Für unzählige Deutsche ist der Döner eine Art kulinarisches Heiligtum. Seit Jahren aber steigt der Preis für das saftige Gemisch aus Brot, Fleisch, Gemüse und Soße rasant an. Auch im Allgäu müssen Kunden inzwischen deutlich über fünf Euro hinlegen, meist liegt der Preis aktuell zwischen sechs und acht Euro. Zu teuer, findet die Partei "Die Linke". Sie hat deshalb nun eine „Döner-Reform“ vorgeschlagen.
Klingt nach einem verspäteten Aprilscherz, ist aber keiner. Der Vorschlag umfasst eine Preisbremse, bei der der Staat drei Euro pro Döner subventioniert, sowie die Ausgabe von Dönergutscheinen. Darüber hatte zunächst das Online-Portal ruhr24 berichtet. Demnach sollen die Gutscheine Bürgern ermöglichen, einmal wöchentlich einen Döner für fünf Euro zu erwerben, während Schülerinnen und Schüler diesen für 2,50 Euro erhalten.
Das halten Allgäuer Dönerladen-Besitzer von der Preisbremse
Wir haben bei Allgäuer Betreibern von Döner-Läden nachgefragt, was sie von dem Vorschlag halten - sinnvoll oder Quatsch?
Richtig durchgedrungen scheint die Idee der Linken in der Region bislang nicht. Vier Dönerläden im Oberallgäu hat unser Reporter abgeklappert. Alle Betreiber hörten auf Nachfrage das erste Mal von der "Döner-Preisbremse" und schüttelten teils mit dem Kopf. Einig waren sich aber alle: Ihre Produkte einfach so günstiger anzubieten, sei aufgrund der gestiegenen Kosten kaum möglich. Mit Hilfe einer staatlichen Subventionierung hingegen sei eine Kostensenkung denkbar.
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Im Grillhaus Blaichach etwa kostet ein normaler Döner aktuell sieben Euro. Auf Nachfrage hieß es: "Wenn wir den Döner ohne Zuschüsse für fünf Euro anbieten würden, können wir zuschließen. Wir könnten uns aber schon vorstellen, dass die Gutschein-Idee funktioniert. Wir glauben aber nicht, dass die Politik diese auch umsetzen wird."
Döner-Preisbremse könnte fast vier Milliarden Euro kosten
Die Ideen für die Döner-Preisbremse stammen von der jugendpolitischen Sprecherin der Linken, Kathrin Gebel. Sie sagt, ohne Regierungseingriff werde der Dönerpreis hoch bleiben. Die Maßnahmen könnten insgesamt fast vier Milliarden Euro kosten. Ob die Preisregulierung tatsächlich umgesetzt wird, ist allerdings fraglich. Eine Preissenkung durch die Industrie sei aber auch unwahrscheinlich, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg - trotz eines Rückgangs der Inflation.
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