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DTM am Nürburgring: Markus Winkelhock ersetzt Sophia Flörsch

Motorsport

DTM am Nürburgring: Markus Winkelhock ersetzt Sophia Flörsch

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    Markus Winkelhock (rechts) fährt für das Team Abt-Sportsline das DTM-Rennen auf dem Nürburgring.
    Markus Winkelhock (rechts) fährt für das Team Abt-Sportsline das DTM-Rennen auf dem Nürburgring. Foto: Ralf Lienert (Archiv)

    Immer wieder der Nürburgring. Highlights auf der Rennstrecke in der Eifel ziehen sich wie ein roter Faden durch die Karriere von Markus Winkelhock. Insofern hat es den 41 Jahre alten Rennfahrer nicht sonderlich überrascht, dass er zu seinen vielen besonderen Auftritten am Fuße der Burgruine Nürburg am kommenden Wochenende ein weiteres in der DTM hinzufügen kann. Weil Sophia Flörsch beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans fährt, vertritt sie der Schwabe im Team Abt-Sportsline. „Ich hatte die DTM nicht mehr auf dem Radar, aber als ich gefragt wurde, habe ich sofort ja gesagt“, erzählt er. Unverhofft kommt oft.

    So wie 2007. Der 22. Juli hat sich in Winkelhocks Gedächtnis eingebrannt. „Das war eine lustige Geschichte“, sagt der 41-Jährige. Beim Großen Preis von Europa auf dem Nürburgring war er kurzfristig vom Formel-1-Team Spyker eingesetzt worden. Der Rennstall hatte sich von Stammfahrer Christijan Albers getrennt. Winkelhock, Testfahrer beim niederländischen Hinterbänklerteam, sprang ein, hatte als Übergangslösung eigentlich keine Chance zu glänzen.

    Doch Winkelhock nutzte seine Erfahrungen mit dem Eifelwetter. Weil er als einziger die nahenden Wolken richtig gedeutet hatte, war er nach der Aufwärmrunde in die Boxengasse abgebogen, um Regenreifen montieren zu lassen. „Mit diesen lag ich schon in der zweiten Runde an der Spitze“, erinnert er sich. Sechs Runden, bis das Rennen unterbrochen worden war, hatte er das Feld angeführt. Nach dem Restart fiel er dann auf Platz 15 zurück und schied wegen eines technischen Defekts letztlich aus. Obwohl er diesen Auftritt realistisch als Aneinanderkettung glücklicher Umstände einordnet, sagt er: „Dieses Erlebnis ist etwas Unvergessliches.“

    Markus Winkelhock fährt eigentlich in verschiedenen GT3-Serien

    Dass die Wahl beim Team Abt-Sportsline auf Winkelhock fiel, ist eigentlich logisch. Zum einen fährt der Schwabe, der im Oktober zum ersten Mal Vater wird, mit dem Audi R8 in den verschiedenen GT3-Serien. Zum anderen ist er in die Entwicklung der Space-drive-Lenkung, die in Flörschs Arbeitsgerät eingebaut ist, involviert. Vor zwei Jahren hat er mit dem Lenksystem, das statt Lenksäule über elektrische Impulse vom Lenkrad an Stellmotoren gesteuert wird, das erste Rennen bestritten. Wo? Natürlich am Nürburgring.

    Nach all diesen Erlebnissen ist es kein Wunder, dass Winkelhock über die Rennstrecke in der Eifel sagt: „Ich mag den Nürburgring – sowohl die Grand-Prix-Strecke als auch die Nordschleife.“ Das 24-Stunden-Rennen durch die „Grüne Hölle“ hat er schon dreimal als Mitglied des Siegerteams beendet. Auch seinen ersten Sieg in der Formel 3 feierte er 2001 am Nürburgring.

    Teamkollege Kelvin van der Linde ist DTM-Spitzenreiter

    „Markus ist einer der erfahrensten und erfolgreichsten GT3-Piloten“, sagt Abt-Teamchef Thomas Biermaier. An einen Sieg will Winkelhock bei seinem DTM-Kurz-Comeback nicht denken. „Ich sehe das realistisch und mit Respekt“, sagt er. „Ich werde sicher nicht einsteigen und vorne mitfahren.“ Zu groß ist die Achtung vor den Leistungen seiner Teamkollegen Kelvin van der Linde, dem aktuellen DTM-Spitzenreiter, und Mike Rockenfeller. Seine Arbeit werde er aber mit Leidenschaft und 100 Prozent Einsatz absolvieren. So wie immer eben, schließlich ist der Schwabe als Kämpfer bekannt. Und beliebt. Auch im Abt-Team, für das er bereits 2007 einige DTM-Rennen fuhr. „Markus ist ein klasse Typ, der gut in unser Team passt“, so Biermaier. Winkelhock revanchiert sich: „Abt ist eine coole Truppe.“

    Zurück zum Nürburgring. Es passt in Winkelhocks Karriere, dass er ausgerechnet auf dieser Strecke sein 50. DTM-Rennen bestreiten kann. Und für dieses Jubiläum formuliert er dann doch einen, wenn auch mit ironischem Unterton, Wunsch: „Wenn ich dann in Führung liegen sollte, sollte es bitte anders ausgehen als 2007.“

    Lesen Sie auch: Nach 14 Siegen ist vorerst Schluss: Abt verabschiedet sich aus der Formel E

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