Update 12.20 Uhr - Polizei geht von 100 verendeten Rindern aus
Nach aktuellen Angaben der Polizei sind beim Großbrand auf einem Milch-Bauernhof in Wolfertschwenden im Unterallgäu offenbar an die 100 Tiere ums Leben gekommen. Am frühen Morgen und Vormittag war zunächst nur von zehn bis 15 Tieren die Rede.
Wie die Polizei nun mitteilt, befanden sich in dem völlig niedergebrannten Stall deutlich mehr Rinder als zunächst angenommen. Nachdem das Brandobjekt derzeit nicht betreten werden kann, ist die genaue Zahl der verendeten Tiere noch nicht bekannt. Es wird aber von einer dreistelligen Anzahl ausgegangen.
Das Feuer im größten Milchvieh-Betrieb in Wolfertschwenden brach nach ersten Informationen gegen 2.30 Uhr aus. Die Flammen verteilten sich rasch über eine Halle mit Maschinen und den angrenzenden Stall.
Sachschaden in Millionenhöhe - Gefahr auch für angrenzende Pfarrei und Biogasanlage
Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an, konnte aber nicht mehr verhindern, dass die Gebäude niederbrannten. Auch Teile des Wohngebäudes fingen Feuer. Laut Polizeisprecher Dominic Geißler hatten in dem Stall 250 bis 300 Rinder Platz, nicht alle konnten mehr rechtzeitig ins Freie gebracht werden. Laut ersten Schätzungen starben bei dem Feuer zehn bis 15 Jungtiere, inzwischen wurde die Zahl deutlich nach oben korrigiert.
Die Bewohner aus dem angrenzenden Wohnhaus brachten sich rechtzeitig in Sicherheit, Menschen wurden nicht verletzt. Die Feuerwehren kämpften gegen die Flammen und verhinderten ein Übergreifen auf eine Biogasanlage auf dem Gelände. Völlig zerstört wurden bei dem Feuer allerdings auch zwei Autos und ein Güllefass.
Zwischenzeitlich bestand durch den Funkenflug laut Polizei auch Gefahr für ein benachbartes Gebäude der Pfarrei.
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Der Sachschaden lag nach ersten Schätzungen zwischen 500.000 und einer Million Euro. Inzwischen spricht die Polizei von einem "Schaden in Millionenhöhe".

Der Feuerwehr-Einsatz dauerte auch am frühen Donnerstagmorgen noch an. Die Ortsdurchfahrt in Wolfertschwenden war für den Verkehr bis zum Vormittag gesperrt.
Die Rauchschwaden über Wolfertschwenden waren auch von der Autobahn A7 noch deutlich zu sehen.
200 Retter: Diese Feuerwehren kämpften gegen die Flammen
Im Einsatz in der Nacht und am frühen Donnerstagmorgen waren rund 200 Retter, darunter die Feuerwehren
- Wolfertschwenden
- Bad Grönenbach
- Ottobeuren
- Ittelsburg
- Niederdorf
- Ziegelberg
- Mindelheim
- das THW Memmingen
- der Rettungsdienst
- Beamte der Polizei Memmingen und des Kriminaldauerdienstes.
Die Ursache für den Großbrand ist noch völlig unklar. Die weiteren Ermittlungen hat das zuständige Kommissariat der Kripo Memmingen übernommen.