Im Allgäu sind in der Nacht zum Dienstag einmal mehr schwere Gewitter möglich. Das berichtet der Deutsche Wetterdienst (DWD). Den Meteorologen zufolge entwickeln sich ab dem Abend von Südwesten her verbreitetet Gewitter, die sich voraussichtlich zu einem größeren Gewitterkomplex zusammenschließen.
Dabei könnten heftiger Starkregen um 40 Liter pro Quadratmeter, möglicherweise auch extrem heftiger Starkregen bis 70 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit auftreten. "Zudem sind großer Hagel um fünf Zentimeter und schwere Sturmböen um 100 Stundenkilometer möglich", so die Meteorologen weiter. "Räumlich eng begrenzt besteht ein erhöhtes Risiko für Orkanböen bis 120 Stundenkilometer."
Der Deutsche Wetterdienst empfahl, die Wettermeldungen und vor allem Unwetterwarnungen im Auge zu behalten."Gewitter treten typischerweise sehr lokal auf und treffen mit voller Intensität meist nur wenige Orte", so die Experten. Daher seien genaue Vorhersagen zu betroffenen Orten auch nur kurzfristig möglich.
Konkret gilt die Warnung vor starken Gewittern mit heftigem Starkregen und Hagel heute am 28. Juni 2021 für
- Oberallgäu
- Ostallgäu
- Unterallgäu
- Memmingen
- Kempten
- Kaufbeuren
- Lindau
In Baden-Württemberg, auch im Raum Bodensee, zogen bereits am frühen Montagabend schwere Gewitter auf. Der Deutsche Wetterdienst warnte hier unter anderem vor Orkanböen.
Bahnverkehr wegen Unwettern eingeschränkt
Aufgrund von Unwetterschäden war der Bahnbetrieb im Süden Deutschlands am Montagabend bereits stark eingeschränkt. Die Züge wurden nach Möglichkeit im Bahnhof zurückgehalten und warteten das Ende der Streckensperrungen ab. Das berichtete die Deutsche Bahn.
In Frankfurt(M)Flughafen Fernbf, Frankfurt(M)Hbf, Mannheim Hbf und Stuttgart Hbf wurden Aufenthaltszüge bereitgestellt.
Betroffen waren am Abend folgende Strecken
- Strecke Stuttgart - Plochingen - Geislingen - Ulm gesperrt. Kein Zugverkehr möglich. Fernverkehrszüge werden zurückgehalten.
- Strecke Stuttgart - Mannheim - Frankfurt(M): Fernverkehrszüge werden an geeigneten Bahnhöfen zurückgehalten.
Deutscher Wetterdienst rechnet mit schweren Gewittern am Abend
Gewitter sind im Sommer nichts Ungewöhnliches in Deutschland. Vor allem Starkregen sei in den vergangenen zwanzig Jahren aber häufiger geworden, sagte erst kürzlich Andreas Friedrich vom DWD. „Das ist ein Trend, der natürlich eine Auswirkung der Klimaerwärmung sein kann“, meinte. Der Sprecher des Deutschen Wetterdienstes geht davon aus, dass Unwetter in Zukunft nicht häufiger, aber dafür immer heftiger werden könnten. Auf stärkere Hagelschläge oder große Regenmengen müsse man sich in Zukunft vorbereiten.

Große Regenmengen, wie aktuell bis zu 100 Liter in Teilen Süddeutschlands, kommen durch wenig Wind in der Atmosphäre zustande. Es bilden sich Unwetterzellen, die sich kaum vom Fleck bewegen, sodass es konzentriert in einzelnen Regionen und sogar Stadtteilen zu Unwettern kommt.
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Artikel aktualisiert am Montag, 26. Juni, um 21.30 Uhr.