitarre herrlich bluesig auf, während Specht von den Leiden eines Musikers erzählt, der wieder mal zu tief ins Glas geschaut hat und nun „Melancholie im September“ verspürt. Gleich noch ein Lied – diesmal im lässig-groovenden, harmoniereichen West-Coast-Stil – hat der Musiker dem Alkohol gewidmet („De Rausch isch a Deifl“). Und dann folgt auch schon das schunklige, instrumentale „La Partida“ mit Mandoline, Gitarre und Hackbrett, ausnahmsweise eine Fremdkomposition (von Carlos Bonnet).

    Ja, diese „Liederstraße“ ist keine eintönige Autobahn. Die Fahrt geht auch mal runter vom Asphalt, biegt in einen Forstweg ein. Und wenn Specht die von Max Schraudolf komponierte „Älpler Andacht“ mit der Akkordzither spielt, wähnt man sich an einem herrlichen Sommertag inmitten der Allgäuer Bergwelt. Neben dem versierten Gitarristen Dieter Peinecke wirken Peter Zürn (Hackbrett), Moritz Rädler (Bass), Andieh Merk (Percussion) und Jochen Rückert (Klavier) mit. Peinecke hat die 20 Lieder in seinem Studio Hammermühle in Weiler (Westallgäu) stimmig produziert.

    „Malen und Musik machen mein Leben reicher“, hat Werner Specht im Gespräch mit unserer Zeitung einmal gesagt. Das spürt man auf diesem Album. Cover und Rückseite dokumentieren nämlich auch seine feine Malkunst.

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