Ein früheres Vorstandsmitglied des Memminger Eishockey-Clubs ECDC sitzt derzeit in U-Haft. Der Mann soll den Club um einen sechsstelligen Betrag gebracht haben. Es geht um den Verdacht der Untreue in über 100 Fällen, wie uns die Staatsanwaltschaft Augsburg bestätigte. Nun hat sich ein weiterer Verdacht ergeben: Am Donnerstag teilte uns der CSU-Kreisverband Memmingen mit, dass auch er betroffen sein könnte.
Hinweise auf weitere mögliche Veruntreuungen
Dort war der Sportfunktionär seit dem Jahr 2017 Schatzmeister. "Im Zuge der Ermittlungen und der erneuten Sichtung der Umsätze unseres Kreisverbandes Memmingen haben sich Hinweise ergeben, dass auch wir von den Veruntreuungen betroffen sind", teilt Kreisvorsitzender Michael Ruppert mit. Zu Details werde er sich derzeit nicht äußern, da die Ermittlungen noch laufen.
Letzte Kassenprüfung im Mai 2023
Michael Ruppert hatte uns bereits vor einigen Tagen gesagt: „Es hat zuletzt eine Kassenprüfung im Mai 2023 gegeben.“ Die Kasse sei ordnungsgemäß geprüft worden, eine Entlastung erfolgte. „Bis dahin gibt es nichts, was bei uns auffällig gewesen wäre.“
Auf die Spur der möglichen Veruntreuungen war der ECDC selbst gekommen. Wie Ermittler uns sagten, habe der ehemalige Funktionär im Frühjahr sein Amt beim Verein niedergelegt. Danach hätten die verantwortlichen Vorstände Einblicke in die Finanzen des Vereins bekommen. Lesen Sie auch: ECDC-Vorstände erschüttert - Verein in der "größten Krise" seiner Geschichte
Zuständig für den Fall ist die Staatsanwaltschaft in Augsburg. Sie ist als Schwerpunktstaatsanwaltschaft für die Verfolgung von Wirtschaftskriminalität in den Landgerichtsbezirken Augsburg, Kempten und Memmingen zuständig.