13 Plätze und sechs Punkte trennen beide Vereine nach fünf Spieltagen. Na gut, das konnte man wohl erwarten. Aber eigentlich hätte doch jeder gedacht, dass der FC Memmingen am kommenden Samstag mit einem gewissen Vorsprung die rund 320 Kilometer auf der Autobahn auf sich nimmt, um ins unterfränkische Aubstadt zu reisen. Tatsache aber ist: Derzeit mischt der dortige TSV, der Dorfverein aus dem Grabfeld, als Aufsteiger die Fußball-Regionalliga Bayern mächtig auf.
Das 5:1 zuletzt beim VfR Garching, der keine zwei Wochen zuvor Titelanwärter Türkgücü München schlug, sorgte für Aufsehen. Es war bereits der dritte Saisonsieg für die Jungs aus dem kleinen 600 Einwohner-Dorf unweit von Großbardorf, das vor mehr als zehn Jahren auch mal das Abenteuer Regionalliga erleben durfte. Die Gallier stiegen gleich wieder ab, der „Macht im Grabfeld“, wie man sich in Aubstadt mit einem kleinen Seitenhieb zum Nachbarn nennt, darf man den Klassenerhalt zutrauen. Auch wenn Platz vier nur eine Momentaufnahme ist. Nur zum Auftakt gab´s in Schweinfurt eine knappe, danach in Schalding eine klare Niederlage. Heimstetten und Aschaffenburg wurden im heimischen, umgebauten Schulstadion bezwungen. Einem Stadion, das eigentlich gar kein Stadion ist, sondern ein Sportplatz für 3000 Zuschauer – immerhin schon immer mit Rängen, neuerdings aber auch mit kleiner Tribüne und dem nun notwendigen Gästeblock. „Wir wissen, was wir können. Wenn wir so weitermachen, dann steht da eigentlich nichts im Wege, wieder die drei Punkte zu holen“, sagt Ingo Feser vor dem Gastspiel des FC Memmingen.
Der 23-Jährige war der „Man of the Match“ in Garching mit gleich vier Toren. Es treffen aber auch andere, denn der Kader von Aubstadts bereits seit 2012 und der Landesliga tätigen Coach Joseph Francic (51) ist breit aufgestellt. Interessante Akteure sind beispielsweise Timo Pitter (26), einst in Dallas Fußballprofi und ebenso ein Ex-Schweinfurter wie Michael Kraus (31), kürzlich Kapitän der bayerischen Vertretung beim Uefa Regions Cup. Oder Torhüter Christian Mack (34): Der Keeper wurde vor rund 15 Jahren in Schweinfurt als selbst für die Landesliga zu schwach bewertet. Er hat an sich seine Karriere mit dem Aufstieg beendet, hilft zurzeit nur aus – und hielt kürzlich zwei Elfmeter.
Nun geht´s gegen Memmingen, Eichstätt-Bezwinger jüngst. Ein FCM-Aufschwung zum vielleicht ungünstigen Zeitpunkt? Ingo Feser: „Der kommt sogar genau zum richtigen Zeitpunkt. Da ist eher noch mal eine Motivation für uns, zu zeigen, dass die Memminger zwar das letzte Spiel gewonnen haben, bei uns aber holen sie gar nichts!“ Der FCM ist also gewarnt.