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Droht eine Mückenplage im Allgäu und breitet sich die Asiatische Tigermücke aus?

Asiatische Tigermücke auf dem Vormarsch

Viel Regen und Wärme - Droht dem Allgäu ein Stechmücken-Sommer?

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    Die Witterung ist laut Biologen gut für die Entwicklung von Mücken. An der A7 gab es im vergangenen Jahr eine Falle für die Asiatische Tigermücke.
    Die Witterung ist laut Biologen gut für die Entwicklung von Mücken. An der A7 gab es im vergangenen Jahr eine Falle für die Asiatische Tigermücke. Foto: Ennio Leanza (dpa)/LGL

    Sie sind wichtiger Bestandteil in der Nahrungskette von Tieren, für Menschen sind sie oft lästig: Stechmücken. Wenn es jetzt wärmer wird, sind die Aussichten gut, dass sich die Tiere positiv entwickeln, sagt Martin Muth, Biologe und stellvertretender Vorsitzender beim Bund Naturschutz Memmingen-Unterallgäu. "Der viele Regen hat die Kleingewässer nicht austrocknen lassen, sie sind voll", begründet er.

    Durch die Klimaveränderung finden zunehmend auch Stechmücken aus dem Ausland ihren Weg nach Bayern. Wie zum Beispiel die Asiatische Tigermücke. In einer eigens dafür aufgestellten Falle bei der Autobahnraststätte Allgäuer Tor hat man im vergangenen Jahr einen Einzelfund registriert, teilt das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) mit.

    Mücken im Allgäu - Larven befinden sich im Wasser und dienen als Futter für andere Tierarten

    Die Mückenlarven befinden sich im Wasser und sind dort Futter für viele Tierarten, berichtet Muth. Zum Beispiel für Libellenlarven. "Das ist wichtig für die Natur." Die Mischung aus Regen und Wärme sei für die Mücken gut: Die Einschätzung für die kommenden Wochen lautet also, dass viele Stechmücken schlüpfen werden. Probleme bereite den Tieren eine längere Trockenphase, sagt Muth: "Dann trocknen die kleinen Gewässer aus." Aufgrund des wechselhaften Wetters der vergangenen Tage dürften diese aber derzeit gut gefüllt sein.

    Während in natürlichen Gewässern die Fressfreinde der Stechmücke die Population steuern, sieht das zum Beispiel im heimischen Garten anders aus. Der Biologe rät deshalb, Gefäße rund ums Haus, zum Beispiel Vogeltränken oder Blumentöpfe, regelmäßig zu leeren und Regentonnen mit geschlossenem Deckel zu verwenden. Dort könnten sich die Mückenlarven sonst prächtig entwickeln. Muth rät aber davon ab, Gift zu versprühen. Wie man Mückenstiche verhindert, erfahren Sie hier.

    Asiatische Tigermücke kommt durch Klimaerwärmung in Bayern an

    "Wenn die Klimaerwärmung weiter geht, wird die Asiatische Tigermücke in Bayern ankommen", sagt Muth. Ein Thema, das auch den Freistaat beschäftigt. Im vergangenen Jahr betrieb das LGL an sechs Standorten insgesamt 31 Mückenfallen. Eine davon befand sich auch im Oberallgäu an der A7. Damit wollte das LGL feststellen, über welche Wege das Tier nach Bayern kommt. Ein Einzelfund sei dabei registriert worden, teilt eine Sprecherin mit.

    Ein erstes Fazit des Monitorings: Es liege nahe, "dass die Asiatische Tigermücke auch in Bayern im Begriff ist, sich auszubreiten". Ein weiteres Monitoring laufe heuer und im nächsten Jahr, heißt es bei der Behörde. Denn das Tier könne unter anderem das Dengue-Fieber übertragen. Laut Robert-Koch-Institut handelt es sich hier um eine von Stechmücken übertragene Tropenkrankheit. Der Großteil der Patienten erkranke ohne Symptome oder entwickle nur eine milde fieberhafte Erkrankung. Bei schweren Verläufen kann das Dengue-Fieber laut LGL auch zum Tod führen.

    Sorgen bereitet aktuell auch die Ausbreitung der Riesenzecke in Norditalien. Auch aus Deutschland blickt man sorgenvoll gen Süden.

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