Egal ob Restaurant, Kino oder Schwimmbad – in fast allen Bereich des öffentlichen Lebens spielen Internet-Bewertungen mittlerweile eine große Rolle. Doch zwischen konstruktiver Kritik, Lob und Spott schleichen sich immer wieder Rezensionen ein, die einem ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern.
Wir haben die kuriosesten Bewertungen aus dem Allgäu für Sie herausgesucht. In Teil 2 geht es um die hiesigen Sehenswürdigkeiten:
Die kuriosesten Internet-Bewertungen aus dem Allgäu: Touristen-Hotspot Füssen und Umgebung
- "Nur große alte Häuser und ein mit Wasser gefülltes Loch im Boden." Von was redet hier Google-Nutzer Swen Guentzel? Na klar! Von den Königsschlössern Hohenschwangau und Neuschwanstein und den Alpsee dazwischen - man fühlt sich beim Lesen der Rezension direkt dorthin versetzt.
- Eine andere Userin setzte bei ihrem Besuch den Fokus weniger auf die architektonischen Beschaffenheiten der Weltkulturerbekandidaten und der umliegenden Natur, nein. Ihr ging es eher um das kulinarische Erlebnis. Ihr gesamtes Fazit nach dem Besuch am Schloss: "Kaiserschmarrn kalt und aus der Tiefkühltüte, so wie auch der Kartoffelbrei." Einen Stern liefert sie dazu. Warm und selbstgemacht ist sie dagegen nicht zu verschmähen, die traditionell Allgäuerische Kombination Kaiserschmarrn und Kartoffelbrei.
- Eine komplette Jahreszeit hat scheinbar User "Duke Ravin" bei seinem Hohenschwangau-Besuch übersprungen. "Neulich auf der Burg in Hohenschwangau gewesen. Von dem kostenlosen Parkplatz am Schwansee bis zur Burg läuft man etwa 45 Minuten und kann bereits den berühmten Bruder Neuschwanstein sehen. Auf dem Weg zum Schloss bin ich leider gestolpert und ausgerutscht. Als ich wieder zu mir gekommen bin, hat es zu schneien angefangen. Das war wirklich ein herrlicher Anblick und die Reise auf jeden Fall wert." Auch wenn der Aufenthalt also offenbar unfreiwillig länger war als gedacht, so hat es Duke dort wohl gefallen. Fünf Sterne prangen über der Bewertung.
Interessant wäre sicher auch zu lesen, wie dieser 39-Jährige seinen Besuch in Hohenschwangau bewertet, denn mit einem Sportwagen eine Fußgängertreppe hinunterzufahren schafft sicher ganz individuelle Momente.
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Diese Eindrücke nehmen User und Userinnen aus den Allgäuer Klammen mit
- Die Breitachklamm ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten in der Region. Während man dort im Winter ein spektakuläres Naturschauspiel aus Eiszapfen begutachten kann, zieht die Schlucht auch im Sommer viele Besucher an - für User Sebastian Brenneis Geschmack zu viele. Von der "Idyllischen Wanderung" habe er nicht viel mitbekommen. Er sei eher im Gleichschritt durch die Klamm gestapft. Sein Tipp: "Die 4 Euro lieber in ein Weißbier investieren." Na dann, Prost!
- Einen leichten Entwicklungsrückstand moniert User Manuel Korn bei der Digitalisierung in der nicht weit entfernten Starzlachklamm (dort ist vor Ort nur Barzahlung möglich): "Als deutscher Steuerzahler würde ich mich schon freuen, wenn man wie in Afrika an jeder Imbissbude mit Karte zahlen kann." Darauf hingewiesen kam laut User nur die Antwort: "dass man sich gleich Chips implantieren kann". Die Bewertung ist dann wohl keine Überraschung mehr - einen Stern vergab der User.

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Die Gewässer im Königswinkel: Lechfall und Forggensee

- Für viele in den sozialen Netzwerken ein absolutes "Must Have"-Fotomotiv bei einer Reise nach Füssen, lässt der Lechfall einen anderen User dagegen völlig kalt: "Was an ein paar Betonstufen gut sein soll, hat sich mir nicht ganz erschlossen." Ein Stern.
- Geheimtipp: Laut mehreren Usern sind das Tollste am Lechfall die Wandermöglichkeiten drumherum: "Der Wasserfall ist recht nett, aber mehr auch nicht. Super hingegen ist die Gegend hier, um zu wandern", schreibt etwa Luis Lagarde und vergibt drei von fünf Sternen. Userin Baerbel Riess sieht das ähnlich: "Ich verstehe nicht, was besonders sein soll, von einem Parkplatz aus, nur diese Stufen sehen zu können. Was aber wirklich empfehlenswert ist, ist der Naturpfad für Kinder darunter." Zwei Sterne.
- Der volle Forggensee bildet im Sommer das letzte fehlende Puzzlestück für schöne Aufnahmen vom malerischen Königswinkel. Doch im Winter wird der Stausee regelmäßig abgelassen. Zum Ärger vieler Touristen: "Ein See ohne Wasser ist kein See" schreibt ein User enttäuscht. Besonders im Jahr 2018 - damals fanden Bauarbeiten am Staudamm statt und der See war auch im Sommer trockengelegt - waren viele Ausflügler verdutzt ob des fehlenden Wassers. Doch einen visionären Blick kann nichts täuschen: "Mit Wasser bestimmt sehr schön", schreibt Anne XY - wie Recht sie hat:
Die Allgäuer Festwoche kehrt zurück: Die lustigsten Bewertungen
- Nach abgesagten Festwochen in 2020 und 2021 fand die Festwoche 2022 in abgespeckter Form statt. Während sich viele Menschen darüber freuten, endlich wieder feiern zu können - wenn auch nicht in gewohntem Umfang - kam die Stimmung bei anderen nicht so auf. Sehr erzürnt war etwa User Felix K.: "Bock massig, Bedienungen im Festzelt brauchen über eine Stunde, um eine Bestellung aufzunehmen (auch nach mehrmaligen Nachfragen in anderen Bedienbereichen). 1 Stern weil man eingeben muss, dass man eine Bewertung schreiben kann." Doch Kunde ist König und konstruktive Kritik hilft, besser zu werden. Und so fügt Felix K. seiner Bewertung wenige Tage später noch einen Anhang hinzu: "Nimma so Bock massig. Heute am Dienstag muss ich sagen ist die Bedienung echt auf Zack, hierfür eine bessere Bewertung." Und prompt regnet es drei Sterne.
- Die Festwoche ist eine der größten Wirtschaftsausstellungen in der Region mit prominenten Gästen aus der bayerischen Spitzenpolitik. So war vergangenes Jahr Ministerpräsident Markus Söder zu Gast und eröffnete im Festzelt. Diesen organisatorischen Aufwand und Wirtschaftsfaktor für das Allgäu ehrt User A Mann mit den Worten: "Klasse Event zum vorsaufen, bevor man mich und meine boys in da club findet. Karussell 🎠 is voll cool, aber Autoscooter fehlt." Na dann liebes Festwochen-Kommitee: Ihr wisst, was ihr zu tun habt.
Wahrzeichen der Wertachstadt: Der Fünfknopfturm in Kaufbeuren

- Dass die Kaufbeurer Innenstadt ein Problem mit Leerständen hat, ist bekannt. Und sie steht damit nicht allein da. Doch das Urteil über den Kaufbeurer Fünfknopfturm - das Wahrzeichen der Stadt - von User A.G.S. wirkt trotzdem harsch: "Sehenswert, wirkt aber vernachlässigt. Umgeben von abgewrackten Häusern - wie die DDR nach der Wende...". Die Stadt hat sich aufgrund dieser Bewertung in den vergangenen zwei Jahren mächtig ins Zeug gelegt, um die Zustände zu verbessern und siehe da: Unweit des Fünfknopfturms entsteht ein Neubaugebiet mitten in der Stadt.
