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Autofahren im Regen im Allgäu: Wann gilt eine Straße als „nass“?

Tempolimit „bei Nässe“

Wann gilt eine Straße im Allgäu eigentlich als „nass“?

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    Tempolimits bei Nässe sorgen bei Autofahrern immer wieder für Diskussionen: Wann gilt eine Straße als „nass“?
    Tempolimits bei Nässe sorgen bei Autofahrern immer wieder für Diskussionen: Wann gilt eine Straße als „nass“? Foto: Andreas Gebert, dpa (Symbolbild)

    Bei Regen oder Hagel kommt es immer wieder zu teils schweren Verkehrsunfällen im Allgäu. „Der Grund ist fast immer überhöhte Geschwindigkeit“, sagt Michael Laugwitz, Gruppenleiter bei der Verkehrspolizeiinspektion Kempten. Die Gefahren auf nasser Fahrbahn würden speziell im Sommer unterschätzt. „Dabei kann das Wetter gerade in dieser Jahreszeit schnell kippen“, warnt der Polizist und wirbt für vorausschauendes Fahren.

    Die Wetteraussichten der nächsten Tage im Allgäu finden Sie in unserer 7-Tage-Vorschau.

    Wann gilt Tempo 80 „bei Nässe“?

    Genau das Gegenteil erleben die Beamten bei ihren Kontrollen, beispielsweise auf der A7, der B12 oder B19. Dort geben an neuralgischen Punkten Verkehrsschilder Tempo 80 bei Nässe vor. Diese Schilder stehen nicht zufällig dort, sondern wurden aufgestellt, wo wegen Bauart oder Verlauf einer Straße eine erhöhte Rutsch- oder Aquaplaning-Gefahr besteht.

    Dennoch erleben Laugwitz und seine Kollegen immer wieder, dass Autofahrer an Regentagen mit teils 60 oder 70 Kilometern pro Stunde zu schnell unterwegs sind – und dafür nicht nur ihre Gesundheit, sondern auch Bußgelder in Höhe von 1000 Euro riskieren. „Die Schilder interessieren sie teils schlichtweg nicht oder sie wissen nicht Bescheid.“

    Ist die Straße nass oder nicht?

    Ab wann eine Straße als „nass“ gilt, ist in der Straßenverkehrsordnung nicht klar geregelt. Der Bundesgerichtshof hat jedoch vor Jahren eine juristische Definition geliefert. „Eine Fahrbahn ist demnach nass, wenn sich auf ihr eine auch nur dünne Wasserschicht gebildet hat“, erklärt Laugwitz. „Als Autofahrer kann ich das in der Regel auch daran erkennen, dass sich am Fahrzeug vor mir eine Sprühfahne bildet.“

    Oftmals ist die Lage ohnehin eindeutig: Zum Beispiel bei Starkregen oder Hagel. Besondere Vorsicht ist dann überall dort geboten, wo Regenwasser nicht richtig ablaufen kann: Beispielsweise in Senken, Kurven oder Spurrillen. Doch wie verhalten sich Autofahrer in einer solchen oft als dramatisch wahrgenommenen Szenerie richtig? „Runter vom Gas!“, lautet die klare Ansage von Laugwitz.

    Das ist Aquaplaning

    „Die Gefahr von Aquaplaning ist erst ab 80 Kilometer pro Stunde deutlich erhöht.“ Aquaplaning bezeichnet das Aufschwimmen des Reifens auf dem Wasser einer nassen Straße. In diesem Fall schieben sich die Wassermassen wie ein Keil zwischen den Straßenbelag und den Autoreifen. Sie werden unbeherrsch- und unberechenbar. Ist ein Auto von Aquaplaning betroffen, sollte man das Lenkrad gerade halten. „Nicht bremsen, nicht beschleunigen, sondern das Auto ausgekuppelt rollen lassen“, empfiehlt Laugwitz.

    Wichtig sei auch, im Sommer das Profil der Reifen zu kontrollieren. „Je mehr Profil vorhanden ist, desto geringer ist das Aquaplaningrisiko.“ Auch ein Fahrsicherheitstraining sei empfehlenswert. „Dafür kann man auch Gutscheine verschenken“, verrät er seinen Motivationstipp.

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