Ab Mittwoch gilt der von Bund und Ländern beschlossene harte Lockdown. Das öffentliche Leben fährt herunter und Kontakte sollen bestmöglichst vermieden werden. Außerdem stehen mit Weihnachten und Silvester viele Feiertage vor der Tür. Wie wirkt sich das auf die Landratsämter und die Stadtverwaltungen im Allgäu aus? Können weiterhin Führerscheine beantragt und Baugenehmigungen vergeben werden? Oder schließen die Ämter in der Region?
Im Unterallgäu und in Memmingen wenig Veränderungen zu vorher
Beim Landratsamt Unterallgäu und auch bei der Stadt Memmingen ändert sich wenig im Vergleich zur Zeit vor dem harten Lockdown. Die Anfragen der Bürger werden auch in der Zeit zwischen Weihnachten und Silvester (mit Ausnahme der Feiertage 24. bis 26. Dezember sowie 31.12. und Neujahr) weiterhin bearbeitet, wenn auch - wie bereits in den letzten Jahren - weniger Mitarbeiter im Dienst sein werden als unter dem Jahr. Das sagten die Behörden auf Anfrage unserer Redaktion. Um die Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren, können außerdem seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie Angelegenheiten vor Ort nur nach vorheriger Terminabsprache und unter Einhaltung der entsprechenden Hygienemaßnahmen geregelt werden. Generell richten das Landratsamt und die Stadt einen Appell an die Bürgerinnen und Bürger, die Dringlichkeit ihrer Angelegenheiten abzuwägen und genau zu überlegen, ob der Gang aufs Amt wirklich nötig sei.
Landratsamt Ostallgäu hat vom 16. Dezember bis 8. Januar grundsätzlich geöffnet
Ähnlich reagiert das Landratsamt Ostallgäu, das laut einer Pressemitteilung in der Zeit vom 16. Dezember bis zunächst 8. Januar 2021 grundsätzlich geöffnet bleibt. Auch hier werden Bürgeranliegen weiterhin bearbeitet, wenn auch vorwiegend telefonisch oder per E-Mail und nur nach Terminabsprache persönlich vor Ort. Das Landratsamt Ostallgäu macht allerdings keine näheren Angaben zur Anzahl der Mitarbeiter im Dienst.
Bei der Stadt Kaufbeuren bleibt fast alles beim Alten. Abgesehen von den gesetzlichen Feiertagen schließt das Rathaus lediglich am 24. und am 31. Dezember. An den restlichen Tagen bleibt der Bürgerservice wie gewohnt aktiv.
Weniger Mitarbeiter im Lindauer Landratsamt
Das Landratsamt Lindau schließt zwar zusätzlich zu den gesetzlichen Feiertagen nur am 24. Dezember und am 31. Dezember, räumt aber auf Anfrage unserer Redaktion ein, dass es einen Appell an die Mitarbeiter gegeben habe, Resturlaub und Überstunden abzubauen. Außerdem seien einige aufgrund der Corona-Pandemie im Home-Office und viele Mitarbeiter aus anderen Fachbereichen würden zur Unterstützung im Gesundheitsamt eingesetzt. Wie sich dies auf die Bearbeitungsdauer der Bürgeranfragen auswirkt, könne man derzeit aber nicht abschätzen. Dennoch könnten die Bürgerinnen und Bürger weiterhin in dringenden Fällen und nach Terminvereinbarung auch persönlich ins Landratsamt kommen.
OB Kiechle apelliert an den Zusammenhalt der Kemptner
Auch im Rathaus in Kempten wird mit Ausnahme des 24. und 31. Dezembers weiter gearbeitet. Laut einer Pressemitteilung werden Bürgeranfragen hier ebenso wie in den meisten anderen Allgäuer Ämtern vorrangig per Telefon, per E-Mail oder online bearbeitet und eine Klärung vor Ort werde nur auf Terminanfrage und in dringenden Fällen möglich sein. Oberbürgermeister Thomas Kiechle appelliert außerdem an die Bürgerinnen und Bürger, gerade jetzt zusammenzuhalten.
Das Oberallgäu fährt eine eigene Schiene
Anders läuft es beim Landratsamt Oberallgäu, das - laut Angaben des Pressesprechers auf Anfrage unserer Redaktion - in der Zeit zwischen 24. Dezember und 3. Januar schließt. Die Arbeit des Gesundheitsamtes werde in diesem Zeitraum aufgrund der Corona-Pandemie aber weitergeführt. Außerdem würden die anderen Ämter in einer Art Notbetrieb fahren, während dem es trotzdem möglich sei, Anfragen telefonisch oder per E-Mail vorzubringen. Ins Haus kommen, könne man in dieser Zeit aber nicht. Termine würden erst für das neue Jahr wieder vergeben. Für die Mitarbeiter bedeutet dies, dass sie angehalten wurden, ihren Resturlaub zu nehmen oder Überstunden abzubauen.
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