Der Winter bringt für Autofahrer im Allgäu einige Gefahren mit sich: Mal sind die Straßen nass, mal vereist und glatt. Immer wieder kommt es zu schweren Unfällen, weil sich viele Autofahrer nicht an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten oder die Risiken einer verschneiten Fahrbahn unterschätzen.
Verkehrszeichen und Straßenschilder können Autofahrern helfen, sicher an ihr Ziel zu kommen. Dazu sollte man jedoch um ihre Bedeutung wissen. Wir haben deshalb fünf Verkehrszeichen zusammengestellt, die vor allem - aber nicht nur - im Winter wichtig sind.
Tempo drosseln bei Nässe - doch wann ist eine Straße nass?
Bei Straßen, auf denen eine erhöhte Rutsch- oder Aquaplaninggefahr herrscht, gibt es Schilder, die eine Temporeduzierung bei Nässe fordern. Im Allgäu gibt es sie beispielsweise auf A7, der B12 oder der B19. Doch ab wann ist eine Straße nass? In der Straßenverkehrsordnung ist das nicht klar geregelt.
Nach dem Bundesgerichtshof ist eine Straße dann nass, wenn „sich auf ihrer Oberfläche erkennbar eine, sei es auch nur dünne, Wasserschicht gebildet hat.“ Als Autofahrer erkenne man das laut der Verkehrspolizeiinspektion Kempten daran, „dass sich am Fahrzeug vor mir eine Sprühfahne bildet.“ Welche Tipps die Polizei Autofahrern bei Aquaplaning und Starkregen gibt, lesen Sie hier.
Erhöhte Glättegefahr bei Schnee und Eis
Dreieckige Gefahrenzeichen, die eine Schneeflocke zeigen, warnen vor einer glatten Fahrbahn. Während die Schilder zum Beispiel in den Bergen das ganze Jahr über angebracht sind, werden sie mancherorts nur in der Winter-Saison aufgestellt. „Die Unfallkommission aus Polizei, Gemeinde, Straßenbaubehörde und Straßenbaulastträger entscheidet anhand von Unfallstatistiken über die Standorte“, erklärt Polizeioberkommissar Martin Hämmerle vom Polizeipräsidium Schwaben Süd/West.
Hier sollten Autofahrer bei Schnee und Eis unbedingt ihre Geschwindigkeit verringern und vorsichtig fahren. Auch starkes Bremsen oder Lenken kann bei Glätte gefährlich sein.
Auf Autobahnen oder Brücken werden auch Zusatzzeichen mit einer Schneeflocke unter Geschwindigkeitsbegrenzungsschildern angebracht, um auf eine erhöhte Glättegefahr hinzuweisen. „Hängt die Schneeflocke beispielsweise unter einem Tempo-80-Schild, ist das ein zusätzlicher Gefahrenhinweis“, so Hämmerle, „Tempo 80 gilt hier aber auch im Sommer - und nicht nur Winter.“ Dass die angegebene Höchstgeschwindigkeit auch dann gelte, wenn es nicht rutschig ist, sei vielen Autofahrern nicht klar.
Schneeketten-Pflicht - mit möglichen Ausnahmen
Um zu verhindern, dass Fahrzeuge bei heftigem Schneefall oder starker Steigung stecken bleiben oder wegrutschen, sind mancherorts Schneeketten Pflicht. Stehen diese Verkehrszeichen am Straßenrand, müssen mindestens zwei Antriebsräder mit Schneeketten ausgestattet werden. Die Höchstgeschwindigkeit mit Schneeketten beträgt 50 Kilometer pro Stunde.
Zusätzlich angebrachte Schilder können die Weiterfahrt mit Winter- oder Ganzjahresreifen erlauben. Die Schneekettenpflicht gilt außerdem nicht immer für alle Fahrzeuge. Welche Autos beispielsweise am Riedbergpass in diesem Winter ohne Schneeketten fahren dürfen, lesen Sie hier.
Nicht ins Schleudern geraten
Schmilzt der Schnee an milden Wintertagen oder regnet es stark, befindet sich viel Wasser auf der Straße. Dadurch können Fahrzeuge leicht ins Schleudern geraten, vor allem bei hohen Geschwindigkeiten. Darauf macht dieses Gefahrenzeichen aufmerksam - das ganze Jahr über. Autofahrer sollten langsam fahren und nicht abrupt lenken oder bremsen.
Was macht ein eingeschränkter Winterdienst?
Straßen, die nicht oder nur teilweise von Schnee und Eis befreit werden, sind besonders gefährlich. Dieses Zusatzzeichen sei eigentlich ein Gefahrenzeichen, so Hämmerle. „Es soll ins Bewusstsein rufen, dass es hier glatter sein könnte - und besondere Vorsicht angebracht ist.“ Er appelliert an die Eigenverantwortung der Autofahrer und empfiehlt, die Geschwindigkeit zu reduzieren und sehr vorsichtig zu fahren - oder die Straßen gleich zu meiden.
Meist handelt es sich um kleinere Nebenstraßen, die unregelmäßig oder nachrangig geräumt werden, während die wichtigen Hauptstraßen - wenn möglich - gleich morgens vom Schnee und Eis befreit werden. Auf Straßen mit eingeschränktem Winterdienst wird häufig auch kein Streugut verteilt, was die Rutschgefahr ebenfalls erhöht.
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