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Bilanz für 2023 Deutlich weniger gesprengte Geldautomaten im Allgäu

Geldautomaten-Sprengung

Deutlich weniger gesprengte Geldautomaten in 2023 im Allgäu

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    Sprengungen gab es im vergangenen Jahr im Allgäu kaum mehr. Die Täter zog es nach Franken. Hier eine Automatensprenung in Memmingen im Jahr 2022.
    Sprengungen gab es im vergangenen Jahr im Allgäu kaum mehr. Die Täter zog es nach Franken. Hier eine Automatensprenung in Memmingen im Jahr 2022. Foto: Maike Scholz

    Die Zahl der Geldautomaten-Sprengungen ist 2023 im Allgäu zurückgegangen. Laut Bundeskriminalamt gab es nur zwei Fälle in der Region. Anders war das noch 2022: Eine Sprengung sorgte damals im Mai für einen großen Schock bei Anwohnern und Mitarbeitern einer Bankfiliale in Woringen (Kreis Unterallgäu). Kriminelle hatten in der Nacht gegen 3 Uhr den Geldautomaten der Raiffeisenbank im Allgäuer Land in die Luft gejagt. Der Schaden war extrem hoch, erinnert sich Vorstand Peter Rauh.

    1,3 Millionen Euro Sachschaden wegen einer Sprengung

    1,3 Millionen Euro Sachschaden entstanden an dem Gebäude. Das habe die Versicherung mittlerweile festgestellt. Lüftungen wurden zerstört, die Lebensmittel eines angrenzenden Geschäfts mussten entsorgt werden. Für die Bank war es in dem Jahr die erste von zwei Sprengungen. Im Dezember 2022 folgte die zweite in Dietmannsried (Kreis Oberallgäu). Das Kreditinstitut reagierte: Alle Standorte mit Geldautomaten wurden von 23 bis 6 Uhr früh morgens geschlossen. Das sei bis heute so: "Nachts absperren ist die größte Sicherheit", ist Rauh überzeugt. Nur einzelne Kunden hätten dies kritisiert.

    Das Bundeskriminalamt (BKA) veranstaltet inzwischen runde Tische mit Banken, Ermittlern und der Staatsanwaltschaft. Zudem berät es Banken, etwa zu Einfärbesystemen, Verklebetechniken bei Banknoten oder einer technischen Überwachung des Foyers, teilt ein Sprecher des BKA mit. Mittlerweile wirkten die Sicherheitsvorkehrungen. Im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, das neben dem Allgäu auch die Landkreise Lindau und Günzburg umfasst, habe es 2023 zwei Sprengungen gegeben. Betroffen waren laut BKA Automaten in Erkheim (Kreis Unterallgäu) und Leipheim (Kreis Günzburg).

    Viele Geldautomaten-Sprengungen auch im Jahr 2023 deutschlandweit

    2022 gab es dagegen fünf Fälle im Allgäu. Deutschlandweit blieben die Sprengungen 2023 auf einem hohem Niveau. Laut BKA lag der Schwerpunkt der Kriminellen in Franken.

    Die Ermittler gehen davon aus, dass nicht nur die Maßnahmen der Banken zu weniger Sprengungen führten, sondern auch Festnahmen. In Bamberg läuft derzeit ein Prozess gegen eine Bande aus den Niederlanden. Die Anklage geht davon aus, dass die Männer für 100 in die Luft gesprengte Bankomaten in Deutschland und vor allem im Süden des Landes verantwortlich sind.

    Verschont blieb 2023 auch die Sparkasse Allgäu. Ihre Automaten-Standorte sind ebenfalls nachts geschlossen, teilt ein Sprecher mit. Sowohl die Sparkasse Allgäu als auch die Raiffeisenbank im Allgäuer Land hat ihre Automaten inzwischen mit Farbpatronen ausgestattet. Seitdem sei nichts mehr passiert. "Toi, toi, toi", sagt Rauh.

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